Pro-Pain - Run For Cover

Review

Galerie mit 17 Bildern: Pro-Pain - Summer Breeze Open Air 2018

Es wäre schon fast ein wenig beunruhigend, wenn Pro-Pain ihrer gewohnten Schlagzahl von einem Studioalbum pro Jahr nicht treu bleiben würden. Doch ihr aktueller Release hebt sich von den vergangenen Scheiben wesentlich ab; die Hardcore Metaller um Gary Meskil haben das Notenpapier zur Seite gelegt, um sich stattdessen ein paar derer Songs anzunehmen, die sie für wertvoll genug erachteten, um als Coverversion auf dem neuen Studioalbum „Run for Cover“ zu landen. Angesichts der wenig innovativen Idee ein komplettes Album mit nahezu 1:1 gecoverten Songs zu veröffentlichen, statt wie gewohnt neues Liedgut zu kredenzen, drohen die Gesichtszüge erstmal gehörig zu entgleißen – doch bei genauerem hinhören fängt die Scheibe an ordentlich Spaß zu machen. Obwohl, oder gerade weil, die meisten Songs schon in ihrer Orginalfassung hinlänglich bekannt und gefeiert sind, haben die Pro-Pain Versionen, die allesamt ziemlich nah am Original gehalten sind, mit dem satten MetalCore Sound und der mal markanten, mal einfühlsamen und immer unverkennbaren Stimme eines Gary Meskil doch einen ganz eigenen Charme. Als recht gut gelungen empfinde ich die Auswahl der gecoverten Songs. Sicher wäre es für die Band ein leichtes gewesen sämtliche Hardcore/Punk Klassiker aus dem Ärmel zu schütteln, doch davon sah man weitgehen ab. Natürlich finden sich einige Cover aus dieser Sparte in der Songliste; so wird unter anderem Operation Ivy (The Crowd), Black Flag (Damaged II), Discharge (Never Again) und sogar der legendären Vorläuferband Crumbsuckers (Just Sit There) Respekt gezollt. Doch auch Motörhead (Iron Fist), Celtic Frost (Circle of the Tyrants) oder Slayer (South of Heaven) wurden mit hörenswerten Coverversionen bedacht. Besonders drei Covers haben es mir angetan – das Killercover zu Sepulturas „Refuse/Resist“, das melodische „Weeds“ von Life of Agony und der überall angepriesene Vorzeigesong „Terpentin“ (im Original von den Böhsen Onkelz). Vor allem Letzterer macht nicht nur ordentlich Druck, sondern ist einfach köstlich anzuhören, da er komplett in deutscher Sprache performt wird – es ist einfach herrlich, wenn Pro-Pain „fast“ akzentfrei den „Terpentin“ Chorus zum Besten geben :). Ich muss zugeben, das ich selbst überrascht bin, wie sehr ich dieses Album, das eigentlich keines ist, inzwischen mag. Doch Vorsicht – wer mit Pro-Pain nichts anfangen kann, der wird mit dieser Cover CD sicher nicht glücklich werden.

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18.08.2003

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2 Kommentare zu Pro-Pain - Run For Cover

  1. Anonymous sagt:

    Eigentlich eine richtig coole Scheibe, auch wenn ein paar Songs nicht ganz mein Fall sind! "weeds" und "Terpentin" klingen von Pro Pain ja mal richtig fett! Der witzige Slang den die Amis beim Onkelzsong drauf haben hat was! Nicht schlecht! Aber "South of Heaven" haben sie verhunzt!

    7/10
  2. Anonymous sagt:

    So abgekackt wie bei "Terpentin" bin ich beim Musik hören schon lange nicht mehr! Am besten ist die Stelle "Schluss mit lustig" ….ich kann nicht mehr LOL! Ansonsten muss man Pro Pain bescheinigen gute Arbeit geleistet zu haben, auch wenn mich bei "Refuse/Resist" die Tatsache stört, dass der Percussionspart von der Gitarre übernommen wird, und der Gesang bei "Weeds" leer und ausdruckslos klingt. Da merkt man erst von was Life Of Agony gelebt haben;-) Alles in allem eine nette Scheibe für zwischendurch, und das ist mir 7 Punkte wert.

    7/10