Shadow Gallery - Room V

Review

Die Prog-Fraktion bringt Nachschub raus! Endlich wird wieder hochkarätig gefrickelt, mit Keys rumgespielt und berühmte Gastgitarristen eingeladen! Allerdings bleiben sich Shadow Gallery relativ treu, und dieser musikalische Gesichtspunkt nimmt nur die Hälfte der Spielzeit ein, um den übrigen Leerraum der CD mit hemmungslos runtergegroovten Halbballaden zu füllen.
Und ich gestehe, zum ersten Mal ein Album vor mir liegen zu haben, das sogar eine Ballade als Opener hat (‚Comfort Me‘ – sieht man von dem Frickel-Intro ‚Manhunt‘ ab). Die Fraktion die sich bis jetzt mit dieser Band noch nicht auseinander gesetzt hat, dürfte nun ungläubig den Kopf schütteln – meinte der wirklich ‚Balladen‘? Diese ruhigen Dinger mit höchstens Midtemposchlagzeug und meist keinem einzigen Powerchord? Tja, Leute, so sieht’s aus!
Gut, wer aber bis jetzt noch nicht die Flucht ergriffen hat, bekommt eines der besten Progalben des Jahres serviert. Eine Band die im Laufe der Karriere schon so viel Erfahrung mit dem schreiben ruhiger Songs machen konnte, ist durchaus in der Lage ein halbes Album damit zu füllen ohne auch nur ansatzweise an Gänsehautfaktor zu verlieren. Bereits oben angesprochenes ‚Comfort Me‘ ist das Highlight des ganzen Albums und überzeugt die kompletten 7 Minuten dank einer wahnsinnigen Dynamik zwischen Laut und Leise, männlichen und weiblichen Gesang, Bedrücktheit und Befreiung, und nicht zu vergessen dem obligatorischen Gänsehautgitarrensolo unter prasselnden Akkordwänden. Damit die Schmachterei aber nicht die endgültige Oberhand bekommt, wird die Scheibe wie erwähnt auch immer mal wieder von typischem Highquality Prog (mit den gewohnt wahnsinnigen Frickelsoli) abgelöst und hält mitunter auch mal die niederländische 2-Meter Legende Arjen Anthony Lucassen als Aushängeschild (‚Seven Years‘ – wir erinnern uns dass auch Shadow Gallery’s Mike Baker in Arjen’s Human Ayreon Equation sein bestes geben durfte).
Und so endet die 76 minütige Seelenreise im abschließenden 9minüter ‚Rain‘. Leider ist diesmal kein halbstündiges Epos mit dabei, aber bei Songlängen von durchweg über 6einhalb Minuten (sieht man von den Zwischenspielen mal ab) kann man sich wirklich nicht beschweren. ‚Room V‘ darf sich neben der neuen Dream Theater (die diesem Album zugegebenermaßen noch ein Stück überlegen ist) zum Progalbum des Jahres zählen und die Fans in gewohnte Begeisterungsstürme versetzen. Ich zumindest werd die Scheibe noch ein Weilchen länger neben meiner Stereoanlage liegen haben… (und sei es nur weil die ganzen Balladen prima auf Frauen wirken – Männer, bedenkt die Möglichkeiten!!!)

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27.07.2005

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