Verminous Serpent - The Malign Covenant

Review

Alan Averill ist einer der umtriebigsten Musiker der Gegenwart und häufig für eine Überraschung gut. Gehört er mit PRIMORDIAL schon seit 20 Jahren zur internationalen Champions League und beehrt uns in Form von DREAD SOVEREIGN auch regelmäßig mit schrulligem Rumpel-Doom, so veröffentlicht er auch mit kleineren oder kurzlebigeren Projekten wie TWILIGHT OF THE GODS oder BLOOD REVOLT dann und wann Tonträger. Sein neuester akustischer Angriff “The Malign Covenant” erscheint bei Amor Fati unter dem Banner VERMINOUS SERPENT und zeigt Averill an Bass und Gesang, Matt Bree von MALTHUSIAN an den Drums und Joseph Deegan von SLIDHR an der Gitarre. Ganz wie Label, Bandname, Albumtitel und Artwork vermuten lassen, zocken Averill und Co. hierbei rödeligsten Oldschool Black Metal.

VERMINOUS SERPENT: Oldschool Black Metal mit Mitgliedern von PRIMORDIAL uvm.

Der äußere Eindruck ist zunächst verheißungsvoll, auch soundtechnisch schüren VERMINOUS SERPENT Erwartungen. Es scheppert und hallt wie aus tiefsten Grotten, der schöne analoge Schmutz von “The Malign Covenant” ist wie gemacht für Schallplatten oder Tapes. Averill hat sich stimmlich vollständig von seiner Black-Metal-Jugend inspirieren lassen und klingt so giftig wie bei PRIMORDIAL zu Demo- und “Imrama”-Zeiten. Der meist langsame, schleppende Black Metal des Trios hört sich selten jünger als 1991; häufig eher älter. HELLHAMMER, MYSTIFIER und SARCÓFAGO scheinen hauptsächlich Pate gestanden zu haben. Wobei VERMINOUS SERPENT in “moderneren” Passagen gelegentlich auch Spuren von DARKTHRONE und ROTTING CHRIST im Urstadium tragen. Wer es also besonders höhlenmenschlich mag, hat vielleicht schon jetzt nach dieser Beschreibung einen Speicheltropfen der Glückseligkeit im Mundwinkel hängen.

Diese Zielgruppe stört sich vielleicht auch weniger daran, dass man auf “The Malign Covenant” fünf Songs und vierzig Minuten lang das Gefühl hat, das gleiche Lied zu hören. Es gibt eine ganze Menge an coolen Riffs und über das präsentierte Feeling lässt sich überhaupt nicht meckern. Dennoch können VERMINOUS SERPENT einige verschmerzbare Längen im Songwriting nicht verbergen.

Kleinere Mängel auf “The Malign Covenant”, aber Gesamteindruck überzeugend

Unterm Strich bieten VERMINOUS SERPENT gehobenes Entertainment, dessen Mängel man einer als Nebenprojekt deklarierten Band durchaus verzeihen kann. Vielleicht ist der charismatische, aber streitbare Frontmann Alan Averill in den letzten Jahren auch etwas überpräsent gewesen, sodass VERMINOUS SERPENT nicht ganz auf dem qualitativen Level von TWILIGHT OF THE GODS oder DREAD SOVEREIGN agieren, von den übermächtigen PRIMORDIAL ganz zu schweigen. Fans mit überdeutlich ausgeprägter Rumpel-Affinität sollten “The Malign Covenant” aber definitiv auschecken.

10.03.2023

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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