Lunar Aurora
Song By Song zum neuen Album "Mond"

Special

Aran und Sindar haben sich die Zeit genommen, um Euch die Songs des neuen LUNAR AURORA Albums „Mond“ etwas näherzubringen.

Lunar Aurora

Aufgewacht
Nach dem kurzen Intro „Groll“ beginnt die Scheibe mit „Aufgewacht“, was nicht nur vom Titel her gut als Einsteiger geeignet ist. Es ist ein – für unsere Verhältnisse – recht einfach gestricktes Lied, das vorwiegend nach vorne abgehen soll. Es beinhaltet sowohl textlich als auch musikalisch den ständigen Trieb, in gewissen Stunden immer wieder zu „erwachen“, um neue Dinge zu erkennen… und alte Dinge neu zu erfahren. Ausgerichtet auf das Geistige! Doch sicherlich auch umgesetzt in Taten… und sei es mitunter durch dieses Lied. Der Drang des Suchenden…

Rastlos
Es folgt das Lied „Rastlos“, welches eigentlich nahtlos an die Thematik vom ersten Stück anknüpft. Hier wird noch eindringlicher auf die umtriebige Unruhe hingewiesen, deren Bann man sich nicht mehr entziehen kann, wenn man einmal im Leben „Tiefe“ erlebt hat! Man wird noch mehr erleben und erfühlen… und das Leben mit allen Sinnen erfassen. Dabei zieht es einen aber auch von Schmerz zu Wut zu Verzweiflung zu Hingabe zu fernen Ufern… Es ist dieses heimatlose Gefühl eines Wanderers, der hin und wieder verweilt – aber irgendwann wieder weiter muß. Wie ein jeder im Leben! Rastlos…

Schwarze Winde
„Schwarze Winde“ handelt von dem, was ein menschlicher Tod in der Welt der Hinterbliebenen hinterläßt: Zerstörung und das Nichts. Der Text ist bewußt passiv gehalten um die Differenz zwischen der Welt der Lebenden und der der Toten darzustellen. Die reine Destruktivität, die der Tod scheinbar hinterläßt – bei all der Tragik, die der Tod eines Menschen mit sich bringt – zwingt oft die Geister der Toten zurück in diese Welt; ohne die Gunst der Erlösung und die Chance, die im Tod als Inbild des Neuanfanges steht, zu erkennen. Ebendies hinterläßt in unserer Welt oft diesen unheilvollen, bedrohlichen Charakter, den auch dieses Lied in sich birgt: treibend und monoton, Träume zerstörend, die doch schon längst erfüllt wurden, deren Ende jedoch nie erkannt wurde. Und ähnlich hoffnungslos schleppt sich dieses Lied dahin, scheinbar ohne Erkenntnis, doch am Schluß dreht sich die Perspektive und aus dem Ende ergibt sich ein Neuanfang, der, obgleich den Blick auf Vergangenes richtend, doch der erste Schritt einer neuen Ära ist. „Schwarze Winde“ zu dogmatisieren würde heißen, diesem Lied sowohl einen trostspendenden Charakter zu verleihen, als auch die unabdingbare Prämisse, die Toten ihrer Wege ziehen zu lassen, ohne sie weiterhin an dieses Leben zu binden und somit zu ruhelosen Geistern zu machen.

Heimkehr
Bei dem 5. Stück sagt eigentlich der Titel schon alles, wenn man es nicht als „örtliche“ Heimkehr versteht. „Heimkehr“ ist ein relativ langsames Lied. Gesetzt, vertieft, ruhig und auf ein Ziel konzentriert
– ohne sich durch Spielerein und Experimente aufhalten zu lassen… musikalisch wie inhaltlich. Hier wurde absichtlich auf Einfachheit geachtet, die natürlich in einem langsameren Stück noch mehr auffällt. Es hat eine „erdige“ Atmosphäre und war eines der ersten Stücke, das wir nach dem Vorgängeralbum „Zyklus“ erschaffen haben.

Welk
„Welk“ ist das kürzeste, derbste und morbideste Lied auf diesem Album. Es geht um das ewige Thema „Vergänglichkeit“, welches allerdings in diesem Stück sehr brachial angegangen wird. Es schwingt eine Mischung aus Resignation, Bewunderung, Mutlosigkeit und aber auch Freude mit! Gerade bei solchen Stücken erstellen wir immer wieder gerne Passagen, die zwar leicht ins Ohr gehen, aber bei genauerem Hinhören eigentlich sehr verschachtelt und von Tempo- und Taktwechseln durchzogen sind. „Welk“ versetzt in einen dichten, fast üppigen Wald, der allerdings bei genauerer Betrachtung durchzogen ist von Fäule, Tod und Aas… dies wiederum braucht er aber, um leben zu können… Und der Regen fällt leise weiter…

Grimm
Das letzte Stück ist noch mal ein „Hau-Drauf“!!! „Grimm“ betont schon nach den ersten Takten den „schmissigen“ Flair dieses Albums und rundet somit zum Ende raus ab. Der Titel, die Stimmung und all das verbinden sich recht gut zu der bitteren Grimmzeit! Negative und verzehrende Gefühle werden hier als unwahrscheinlich wichtiger Motor erkannt. Nur durch rohe und zerschmetternde Kämpfe im Innern verfällt man in eine Stimmung, welche die nötige Unruhe hervorruft, um sich irgendwann mit metaphysischen und geistigen Dingen zu beschäftigen. Bewußt oder unbewußt! Die heilige Mischung aus Hass, Hilflosigkeit, Leid und aber auch großer Hingabe und Kampfesmut zu allen Dingen verbindet die Seele mit dem Wesen der Nacht, den Geheimnissen und der großen Suche nach Erfüllung und später auch Erlösung. Gepeitscht durch schwarze Wellen… das tiefe Nass…

26.10.2005

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