Nadia Sohaei - Talking To Myself

Review

Manchmal sind es die kleinen, stillen Alben, die einem in der Veröffentlichungsflut besonders im Gedächtnis bleiben. Nichts gegen die „Großen“, doch es tut einfach gut, wenn man völlig überraschend in den Genuss unbeschwerter und frischer Klänge kommt. So geschehen im Fall des Erstlingswerks von NADIA SOHAEI, die in der Musikszene bisher nur wenig in Erscheinung getreten war. Mitte der 90er war sie zwar im Live-Line-Up der 80er-Kultband TRANS-X („Living On Video“) vertreten, erst jetzt betritt die junge Dame jedoch Solopfade und „beglückt“ somit eine breitere Öffentlichkeit mit ihren Künsten.

Die Voraussetzungen, dass dies eine durchaus interessante Angelegenheit werden könnte, zeigen sich schon bei einem Blick auf die Vita von NADIA SOHAEI, die nicht nur eine klassische Pianistin ist, sondern auch gesanglich (Mezzo-Sopran) einiges zu bieten hat. Hinzu kommt eine Verwurzelung in den elektronischen 80ern und ein Gespür für sanfte Melodien, Sounds und Arrangements. All diese Einflüsse fließen nun in ihr erstes Album „Talking to myself“ ein und machen dieses zu einer kleinen aber feinen Oase in der elektronischen Musiklandschaft. Befürchtungen, dass ein opernhafter Gesang das Album zu einer anstrengenden Sache ausarten lassen könnte, werden bereits beim Opener „Dragonfly“ über den Haufen geworfen. Vielmehr sind die Vocals in einem äußerst angenehmen, warmen Bereich anzusiedeln – kein Opern-Gesang, keine „Heavenly Voices“. Die Tatsache, dass NADIA SOHAEI wirklich wunderschön singen kann, zieht sich durch das gesamte Album und macht auch eines seiner Stärken aus. Hinzu kommt ein sehr charmanter und von den 80ern angehauchter Elektrosound, der „Talking to myself“ zu einem unbeschwerten und leichten Hörgenuss macht.

Einziger Kritikpunkt ist, dass dem Album mit fortschreitender Dauer ein wenig der Mut fehlt, die schönen, aber auch etwas eingefahrenen Strukturen, aufzubrechen. So wird man zwar wunderbar eingelullt, manchmal wünscht man sich jedoch noch ein paar überraschende Momente. Dies soll jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass „Talking to myself“ ein wirklich gelungenes Album ist, das nicht nur Fans der guten alten 80er-Jahre ansprechen wird, sondern jeden Liebhaber des anspruchsvollen Elektro(pops) begeistern dürfte.

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13.11.2008

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