Mona Mur & En Esch - Do With Me What You Want

Review

Mona Mur und En Esch, part deux. Zwei Größen aus dem Norden Deutschlands, beide seit den 80ern aktiv im Kreis der Hamburger und Berliner Szene, untrennbar verbunden mit Bands wie den Mietern, Neubauten und KMFDM, Persönlichkeiten wie FM Einheit, Alex Hacke oder Raymond Watts. Zwei Dinge die hängengeblieben sind: Mona Murs Interpretationen von Brecht und Weill, und En Eschs herrlich morbide, kratzige Stimme. Es war demnach schon eine glückliche Fügung, als sich die beiden vor drei Jahren das erste Mal auf einem Album trafen. Was auf „120 Tage“ begann, wird nun fortgesetzt, allerdings mit hörbarer Entwicklung.

War „120 Tage“ noch eine schöne Frischzellenkur für klassisches Mona-Mur-Material (welches in meinen Ohren nie besser klang), betritt man nun auf „Do With Me What You Want“ Neuland. Wenn man sich erinnern kann, wie die glitzer-bunt-poppige Mur auf ihrem Debütalbum Ende der 80er unterwegs war, und sich vorstellt, wie sie in die Aufnahmesessions zu SLICK IDIOTs letztem Album „Sucksess“ reinplatzt… dann könnte dieses Album dabei herauskommen. Zwei freie Geister, die jenseits fester Definitionen irgendwo in der grauen Schnittmenge von düsterem Pop, alternativen Klängen und Industrial Rock miteinander fusionieren. Anmut, Grazie, freier Fall; Dämon und Femme fatale tanzen hier zusammen. Die Handschrift beider Künstler ist leicht zu erkennen, Mona Murs frühere New-Wave-Ausflüge finden sich ebenso wie moderne Klänge in ziemlich zeitlosen Tracks. „Touch“ sticht schnell hervor, mehr noch die reichlich elektroniklastigen und tanzbaren Stücke „Flesh & Blood“ und „My Life“. Daneben stehen die von beiden in ihrer typisch charismatischen Art erzählten Geschichten von „Eiskalt“ oder „Le Weltanschauung“.

Der Zugang ist schwieriger und leichter zugleich. Schwieriger, weil der Vorgänger vor allem mit vertrautem Material punkten konnte, leichter vor allem, wenn man erwartungsfrei herangeht und ziemlich schnell die Persönlichkeiten heraushören und -fühlen wird. Soundtrack-Architektur trifft auf Clubbeats, und das Konzept vögelt mit sympathischer Anarchie. Sie wollen nicht auf Anhieb gefallen. „Do With Me What You Want“ braucht Zeit und bringt doch irgendwie ziemlich schnell das Blut in Wallung.

PS: Die kanadische Erstauflage wurde hier um einen Track („Eiskalt Screaming Hot“) ergänzt und die Trackliste etwas modifiziert. Immer noch aktuell ist auch die Remixserie zum Album.

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Mona Mur & En Esch - Do with me what you wantbei amazon30,90 €
28.03.2012

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