REV 16:8 - Ashlands

Review

Während DARK FUNERAL scheinbar als Band zerbröseln und sich MARDUK eine ziemlich lange Pause gönnten, haben sich die Schweden REV 16:8 als eine Art Ersatzdroge etabliert. Ersatzdrogen haben es so ansich, dass sich deren Wirkung bei arglosem Umgang irgendwann dem Original annähern kann – und irgendwie scheint das auch auf das neue Album „Ashlands“ zuzutreffen.
Etwas rauher und wesentlich brutaler ist es, das machen sie gleich im treffend titulierten Song „Agenda“ deutlich. Wo beim Vorgänger „Grand Tidal Rave“ die Raserei zwar auch prägend, aber doch konzentrierter eingesetzt wurde, wird sie hier mit infernalischer Kompromisslosigkeit zum Programm. Die wüst und erbarmungslos eingeknüppelten Songs gönnen dem Hörer weniger Pausen als vorher, Midtempo-Passagen und Doublebass brechen ab und zu das Tor zu einer intensiveren Atmosphäre auf, doch ansonsten regiert hier ein Black-Metal-Tornado der Marke MARDUK.

Das ist in der Tat ein ganz schöner Wermutstropfen, denkt man an das wahrhaft grandiose Debüt zurück. Der Neuling besitzt längst nicht die melodische Stärke, die die Band teilweise noch in die Nähe von DISSECTION gerückt hatte; anno 2011 scheint der Kurs vor allem in die orthodoxe Richtung zu gehen, die auch Bands wie WATAIN beackern: Dort, wo am Ende des Weges nur noch Finsternis das Klangbild beherrscht.
„Rust Retinal Vein“ präsentiert sich dabei als wandlungsfähiges Opus Magnum des Albums, auf dem REV 16:8 all ihre Trümpfe ausspielen und zu der Form auflaufen, die man von ihnen gewohnt ist, und die sie leider auf ihrem neuen Album so oft missen lassen. Mitunter arbeiten sie richtig intensive Momente heraus, tun sich aber sichtlich schwer damit, das Schwert kunstvoll bis zum Ende eines Songs zu führen.

Sie beherrschen ihre Kunst, keine Frage. „Ashlands“ ist stellenweise komplexer geworden, aus einst offeneren Strukturen haben sie dichte Barrieren erbaut. Das Album braucht Zeit, um seine Stärken voll zu entfalten – doch auch die Zeit wird nicht darüber hinwegtäuschen können, dass REV 16:8 mit „Ashlands“ im Vergleich zu ihren namhafteren Kollegen ein Stück farbloser geworden sind. Sie verweilen auf hohem Niveau, allein es fehlt die Euphorie.

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13.04.2011

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