Numenorean - Adore

Review

NUMENOREAN – das kanadische Post-Black-Metal-Projekt mit dem Namen aus dem Tolkien-Universum ist noch relativ jung, hat man doch erst 2016 mit „Home“ ein erstes Lebenszeichen hinterlassen, ehe man nun mit dem Zweitling „Adore“ nachlegt. Im Geiste solcher Bands wie GHOST BATH (deren Produzent Joshua Schuster sich hier auch fürs Knöpfchendrehen verantwortlich zeichnet), ALCEST, AGALLOCH und DEAFHEAVEN , wird melodischer Black Metal mit ein wenig Shoegaze-Momenten und auch gelegentlichen Schlenkern in Richtung -core und Melodic Death garniert.

NUMENOREAN sind noch relativ neu

Zu den genannten Größen kann man aber noch nicht wirklich aufschließen. Weder überzeugen nämlich die verträumten, ruhigen Stellen, noch das garstige Riffgewitter mit unterlegten Blasts dafür vollends. So machen die kurzen Intermezzos, welche das Album durchziehen, fast mehr Spaß als die eigentlichen Songs, wenn, ja wenn da nicht die komischen cleanen, leicht rauchigen Vocals von , die sich wie eine verunglückte Mischung aus Corey Taylor und Chad Kröger anhören, wären. Das Geschreie klingt leicht nach Metalcore statt Black Metal, ist aber das deutlich kleinere Übel. Dass NUMENOREAN durchaus mitreißende Melodien schreiben können, zeigen sie im Schlussteil von „Regret“, dem sehr rhythmischen (inklusive Djent-Feeling in dezenter Dosierung) „Coma“  und dem recht schwelgerischen und sehr abwechslungsreichem Titeltrack. Der Rest bleibt nicht so wirklich positiv im Gehör hängen. Aber für eine Band, die erst ihr zweites Album hinter sich hat und noch ein wenig in der Findungsphase zu stecken scheint, ist das vielleicht auch ein wenig zu viel erwartet.

„Adore“ ist solide, aber kein neuer Stern am Post-Black-Metal-Himmel

Die vorliegenden Songs sind handwerklich solide, bringen aber zu wenig eigene Identität mit, um über den bloßen „Für Fans von“-Slot auf irgendwelchen Compilations geadelt zu werden. Schlecht ist hier nichts wirklich, aber über die Taten von anderen Bands dieses Genres, wie etwa schon im Eingang genannten GHOST BATH oder DEAFHEAVEN sticht das Material auch nicht heraus. Fans der genannten Bands oder deren Stils können NUMENOREAN dennoch gern mal eine Chance geben. Der Anspruch an sich selbst ist da, die Fähigkeiten ebenso, nur das ganz große Songs schreiben braucht noch ein wenig Zeit, Erfahrung und Reife.

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21.04.2019

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4 Kommentare zu Numenorean - Adore

  1. CHiLL sagt:

    Momentan gibt es weltweit nur eine Band, die Deafheaven in seiner musikalischen Arena entthronen kann : Numenorean
    Auf einer atmosphärischen Black Metal- Basis schwelgt diese Band ohne Scham im Blackgaze und im Post-Metal, ohne zu enttäuschen. Großes Potenzial hat diese Band.

    8/10
  2. ClutchNixon sagt:

    Supergeiles Album, das durchgehend positive Vibes generiert. Muss man in diesem Genre erstmal schaffen.

    9/10
  3. Schraluk sagt:

    Ich werde niemals verstehen, warum die ‚Home‘ und vor allem die ‚Adore‘ so bescheidene Bewertungen erhielten. Beide Platten sind unfassbar gut, wenn auch grundverschieden. ‚Adore‘ ist dick produziert, hat einen höllisch fetten Sound und überzeugt auf gesamter Länge mit einer famosen Mischung aus Raserei, träumerischen Slide-Akkustik Parts und bombastischen Melodien und bewegt sich nett umrissen im Fahrwasser von Bands wie Heretoir, Deadheaven (ohne die vielen Wiederholungen langweiliger Parts) und was weiß ich genau. Zum vorangeschrittenen Jahr noch ein Kommentar zu dieser, ein der besten Platten des 2019, da ich Numenorean, diese 6 sympathischen lange Haare-Vollbart-Hippies gestern endlich live sehen konnte, wo sie Gaerea eindrucksvoll zeigten, dass moderner (Post) BM keine Kapuzen braucht. Was für eine gute Band auch live. Und heute klingt die ‚Adore‘ doch gleich noch mal geiler als vorher schon.

    9/10
    1. ClutchNixon sagt:

      Die Platte schafft es auf jeden Fall in meine Top Ten 2019!