State of the Union - My Time Away

Review

Satte vier Jahre sind seit dem letzten Lebenszeichen der US-Formation STATE OF THE UNION inzwischen vergangen und man hatte schon Befürchtungen, dass sich die Band um Mastermind Johan Sebastian vielleicht im elektronischen Nichts aufgelöst hat. Dem ist jedoch nicht so, denn mit „My Time Away“ erscheint nun tatsächlich mit „leichter Verzögerung“ das Album zur 2010 veröffentlichten Single „Dancing In The Dark“. Die Erwartungen waren dementsprechend groß, standen STATE OF THE UNION in der Vergangenheit immer für klasse produzierten, eingängigen und atmosphärisch dichten Elektro, der im Dunstkreis von Bands wie VNV NATION, FROZEN PLASMA oder auch SOLITARY EXPERIMENTS anzusiedeln ist.

Daran hat sich glücklicherweise auch auf „My Time Away“ grundsätzlich nicht viel geändert, auch wenn auf dem neuen Album leider nicht alles Gold ist, was glänzt. Dies liegt zum einen am schwächelnden Auftakt der Scheibe, gleichzeitig aber auch am äußerst lieblosen Ende.

„Elevate“ eröffnet das Album ziemlich unspektakulär und ist eher als zu lange geratenes Intro einzustufen, als als wirklich vollwertiger Song. Dies ändert sich dann aber im Rahmen des Titeltracks „My Time Away“, der vor allem mit seinem äußerst eingängigen Refrain punkten kann, welcher wiederum einen starken Kontrast zum teilweise sperrigen „Rest“ des Songs darstellt. Mit „Back To Earth“ folgt ein völlig belangloses Zwischenstück, das abgelöst wird vom mittelmäßig spannenden Instrumentaltrack „Descent“ – ich kann mir nicht helfen, losgelöst vom Titeltrack erwartet man nach vier Jahren Pause zum Auftakt vielleicht einfach etwas mehr als Zwischen- und Instrumentalstücke…

„Stupid Song“ eröffnet dann den starken Mittelteil des Albums, auch „Five Minutes To Midnight“ und „Eternally“ können mit genau dem gewohnten STATE OF THE UNION-Sound überzeugen, den man von vergangenen Alben kennt und in der Vergangenheit lieben gelernt hat. Das langsamere „Miracle“ sorgt für einen angenehmen Ruhepol und auch „Dancing In The Dark“ hat in einer neuen Albumversion den Weg aufs Album gefunden – was allerdings nichts daran ändert, dass der Song an sich schon vier Jahre auf dem Buckel hat.

Tja, und dann startet auch schon der etwas lieblose Ausklang von „My Time Away“: Mit „Blue Lights“ folgt zunächst eine Coverversion eines alten FICTIONAL-Songs und hier muss die Frage erlaubt sein, ob es denn in den vergangenen vier Jahren nicht mehr eigene Ideen für neue Songs gab. Daran schließt sich ein fast 8-minütiger Remix von „Dancing In The Dark“ an – genau, dem altbekannten 2010er Song, zu dem es damals auf der Maxi bereits 25 (!) Remixe gab und von dem man auf „My Time Away“ nun also die Versionen #26 und #27 findet. Als Rausschmeißer dient das völlig verquere und überladene Instrumentalstück „French Underground Assault“, das zumindest bei mir ziemlich schnell Kopfschmerzen ausgelöst hat.

Vielleicht waren meine Erwartungen nach der langen Pause von STATE OF THE UNION ja einfach zu groß, aber „My Time Away“ lässt mich nach etwas weniger als einer Stunde Spielzeit dann doch eher etwas enttäuscht zurück. Für mich bleibt nach den gehörten zwölf Songs und eben nach dieser langen Auszeit, die sich die Band genommen hat, einfach mehr Füllmaterial als wirklich „Neues“ & „Aufregendes“ übrig. Mit dem Titelsong und im Mittelteil des Albums zeigen STATE OF THE UNION, zu was sie in der Lage sind und davon wünscht man sich auf „My Time Away“ nach dieser langen Wartezeit einfach mehr!

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13.03.2014

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