Sacha Korn - Nokout

Review

Vor sieben Jahren in Russland entdeckt, hat der studierte Jazzmusiker Sacha Korn, der gemäß eigenen Angaben fünf Sprachen fließend beherrscht, nicht nur in Osteuropa selbst, sondern bald auch in Asien erste Erfolge zu verbuchen. Mit seinem eigenen Label versucht er schließlich mit mehr oder weniger bekannten Bands und Künstlern den osteuropäischen Markt zu erschließen und unterschreibt letztendlich einen Beratervertrag mit dem mittlerweile in Mailand lebenden 80er-Jahre-Superstar Terence Trent D’Arby. Genau so, wie sich Korn auf dem Cover seines mittlerweile dritten Albums präsentiert, möchte er sich jetzt auch in Deutschland verkaufen: Ein knallharter Typ, der von ganz unten kommt und ganz nach oben will. Das klingt vielversprechend.

Was man dann allerdings auf „Nokout“ zu hören bekommt, ist ein dröger Mix aus Synthie-Pop, einigen harten Gitarrenriffs und Schlager-Rhythmen, die nicht selten an Zlatkos „Ich Vermiss‘ Dich… (Wie Die Hölle)“ erinnern, einfach nur peinlich sind und nur mit fassungslosem Kopfschütteln quittiert werden können. Angesichts einer so miserablen Intonation mag man es kaum glauben, dass Korn eine musikalische Ausbildung hat. Fraglich auch, ob es tatsächlich solche Textpassagen wie „schrei so laut du kannst, niemand wird dich hören – schlag zu so fest du kannst, niemand wird dich spüren“ sind, die Korn einen Demodeal mit Universal Music vermasselt haben, schließlich sind viele Texte der Mainstream-Rocker OOMPH! oder diverser Gangsta-Rap-Acts um Welten plastischer oder irritierender, dafür aber auch umso leidenschaftlicher vorgetragen als es hier der Fall ist: Dieser Mensch bewegt sich musikalisch und gesanglich auf dem selben Niveau, wie diverse Möchtegern-Stars der längst totgelaufenen Big Brother Serie.

Die vorliegenden fünf Songs sind nicht nur schlecht, sondern auch unglaubwürdig bis zum Abwinken, und dass, obwohl sich Sacha textlich in die Herzen seiner Hörer singen möchte und auf guten Kumpel mimt – Zlatko lebt! – die reinste Zeitverschwendung für jemanden, der musikalisch gehobenere Ansprüche stellt oder einfach nur gute Unterhaltung wünscht. Aber vielleicht kann Sacha mit „Nokout“ noch den ein oder anderen „Schocker“ beim Eurovision Song Contest ernten, doch selbst dort attestiere ich ihm nur einen der unteren Plätze.

16.05.2009

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