Notti Del Terrore - "MX D35TRX1ON"

Review

Hinter dem italienischen Namen NOTTI DEL TERRORE verbirgt sich eine belgische Cyber-/Modern-Metal-Formation, deren hervorstechendstes Merkmal laut eigener Aussage die selbstbewusste Verwendung eines Drumcomputers ist. Ich muss sagen, dass ich das mit dem Herumgereite auf dem Drumcomputer nicht so ganz geschnallt habe, dafür durfte ich aber erfreut feststellen, dass „MX D35TRX1ON“ ein ganz dezentes Stück Industrial-getränkter Gitarrenlärm ist.

„MX D35TRX1ON“ ist kein Musterbeispiel für Rafinesse, Komplexität, Feinfühligkeit oder andere Schlappschwanz-Tugenden. Dem Dreiergespann KVN, Guy und Wim geht es ganz offensichtlich in erster Linie darum, die Hörer mit primitiven Gitarrenwänden plattzuwalzen und zu bombardieren. Dazu gesellt sich besagter Drumcomputer (der auf mich bis auf seinen etwas sterilen Klang gar nicht so besonders wirkt), ein Schuss Elektronika und ein fieses, ab und zu in Growling umschlagendes Brüllen. NOTTI DEL TERRORE lassen sich während der gesamten Spielzeit von 43 Minuten nicht dazu hinreissen, groß herumzufackeln und dreschen von Anfang an alles nieder, was ihnen auf ihrer trostlosen Schlachttour über den Weg läuft. Zwischen dem mechanischen Riffing und der befremdlichen Kühle des Klangbildes tun sich nur selten Zufluchtsorte für fragilere Nuancen auf. Ganz selten vernimmt man einen Hauch von Melodie, Besinnlichkeit oder organischen Strukturen, bevor „MX D35TRX1ON“ wieder in seinen gewohnten Rausch zurückverfällt.

Ich möchte nicht sagen, dass es sich hier um ein Album handelt, dass ich mir persönlich kaufen würde, aber für einen Besuch im Fitness-Studio ist das Ding wirklich gut zu gebrauchen. Für Metalliebhaber, die es mit körperlicher Ertüchtigung nicht so haben, lässt sich diese Cyber-Orgie auch bedenkenlos als Begleitmusik zum Ego-Shooter empfehlen. Ansonsten ist „MX D35TRX1ON“ nicht allzu ergiebig, aber das scheint auch kein Anspruch gewesen zu sein, den die Band an ihr Debut gestellt hätte. Die Grundrezeptur, die NOTTI DEL TERRORE sich zurechtgelegt haben, wirkt äußerst sympathisch. Um auf der Punkteskala aber noch etwas höher zu kommen, müssten die Jungs noch deutlich an Überraschungsmomenten und verblüffenderen Strukturen arbeiten.

12.07.2011

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