X-RX - Stage 2

Review

Galerie mit 3 Bildern: X-rX - M'era Luna 2015

„Unmöglich erregend“ war vor zwei Jahren eine richtig fette Scheibe, auf der Pascal Beniesch aka [x]-RX mit einer schweisstreibenden Mischung aus Industrial, EBM und Techno die Clubs zum vibrieren brachte. So waren Spannung und Vorfreude gleichermaßen in hohem Maß ausgeprägt, was denn der Nachfolger „Stage 2“ zu bieten haben wird.

Dieser steht nun in den CD-Regalen und macht zunächst dort weiter, wo „Unmöglich erregend“ aufgehört hat. Der Titeltrack und Opener „Stage 2“ legt gleich ordentlich los und die satten Beats dröhnen einem zusammen mit tendenziell lustbetonten Sprach-Samples gleich die Gehörgänge voll. Erinnerungen an Bands wie SOMAN werden wach und man ist hier noch frohen Mutes, es mit einer hemmungslosen TBM (Techno-Body-Music)-Scheibe zu tun zu haben. Schon im Rahmen der folgenden Tracks fällt dann jedoch zunehmend auf, dass [x]-RX den Industrial-Anteil stellenweise deutlich zurückgeschraubt haben und doch primär technoide Sounds und Samples im Vordergrund stehen. Die Folge ist eine gewisse Monotonie, die sich zunehmend ausbreitet und man ist froh, wenn wie im Rahmen von „End Inferno“, zumindest hin und wieder etwas sperrigere Industrial-Sounds zu vernehmen sind. So hält sich die Abwechslung doch sehr in Grenzen und die Ausrichtung von „Stage 2“ ist damit auch klar umrissen: Alle DJs werden mit genügend neuen Clubsongs versorgt und in voller Lautstärke werden Tracks wie „Tanz Schlampe“ oder „Digital Terror“ in den lauten und stickigen elektronischen Tanztempeln für Andrang auf den Tanzflächen sorgen.

Natürlich kann man auch in den eigenen vier Wänden die Lautstärke bis zum Anschlag hochdrehen, doch irgendwie scheint es mir so, als würde dieses BPM-Inferno tatsächlich nur in den Clubs so richtig gut funktionieren. Nach den insgesamt 15 Songs ist man doch ziemlich matt in der Birne und auch die überwiegend obszön-sexuellen Sprachsamples gehen einem mit der damit einhergehenden Niveaulosigkeit doch ein wenig auf die Nerven.

Wer auf der Suche nach gnadenlos tanzbarem Elektro ohne größeren Anspruch ist, ist mit „Stage 2“ somit auf jeden Fall richtig bedient. Viel mehr darf man von diesem Album allerdings nicht erwarten, mit dem [x]-RX unter dem Strich leider nicht an das Level des Debütalbums anknüpfen können.