Noctiferia - Slovenska Morbida

Review

Slowenien hat nicht nur wunderschöne Landstriche, das Metalcamp, LAIBACH und die begnadeten DEKADENT zu bieten, sondern auch NOCTIFERIA. Dass diese Band, die sich bereits 1992 gründete und ihre Wurzeln im Black Metal hat, mittlerweile jedoch im Industrial- bzw. Electro-Metal beheimatet ist, nicht mehr nur ausschließlich im Underground zu finden sein wird, dafür soll nun die Wiederveröffentlichung von „Slovenska Morbida“ (incl. drei Bonus-Songs) sorgen, der dritte Longplayer der Slowenen, den kein geringerer als HYPOCRISY- und PAIN-Mastermind Peter Tägtgren höchst persönlich druckvoll-brachial, glasklar und extrem düster produziert hat.

An BETRAY MY SECRETS oder SPIRITUAL erinnernde Ethno-Elemente, die sich auch im Laufe des Albums immer wieder einschleichen (z.B. „Turn Away“, „Forebang“, „Mara“), bilden den Auftakt zu über 55 Minuten druckvoller und eingängiger Aggressivität, in denen neben englischen Texten immer wieder auch deutsche Textzeilen zu Wort kommen. Allgemein bewegen sich dabei sowohl die Songs als auch das Songwriting auf dem Niveau von Alben wie „Reign Of Light“ und „Solar Soul“ von SAMAEL, die man neben PAIN und den DEATHSTARS als musikalischen Einfluß nennen muß, stets mit eingängigen Metal-Riffs der Marke RAMMSTEIN versehen und mit elektronisch treibenden Elementen sowie dem progressiv-provokanten Unterton von LAIBACH. Eine krude Mischung, die allerdings wunderbar aufeinander abgestimmt genau so knallhart und voller Synths, Loops und fiesen Vocals hervorragend funktioniert.

Mit „Anyone“ präsentiert die Band schließlich auch einen etwas langsameren Song, der mit wenig Elektronik, einem erstklassigen Gitarren-Solo und einem extrem eingängigen Chorus positiv überrascht. Auch der rein instrumentale Titelsong hebt sich von den übrigen Songs durch eine kalte Düsternis und bedrohlichen, nahezu soundtrackartigen Geräuschen deutlich ab, bevor mit „Evil Against Evil“ und „Mara“ zwei eher durchschnittliche Songs das Ende des ursprünglichen Albums einläuten.

NOCTIFERIA ist mit „Slovenska Morbida“ ein Album gelungen, das aufgrund des Stil-Mixes und der düsteren Grundstimmung nicht nur Fans (neuerer) SAMAEL, PAIN und den DEATHSTARS begeistern wird, sondern sicherlich auch Anhänger aus den verschiedenen Richtungen des Gothics für sich gewinnen könnte.

17.08.2008

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