Excrementory Grindfuckers
Ochs & Esel Brutality Blast Christmas Tour 2014 - Tag 8

Special

Tag 6 (Salzburg, Rockhouse): „Flucht nach vorne.“

Der Tag beginnt im Hotelzimmer, also gab es tatsächlich recht erholsamen und fast sogar ausreichend Schlaf. Als ich mich gerade fertig mache, betritt Rob mit der Frage „Pfeffifrühstück?“ das Zimmer. In einer Hand ne Pulle Pfeffi, in der anderen nen Fläschen El Jimador, die er mir anbietend unter die Nase hält. Ich muss dankend ablehnen, noch trennen mich die 300km zwischen Wien und Salzburg davon die ersten Drinks zu kippen. Also lassen unser Tourmanager Domi und ich uns mit ’nem Taxi zum Viper Room fahren, wo unser Bus, im Fachjargon auch Affenhaus genannt, geparkt ist. Begrüßt werden wir dort von einem Knöllchen, das am Scheibenwischer flattert, als würde es uns zuwinken. Puhhh 36€, stattliche Summe. Da wird Mike wohl wieder Überstunden im Engelskostüm schieben müssen, damit die Kohle wieder reinkommt. Jetzt aber zurück zum Hotel, die anderen Ballerbrüder einsacken und dann nichts wie raus aus dieser schönen und eindrucksvollen Stadt. Zum zweiten mal bin ich nun mit den GRINDFUCKERS in Wien. Beim letzten mal war es im Dezember letzten Jahres zum Rape the Escape. Auch da hab ich nur den Club und das Hotelzimmer zu sehen gekriegt. Obwohl wir es versucht haben. Aber um halb sechs Uhr morgens war im näheren Umfeld des Hotels nicht mehr viel zu entdecken, bis auf eine 1a Imbissbude bei der wir dann Käsekrainer im Brötchen gefrühstückt haben.

Apropos Frühstück, das fällt heute erstmal aus. Von den Pizzen des vorigen Abends ist noch ein bisschen was da, außerdem gibt es ja noch Cashews im Bus. Also ab auf die Autobahn. Die Fahrt nach Salzburg verläuft zwar recht ruhig aber ist irgendwie zäh, da alle noch platt sind. Während der ruhigen Fahrt muss ich immer wieder an diesen gutaussehenden türkischen Merchandise Typen aus Aalen zurückdenken. Mit seinem drei Tage Bart und den großen Rehaugen. Aber bevor jetzt das Gerücht aufkommt, dass ich mich in ihn verliebt habe, muss ich das ganze nochmal aufklären. Der Typ heißt Arda und ist die Person, die dafür sorgt, dass wir euch mit solch hochqualitativen Shirts beglücken können. Er ist Big Boss von Rockfall Merchandise, ein langjähriger Freund der Band, eine Seele von Mensch und obendrein verantwortlich für die beiden Weihnachtsmotive auf den aktuellen Shirts. Umso mehr freut es uns, dass er gekommen ist. An dieser Stelle Küsschen an Arda, wir hassen dich trotzdem.

Angekommen in Salzburg stellen wir zu unserer großen Freude fest, dass bloß 600m entfernt vom Rockhouse ein Billa Markt ist. Das heißt jetzt wird erstmal wieder eingekauft. Wir kaufen den kompletten Bestand Gösser Radler aus dem Kühlregal, einige Flaschen Wasser und reichlich Cashews. Alles verstaut geht’s ab zum Club. Das Ausladen ist entspannt wie nie. Mussten wir den Tag zuvor das ganze Zeug noch gefühlte 1000 Treppen in die Wiener Unterwelt wuppen und später natürlich wieder rauf, brauchten hier nur ca. 30m bis zur Bühne überbrückt werden, wofür es sogar einen Rollwagen gab. Luxus pur, genau wie die Anlage in dem Club. Da wieder ein digitales Pult vorhanden ist, bauen wir direkt auf und machen Soundcheck. Nachdem wir fertig sind, beziehen wir unser Appartement direkt über dem Club. Jetzt heißt es erst mal entspannen und warten bis Stagetime ist. Die letzte Nacht steckt uns allen noch in den Knochen, außerdem macht sich auch so langsam ein gewisses Maß an Erschöpfung, zusätzlich zu ein paar Erkältungserscheinungen, breit. Inklusive IN LOVE YOUR MOTHER spielen heute fünf Bands vor uns. Ich schaue bei jeder mal rein, bin aber auch nicht so richtig in der Verfassung mir viel mehr anzuschauen. Da wir nichts zu rauchen mit nach Österreich genommen haben, klopfe ich die Jungs der anderen Bands ab und siehe da, es findet sich tatsächlich jemand, der uns Weed abgeben kann. Sogar ein richtig feines Homegrown. Er meint es sogar so gut mit uns, dass wir mit sechs Leuten nicht mal schaffen werden alles weg zu rauchen, wie sich noch rausstellen wird. So jetzt ist alles da, was wir für den Abend brauchen.

Excrementory Grindfuckers

Spätestens nach der Pizzabestellung, die quasi unser Catering ist, sind alle richtig in die Betten gedrückt. Vor der Show ist die Stimmung relativ niedergeschlagen. Das Publikum wirkt nicht, als wäre es in Partylaune und uns geht es auch nicht viel anders. Jetzt ist es soweit, während des Umbaus versammeln sich tatsächlich schon fast alle relativ nah an der Bühne. Na, das sieht doch schon mal ganz gut aus. Wir versammeln uns im Backstageraum neben der Bühne und laufen gemeinsam zum Intro ein. Die Show geht los und jegliche Form von Demotivation ist wie weggeblasen. Wir kriegen die Leute direkt vor die Bühne und heizen ihnen richtig ein. Schau an, hatten wir vorher noch Sorgen, weil alle eher verhalten waren und an der Theke gesessen haben, waren wir nun überrascht, wie viel Energie in diesem Publikum steckt. Sie singen, sie tanzen, sie pogen wie man sich das nur wünschen kann. Genauso überrascht sind wir übrigens auch davon, welche Reserven wir uns entlocken können. Die Show war richtig gut und auch nach ’ner spontanen Extrazugabe stehen die Leute vor der Bühne und rufen nach uns. Aber jetzt ist Feierabend. Wir sehen zu, dass wir unseren Scheiß eingepackt und eingeladen kriegen. Auf uns warten reichlich Gösser und noch mehr Weed. Außerdem müssen wir noch das Merch zählen, damit wir an der Schweizer Grenze möglichst fix die Zollgeschichte abwickeln können. Beim rauchen und trinken amüsieren wir uns noch ausgiebig über eine skurrile Situation die an dem Abend vorgefallen ist, bei der ein Typ in die Runde gefragt hat, ob alle eine Freundin haben, seine Schwester wäre nämlich fickbar. Nachdem es nur noch spärlich gelingt vollständige Sätze zu formulieren, beschließen wir langsam pennen zu gehen. Die viereinhalb Stunden Schlaf bis es weiter geht nach Winterthur werden bitter nötig sein.

Excrementory Grindfuckers

(ND)

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21.10.2014

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