Orange Goblin - The Wolf Bites Back

Review

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Als ORANGE GOBLIN Mitte der Neunziger hinter dem Vorhang hervortraten, wirkten sie zunächst wie aus der Zeit gefallen. Doch auf den zweiten Blick traf das rotzige 70er-Biker-Stoner-Image der Band genau den Zeitgeist. Es gab nämlich noch genügend andere Bands, die sich als Zu-spät-geborene betrachteten, wie zum Beispiel ELECTRIC WIZARD und ALABAMA THUNDERPUSSY, mit denen sich ORANGE GOBLIN zwei Splits teilten.

ORANGE GOBLIN starten die Zeitmaschine

Passenderweise trug das zweite Album der Briten den Namen „Time Travelling Blues“. Die Zeit, in der ORANGE GOBLIN entstanden, ist nun selber 20 Jahre her und die Zeitmaschine wird erneut gestartet. Dieses Mal werden nicht altgediente Vorbilder besucht, sondern die eigene Bandhistorie aufgearbeitet. „Alien-Serienmörder, Zombie-Biker, buddhistische Krieger und die Nachfahren der Hexen von Salem“ sind mit von der Partie, wie Frontmann Ben Ward die lyrischen Themen auf „The Wolf Bites Back“ kommentiert.

Musikalisch, so Ward weiterhin, steht auch Album Nr. 9 hauptsächlich unter dem Einfluss von MOTÖRHEAD und BLACK SABBATH, mit Hinweisen auf CAN, CAPTAIN BEYOND, WISHBONE ASH und THE STOOGES. Auf ihrem vorletzten Album waren ORANGE GOBLIN manchem Fan ja etwas zu eingängig geworden. Ein kleiner Ausrutscher, der mit dem etwas rotzigeren „Back from the Abyss“ erfreulicherweise korrigiert wurde.

„The Wolf Bites Back“ knüpft daran an, zeigt aber auch, dass die Band im Laufe ihrer Karriere einiges an stilistischem Ballast angehäuft hat, dem sie irgendwie gerecht zu werden versucht. Es braucht einen Stoner-Stampfer wie „Swords of Fire“, einen punkigen 2-Minuten-Brecher wie „Suicide Division“ und eine Blues-Ballade wie „The Stranger“ – und so weiter – um alle für die Band relevanten Genres unter einen Hut zu bekommen.

„The Wolf Bites Back“ versammelt die Stärken der Band-Historie

Zum Glück für den Hörer befindet sich dieser Mix auf einem sehr hohen Niveau, wie man es auch völlig zurecht bei einer so erfahrenen Band erwarten darf. Alle vier Bandmitglieder sind bereits seit Bandgründung dabei und harmonieren hörbar gut miteinander. Fast jeder Song geht direkt ins Blut und lässt unwillkürlich mitnicken. Sieben Minuten lange Stoner-Hymnen, die sonst dabei sind, aber nicht immer über die volle Distanz überzeugen konnten, fehlen dieses Mal.

Was noch? Nun, den Sound hat Jaime Gomez Arellano in den Orgone Studios in London gut hinbekommen. Das Album wurde analog aufgenommen, wodurch vor allem die Saiteninstrumente angenehm organisch und voll aus den Boxen dröhnen. Auch Ben Ward ist begeistert: „Mit Gomez zu arbeiten war echt produktiv und eine tolle Erfahrung. Ich habe das Gefühl, dass er das beste aus uns als Musiker und Songwriter herausgeholt hat – und genau diese Selbstsicherheit und Erfahrung hört man auch in jedem einzelnen Song.“

Gleichzeitig selbstsicher und locker

Dieser Eindruck bestätigt sich beim Hören von „The Wolf Bites Back“. Zwar ist ORANGE GOBLIN kein Meisterwerk gelungen, aber dafür ein sehr gutes Album, das lockerer und gleichzeitig souveräner klingt als die beiden Vorgänger. Wer vom letzten Output von MONSTER MAGNET nicht ganz so überzeugt war, findet auf diesem Album vielleicht genau das, was ihm gefehlt hat. Begleitend empfehlen wir ein kühles Getränk und eine große Sonnenbrille.

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28.06.2018

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