Primordial - Redemption At The Puritan's Hand

Review

Galerie mit 14 Bildern: Primordial – Rock Hard Festival 2024

Die letzten Jahre waren wirklich sehr erfolgreich für PRIMODIAL. Mit ihrem vorherigen Album „To The Nameless Dead“ konnten sich die Iren endlich und wohlverdient eine größere Fanbase erarbeiten, danach spielte die Band zig Tourneen und Festivals. Das Ganze ist jedoch nicht spurlos an den Herren vorbeigegangen, letztes Jahr stellte der Rauswurf von Schlagzeuger Simon O’Laoghaire nach einem misslungenen Konzert in Athen einen derben Tiefschlag dar. Doch inzwischen ist der Mann wieder mit an Bord, und mit dem neuen Epos „Redemption At The Puritan’s Hand“ gibt es sowieso nur positives zu berichten.

Die Messlatte lag bzw. liegt mit den fabelhaften Götteralben „To The Nameless Dead“ und „The Gathering Wilderness“ sehr hoch, so verdammt hoch, dass es selbst für PRIMORDIAL nicht einfach gefallen sein dürfte, sich mit dem eigenen Schaffen zu messen, dieses Level überhaupt zu erreichen. Doch nach dem letztjährigen drohenden Niedergang scheinen die Mannen um Sänger und Lyriker Alan wie aus der Asche erhoben und bringen einen neuen triumphalen Epos, der es wirklich in sich hat.

Auch das siebte Werk PRIMORDIALs ist von jener epischen Tragik und Leidenschaft beseelt, dieser besonderen intensiven Atmosphäre, diesem unverkennbaren, einzigartigen Stil, wie wir es von den Alben der Iren kennen und lieben. Es sind diese simplen, aber äußerst effektiven, überwältigend-berauschenden Riffs, mit ihren großartigen Melodiebögen, die zuerst verzaubern, gleich danach kommt auch schon Alans emotional-räudig-leidender Gesang, der vollends in seiner Gefühlswelt aufgeht und dessen Lyrik auf „Redemption At The Puritan’s Hand“ vom Tod kündet. Die Hingabe, mit welcher Alan jedes einzelne Wort, jede Silbe ausdrucksvoll singt, betont, ist stets spürbar und fühlbar. Und diese Hingabe steckt auch in jedem einzelnen Instrument, selbst jeder Schlagzeugschlag hat hier seinen fest angestammten Platz, und doch ist alles lebendig, authentisch.

Zu dieser Authentizität gehört auch der verwendete organische Sound, welcher ein wenig an die Produktionen aus den 70ern erinnert, heavy, dynamisch, sogar ein wenig verwaschen, und mit nicht zu viel Druck. Eben nicht tausendmal gedoppelt, sondern natürlich, als ob die Band heute Abend in meinem Wohnzimmer ihr neues Album live vorstellt – na das wäre ja mal was!

„Redemption At The Puritan’s Hand“  klingt dunkler und roher als „To The Nameless Dead“, und die ohnehin schon ganz besondere Gesangsleistung hat sich nochmals gesteigert . Einzelne der epischen, elegischen Perlen hervorzuheben, gestaltet sich schwierig, da alle Stücke von hoher Qualität sind, aber ganz besonders angetan haben es mir das mit atmosphärischen cleanen Gitarren beginnende „Lain With The Wolf“ mit seiner typischen düsteren Epik , wuchtigem Schlagzeug und prägnanten Riffs, „Bloodied Yet Unbowed“, in welchem recht gehörig der Black Metal auflodert, und das  balladeske, melancholische „The Mouth Of Judas“. Erwähnt werden muss auch das tolle Tribal-Schlagezeugspiel und das starke Solo im eindringlichen „Gods Old Snake“ oder das recht ungewohnt schnelle, sehr energische „The Black Hundred“.

Episch, massiv, intensiv, düster, tragisch, rau und atmosphärisch, melancholische Leidenschaft: „Redemption At The Puritan’s Hand“ ist das alles. PRIMORDIAL sind mal wieder in Bestform bei stilistischer Konstanz und gleichbleibend hoher Qualität. Dies ist ein überwältigendes Werk, ich zücke die Höchstnote.

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14.04.2011

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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Primordial auf Tour

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10 Kommentare zu Primordial - Redemption At The Puritan's Hand

  1. Christian sagt:

    beinahe d’accord 🙂

    9/10
  2. Anonymous sagt:

    Ich bin so gespannt. Ganz große Erwartungen habe ich und das Review macht mich noch neugieriger.

  3. Jens sagt:

    Ich verstehe die Hysterie nicht, die teilweise um PRIMORDIAL gemacht wird. Ich habe die Alben „To The Nameless Dead“ und „The Gathering Wilderness“ zu Hause, aber diesen Alben würde ich allenfalls zwischen 6 und 7 Punkten geben, und irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich dieser Eindruck auch auf diesem Album nicht ändern wird…

  4. Anonymous sagt:

    Verstehe den Hype überhaupt nicht, der um diese Band gemacht wird. Sie bringen IMMER das gleiche Lied heraus, minimal gesanglich abgewandelt, es wird marschiert, aber ohne Verve und mit wenig Abwechslung oder Ideen. Das neue Album ist einfach langweilig, sonst nichts. Kein Schritt in die Moderne, kein Black Metal mehr, kein Viking mit Klasse, kein gar nichts. Was nur macht diese Band so interessant? Und mal ehrlich, BATHORY waren einmal und haben mir schon seinerzeit nicht sonderlich gefallen, aber diese Black-Metal-ManOwaR-Stimmung immer wieder nachempfinden zu sollen, muss das nun sein? Knappe 6.

    6/10
  5. Hans-Hubert sagt:

    Mir erschließt sich die Euphorie auch nicht ganz. Fast durchgehend 6/8-Takt, prätentiös-pathetischer Wacken-Trinkhorn-Metal mit auf den europäischen Markt zugeschnittenen Folkelementen. Sacköde. Bei Blood Revolt finde ich Alan grandios, aber was er bei Primordial abzieht, finde ich einfach nur grausig.

    4/10
  6. Jessica sagt:

    Wenn „Redemption At The Puritans Hand“ 10 Pkt. bekommt, dann hat „To The Nameless Dead“ 20 verdient. Das rockt noch nach 20maligem Hören, wenn man in der Stimmung ist. Der einzige Grund, wieso ich dem neuen Album 7 Punkte gebe, es aber ansonsten enttäuschend finde, liegt an „Bloodied Yet Unbowed“ als „Gallow’s Hymn“ Pt. II und an „The Mouth Of Judas“. Songs dieser Art sind jedoch recht homogen und kann man, denke ich, auf jedem Primordial-Album finden. Daher sehe ich keine Innovationen – schade!

    7/10
  7. Tobias sagt:

    An Gathering the Wilderness reichts nicht ganz ran, trotzdem 9 punkte von mir. Klar ist es nicht ihr innovativstes Album, aber die band kann halt nix andres. Aber das was sie können, können sie gut 😉

    9/10
  8. Anonymous sagt:

    Ich lache immernoch über den Wacken-Trinkhorn-Metal Menschen, hat da einer Korpiklaani oder Equilibrium gehört???
    Der gute Quorthon kam nie an die Emotionalität und Intensität die Primordial in ihren Songs entwickeln heran. Black bzw. Pagan Metal at its best!

    10/10
  9. HackFin sagt:

    Manchmal braucht es keine großen Innovation mehr, um schlussendlich das majestätischste Werk abzuliefern. Hier haben Primordial endlich den Sound so kraftvoll produziert, dass es mir damit als großer Fan der anderen Alben reicht zu behaupten, dass Primordial hier ihr bestes Album ablieferten.

  10. Hans-Hubert sagt:

    Auch nach gelegetlichem Schönhören wollte das Ding nicht recht zünden. Obsoleter Selbstplagiarismus, Schunkel-Metal für die „anspruchsvolleren“ Wackener.