Syrian - Alien Nation

Review

Nachdem sich die Jungs von S.P.O.C.K in den letzten Jahren eher als Spaßbremsen in Sachen Space-Elektropop entpuppten, war in diesem „Genre“ ein gewisses Vakuum entstanden, das mit SYRIAN aus Italien seit einiger Zeit jedoch wieder gefüllt sein dürfte.

Nicht ganz so durchgeknallt wie die Schweden präsentieren sich SYRIAN auch auf ihrem dritten Longplayer „Alien Nation“, der sowohl musikalisch als auch textlich wieder „spacig“ geprägten Elektropop bietet. Viele nette Songs haben die zwei Italiener den Fans des gepflegten Future-/Elektropops schon beschert, stellvertretend seien hier nur „No Atmosphere“ oder „Now Is Forever“ genannt. Nun also „Alien Nation“, das gerade Mal zehn Tracks umfasst, eigentlich nur neun, da der Opener „Supernova“ in zwei Versionen vertreten ist. So lange die Qualität stimmt, ist ein solch überschaubarer Umfang auf einer CD ja zu vertreten – doch ist dies auch im Falle von „Alien Nation“ der Fall ?

Nun ja – „Alien Nation“ beginnt verdammt stark. Der Opener „Supernova“ ist mit Sicherheit einer der besten Songs, den die Italiener je abgeliefert haben. Moderner, melodischer und druckvoller Elektro mit einem wunderbaren Refrain, der zusätzlich noch von den Guestvocals von Alphaville-Frontmann Marian Gold unterstützt wird. Danach „kann“ es eigentlich nur schlechter werden … und wird es leider auch. Wen oder was SYRIAN geritten hat, zur E-Gitarre zu greifen, ist mir leider völlig schleierhaft. So dominiert den Titeltrack „Alien Nation“ eine völlig deplatziert wirkende E-Gitarre, die den eh schon schlechten Song völlig zerstört. Gott sei Dank tritt diese leidige Gitarre bei den folgenden Songs „Musika Atomika“ und „Orion Shall Rise“ wieder einigermaßen in den Hintergrund bzw. verschwindet wieder komplett. Damit steigt auch wieder die Qualität der Songs und erreicht mit „Solarchaser“ einen zweiten kleineren Höhepunkt. Hier taucht die Gitarre zwar wieder auf, glücklicherweise jedoch in einem erträglichen Rahmen.

Danach geht es mit der Qualität leider in Überschallgeschwindigkeit bergab. Die orientalischen Samples auf „Helium“ passen überhaupt nicht zum eher harten Track und vor allem auch nicht zum spacigen Gesamtkonzept des Albums. „Destiny Sunrise“ ist nicht nur langweilig sondern erneut durch Carlos Santana-ähnliches Gitarrengeklampfe total verhunzt und strahlt durch selbiges eher Westernromantik aus. „Speed Of Light“ bietet zumindest einen netten Refrain – denkt man zunächst. Dieser ist jedoch identisch mit dem vom 2003er Song „Now Is Forever“ ! Was soll denn bitte das ?! Bei nur zehn bzw. neun Songs auch noch alten Krams „verstecken“ ? Hier darf man sich als Hörer und Käufer doch ein bisschen verarscht fühlen … Hinzu kommt, dass der rockige und eher hektische Rest des Songs, und somit das „Neue“ an dem Song, fast unerträglich ist. Tja, und zum Abschluss nochmals „Supernova“ in der „Radio Version“. In der zweiten Hälfte bleibt somit eigentlich nur noch das instrumentale „Hypernova“ erwähnenswert…

So hinterlässt „Alien Nation“ leider den Eindruck eines halbherzigen Versuchs, den eigenen Sound variabler zu gestalten und „rockiger“ zu klingen. Dies ging jedoch meines Erachtens völlig in die Hose und SYRIAN können auf ihrem neuen Album nur dann überzeugen, wenn sie so klingen, wie man es von ihnen eigentlich gewohnt ist. In Sachen Qualität und Quantität zeigen sich SYRIAN ungewohnt schwächelnd – bei nur 10 bzw. 9 Songs lauern auf „Alien Nation“ leider zu viele Totalausfälle, schade.

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19.02.2007

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