Pakt - Freiheit

Review

Es war ordentlich was los im Hause AND ONE in den letzten Monaten – das Ergebnis ist (mal wieder) eine neue/alte Bandbesetzung bei AND ONE sowie eine „neue“ Band namens PAKT, bestehend aus Chris Ruiz & Gio van Oli, den bisherigen Weggefährten von Steve Naghavi. Der ganze Heckmeck wurde begleitet von ellenlangen Ausführungen und Erklärungen, herrzerreißenden Abschiedsvideos und der Frage, was das nun eigentlich alles soll. Nun ja, die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen und zumindest PAKT dürfte der öffentlichkeitswirksam ausgetragene Streit als Anschubsmarketing nicht unbedingt geschadet haben.

Kommen wir also besser zur Musik und dem ersten Output von PAKT in Form der Single „Freiheit“, die den Titeltrack in vier Versionen sowie die B-Seite „Angriff“ umfasst. „Freiheit“ pendelt sich dabei im Bereich EBM, Elektropop samt einer zusätzlichen Portion NDW ein und geht dank seiner Schnörkellosigkeit gut ins Ohr. Inhaltlich glaubt man immer wieder eine Abrechnung mit Steve N. herauszuhören, was allerdings eher der Rubrik „kindisch“ zuzuordnen ist. Die Vocals von Chris Ruiz sind jetzt zwar kein Highlight, passen jedoch ganz ordentlich zum Song. Den angekündigten „kommerzfreien EBM“ hört man allerdings nur in Ansätzen heraus und wäre dieser ganze dubiose Streit zwischen AND ONE & PAKT nicht gewesen, würde wohl kaum jemand „Freiheit“ die aktuell zu beobachtende Aufmerksamkeit schenken.

Die B-Seite „Angriff“ ist dann recht ähnlich gestrickt, präsentiert sich jedoch einen Tick düsterer bzw. härter und könnte ebenso als zweite A-Seite durchgehen. Die „Freiheit“-Remixe von DAF, FUNKER VOGT und FORMALIN stehen dann alle dem Original recht nah und bieten eher wenig Mehrwert.

So ist das erste Lebenszeichen von PAKT eine relativ solide Sache, die einen nun nicht unbedingt vom Hocker haut, gleichzeitig aber auch einen gewissen Reiz an den Tag legt. Schade, dass durch das ganze vorausgegangene Gedöns trotzdem ein fader Beigeschmack zurückbleibt…