Substaat - Substaat

Review

Es ist schon immer wieder beeindruckend, welche Bands das deutsche Label Danse Macabre regelmäßig aus dem Hut zaubert. Diesmal ist man in Norwegen fündig geworden, ein Land, das durch Bands wie APOPTYGMA BERZERK inzwischen einen durchaus guten Ruf in der Elektroszene hat.

SUBSTAAT – so lautet sowohl der Name der Band, als auch des Debütalbums, auf dem man ganz konkret formuliert überwiegend in den Genuss klassischen EBM’s kommt. Kühle Beats, stringentes Songwriting fernab melodischer Momente und angenehmerweise unverzerrte Vocals bestimmen den Sound des norwegischen Trios. Zwar kann man den Sound von SUBSTAAT durchaus als EBM der alten Schule bezeichen, trotzdem glaubt man manchmal, die Kühle von Bands wie COVENANT in den Songs wiederzuerkennen. Trotzdem sollten, wie bereits angesprochen, Liebhaber eingängiger Melodien grundsätzlich erstmal nicht all zu viel erwarten, denn SUBSTAAT mögen es eher schnörkellos und monoton, ohne dabei jedoch zu vergessen, eine gewisse Eingängigkeit auszustrahlen. Moderne Elemente im Stil des aktuellen COVENANT-Sounds vermischen sich dabei immer wieder mit klassischem EBM, so z.B. bei Songs wie „I Want“ oder „Catch Me“.

Und manchmal, ja manchmal werden die Norweger dann doch ein bisschen melodisch, so z.B. im Rahmen des wirklich klasse Tracks „Unstuck“, der zudem mit Sprachsamples und atmosphärischen Synthieflächen absolut überzeugen kann. SUBSTAAT sind vor allem dann am stärksten, wenn sie sich etwas offener für Melodien zeigen. Deshalb meine Bitte an die Band: Unbedingt mehr von Songs im Stile von „Unstuck“!

Abgerundet wird „Substaat“ von einer Remix-CD, auf der sich eher unbekannte Bands tummeln, KANT KINO und NORTHBORNE dürften hier noch die bekanntesten Akteure sein. Das tut der Qualität allerdings keinen Abbruch, denn man kann hier den ein oder anderen wirklich klasse Remix entdecken, beispielsweise „Broken“ im FORETASTE-Remixe, der deutlich mehr mit melodischen Sounds spielt als die Originalversion und zeigt, was in den Songs wirklich an Potenzial steckt.

Dieses Potenzial reizen SUBSTAAT nämlich nicht immer aus, bis auf „Unstuck“ fehlen mir irgendwie die wahren Highlights, ohne dass die restlichen Songs dabei jedoch enttäuschen würden. EBM-Fans wird die Scheibe auf jeden Fall gefallen und wenn SUBSTAAT noch etwas mehr Mut zu Atmosphäre und Melodik entwickeln, könnten auch die COVENANT-Fans noch mehr gefallen an den Norwegern finden.

17.02.2011

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