Svart Crown - Ages Of Decay

Review

Galerie mit 12 Bildern: Svart Crown - At The Gates Of Sethu 2013 European Tour

Was zeitgenössische Musik aus Frankreich angeht, muss ich leider feststellen, dass aus unserem freundlichen Nachbarland selten etwas Gutes über die Grenze geschwappt ist. Schuld an meiner dezenten Frankophobie (ich wiederhole ausdrücklich: nur im musikalischen Sinne) haben viele Künstler: Angefangen bei nervenzerfetzender Chansonmusik, über Klimperkastenkollege J.M. Jarre, hin zu maßlos gehypten, doch meines Erachtens recht langweiligen Metalbands der Moderne.
Ich weiß wirklich nicht, wie es dazu kommt, dass Frankreich dem Rest Europas in Sachen Metal so sehr hinterher hängt. Ist es vielleicht die Mentalität der Leute? Oder die bescheuerte Regelung zum Schutz der französischen Sprache, die eine Mindestquote von 40% französischsprachiger Titel im Radio vorschreibt? Ich bin ratlos.

Da kommt eine neue Band, die einem das Gegenteil demonstriert, gerade recht. Der Name dieser Verfechter des französischen Kulturguts lautet SVART CROWN. Und wie man sich deshalb schon denken kann, geht es bei diesem Quartett eher landesuntypisch zur Sache. Um die Überraschung komplett zu machen: Die Vorbilder dieser Truppe sind in Skandinavien zuhause.

So wüten sich SVART CROWN höchst schwedisch durch die zehn Tracks ihres Debüts „Ages Of Deacy“, das von einem stilsicheren Intro eingeleitet wird. Doch schon im Opener „Tribes Of The Forgotten Ages“ wird klar, dass sich die Franzosen auf keine bestimmte Schiene festnageln lassen wollen. Mit derbem Death/Thrash, der unweigerlich an DEW-SCENTED denken lässt, lockern SVART CROWN ihren klirrenden Black/Death Metal auf. Die finsterere Grundstimmung wird dadurch noch um einige höchst aggressive Nuancen erweitert.
Den Groove hat die Band übrigens auch gefressen, wodurch sich ein äußerst abwechslungsreiches Gesamtbild ergibt.
Passend dazu präsentieren sich die Musiker ebenso versiert. Vor allem Schlagzeuger Gael treibt seine Mitstreiter ein ums andere Mal zu Höchstleistungen an. Die müssen sie auch aufbringen, wenn sie mit dem Trommelderwisch mithalten wollen. Nur in den langsameren, fett groovenden Passagen lässt der Gute Gnade vor Recht ergehen und gibt den Gitarren Freiräume um sich auch melodisch entfalten zu können. Dazu sei noch angemerkt, dass Soli auf „Ages Of Deacy“ Mangelware sind und fast gar nicht vorkommen. Störend ist dieser Umstand aber nicht wirklich, da auch so genug in den Songs passiert und das Hauptaugenmerk der Band, wie es scheint eher auf Brutalität und düsterer Atmosphäre liegt.

Mit ihrem Debüt zeigen SVART CROWN, wo in Frankreich der Hammer hängt. Zwar machen sie überhaupt nichts Neues, die Grenzpfeiler sind Bands wie BELPHEGOR, DARK FUNERAL, DEW-SCENTED und MORBID ANGEL. Doch das was sie machen, machen sie wirklich gut. Und darauf kommt es letztendlich an.

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25.06.2009

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