Bastian 
Es war ja eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Remixplatte vor der Tür steht, schließlich hat sich das bei den rebellierenden Schwänzen sowie bei MINISTRY zur Tradition entwickelt. Dennoch sind Remixalben immer eine heikle Sache. Sind sie wirklich gut genug, um eine eigenständige Veröffentlichung zu rechtfertigen, oder taugt das Ganze nicht mehr als B-Material für EPs, Onlineboni oder Special Editions?
Die Frage stellt sich mir auch bei „Sex-0 Mixxx-0“, auf dem alle Songs vom letzten REVCO Album „Sex-0 Olympic-0“ neu gemixt wurden, und dadurch ein mal mehr mal weniger neues Gesicht bekommen haben. Beteiligt waren u.a. Tweaker/Chris Vrenna, Crabbi (POP WILL IT ITSELF), MegaJive, Doug Firley (GRAVITY KILLS), Luc Van Acker, Dave Ogilvie (SKINNY PUPPY), Stayte, Andy LaPlegua (COMBICHRIST), Seismologist, also alles vertraute Gestalten aus dem Umfeld der Cocks. Ein wirkliches Highlight ist das Teil dennoch nicht geworden. Das Gewicht der Remixes liegt wieder mehr auf der elektronischen Seite, clubtaugliche Techno-, Dance- und Electrobeats bestimmen das Bild. Ein paar Stücke schimmern dennoch leicht hervor: „Cousins“, „Touch Screen“, „Abundant Redundancy“, „Lewd Ferrigno“ und das auffallend stark veränderte „Wizard Of Sextown“, welches einen ganz neuen Charakter bekommen hat. Wie man sieht, sind das auch die Songs, die in der Originalversion geglänzt haben (und diesen Glanz in den Remixversionen größtenteils beibehalten), extreme Experimente oder Aha-Erlebnisse bleiben aber leider aus.
Somit ist „Sex-O Mixxx-O“ zwar eine nette Ergänzung für die Sammlung, aber eigentlich nichts, was man sich zum Vollpreis unbedingt zulegen müsste. Hier hätte es meiner bescheidenen Meinung nach auch völlig ausgereicht, das einfach in Form einer „Sex-0 Olympic-0“ Special Edition nachzureichen. Aber ok: Immerhin schön, dass man hier überhaupt eine CD geboten bekommt, denn bei vielen Remixgeschichten gibt es ja leider nur Onlineversionen.
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