Mentallo & The Fixer - Enlightenment Through A Chemical Catalyst

Uff ! Was ein Brocken ! Nach vier Jahren Funkstille meldet sich die Kultband MENTALLO & THE FIXER aus den fernen USA mit einem neuen Album auf dem belgischen Label Alfa Matrix zurück.

Für die Älteren unter uns dürfte Gary Dassing aka MENTALLO & THE FIXER durchaus ein Begriff sein, zählt die Band doch zu den einflussreichsten amerikanischen Elektro/Industrial Bands der letzten 15 Jahre. Persönlich konnte ich mit den bisherigen Veröffenlichungen nie so richtig viel anfangen, da mir die oft sehr komplexen Songstrukturen und der eher experimentelle Charakter nicht all zu sehr behagten bzw. schlicht und ergreifend zu anstregend waren.

Doch egal, denn die Realität beglückt uns mit dem Comeback von MENTALLO & THE FIXER inklusive einem neuen Album mit überlangem Titel und erneut eher schwerer Kost für das geschulte Elektro-Ohr. Neun Tracks, nicht wenige davon ebenfalls mit Überlänge und fernab des üblichen Elektro-Einheitsbreis, warten auf den für experimentellen Elektro offenen Hörer. MENTALLO & THE FIXER bewegen sich auf ihrem aktuellen Album in den Grenzbereichen von epischem Dark Elektro, Ambient und EBM. Die Übergänge sind fließend, die Songs so unüberschaubar wie unberechenbar. Komplexe Arrangements erfordern vom Hörer ein ordenliches Maß an Aufmerksamkeit – und auch Geduld. Die zerstörenden Beats sowie die dunklen verzerrten Vocals komplettieren dieses Bild und machen „Enlightenment Through A Chemical Catalyst“ zu einer aufregenden Reise durch die düsteren Visionen von Gary Dassing.

Wer auf komplex-anspruchsvollen Industrial aus den USA steht und die ein oder andere Scheibe von SKINNY PUPPY oder DOWNLOAD in seinem CD-Regal stehen hat, dürfte von diesem Album begeistert sein. „Enlightenment Through A Chemical Catalyst“ ist ein weiter Soundtrack zum Weltuntergang in „klassischer“ US-Industrial-Manier und bestätigt den Kultstatus von MENTALLO & THE FIXER in diesem Genre. Wer nun aber eher die klaren Strukturen von Bands wie ASSEMBLAGE23 & Co. schätzt und sich am liebsten bei jedem Song in schönen Refrains suhlen möchte, sollte eher Abstand von dieser Scheibe nehmen oder sie zumindest vorher antesten.