Those Of The Unlight
Runde 2 des Black-Metal-Battles

Special

BATTLE B

Thema: One-Release-Wonder

Vorschlag von André: EERIE – Into Everlasting Death (2014)

Erklärende Worte zum Thema: One-Release-Wonder meint kein objektives Qualitätsmerkmal wie eine Chartplatzierung – so weit ist der Black Metal dann doch noch nicht in den Mainstream gekrochen; zumindest im Rahmen hier besprochener Bands. Nein, es meint lediglich Gruppen, die nur ein Album veröffentlicht haben und seitdem abgetaucht sind. Ich denke sofort an die Polen EERIE. Im Jahr 2014 brachte das Duo „Into Everlasting Death“ zur Welt – ein Meisterwerk der polnischen Black-Metal-Szene mit eiskalten Melodiebögen in bewährter Tradition, Sensations-Riffs der Marke „Minute 3:50“, neuzeitlich anmutenden alarmierenden Gitarren, mutigem Klargesang, der seine Klasse kurz vor Minute elf veredelt, einem gänzlich raffinierten Songwriting und echten Emotionen.

Ja, ich bin hin und weg. Und das seit nunmehr sieben Jahren. Immer wieder landet „Into Everlasting Death“ in meinen Gehörgängen und jedes Mal weckt das leider nur vier Songs umfassende Werk meine Begeisterung aufs Neue. Weil hier alles stimmt außer die Laufzeit. Weil die ersten drei Songs schon fantastisch sind, das Album-Highlight mit „Of Descending Moon“ aber noch kommt. Euphorie ist großartig, oder? Sie muss ja nicht geteilt werden. Doch wer sie hier nicht teilt, hat schlichtweg keinen Geschmack. Mit dieser lieb gemeinten, plumpen Provokation verabschiede ich mich und übergebe das Wort an EERIE und meinen reizenden Kollegen Johannes.

Vorschlag von Johannes: WEAKLING – Dead As Dreams (2000)

Toll, dank der lieb gemeinten, plumpen Provokation fühle ich mich in meiner Meinungsfreiheit beschränkt! Spaß beiseite, EERIE sind ein Kleinod mit einem eigenständigen Sound und einem Album, das mich spontan von vorn bis hinten fesseln konnte. Irgendwie muss ich aber dennoch bemeckern, dass sie mir ein gutes Stückchen more eerie klingen dürften – alles in allem agieren die Musiker ja technisch recht versiert, die Produktion kann schon fast als audiophil bezeichnet werden.

Daher wollte ich aus plumper, garstiger Provokation (Küsschen!) eigentlich das einzige Album der Franzosen S.V.E.S.T. namens “Urfaust” in den Ring schicken. Der komplett unfreundliche, orthodoxe Hassbatzen aus dem Jahr 2003, den ein User auf Youtube treffend mit den Worten “I love tripping with this album, LSD, mushrooms, hell even cannabis is so good with this” kommentierte, musste nach reiflicher Überlegung allerdings dem One-Album-Wonder des Black Metals schlechthin weichen: “Dead As Dreams” der Amis WEAKLING. Einerseits ist dieses Album ein unfassbar eindringlicher, depressiver Höllentrip; andererseits erwies es sich als höchst einflussreich. Mehrere Cascadian- und Post-Black-Metal-Bands, allen voran WOLVES IN THE THRONE ROOM und ASH BORER, zehren ihre Inspiration von “Dead As Dreams”, das im Jahr 2000 erschien, als WEAKLING bereits ein Jahr aufgelöst waren. Trotz der Nachwirkung ist “Dead As Dreams” selbst ein reines, unverfälschtes Black-Metal-Album, das klingt wie kein anderes.

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26.06.2021

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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7 Kommentare zu Those Of The Unlight - Runde 2 des Black-Metal-Battles

  1. HateForest sagt:

    Mir erschließt sich der Sinn dieser Kategorie immer noch nicht so wirklich.
    WEAKLING ist ein Klassiker und bereits 21 Jahre alt… Dem gegenüber ist irgendwas x beliebiges aus dem Jahr 2014.
    Die beiden aktuellen Alben kommen so als ob man bei YouTube einfach das nächst beste angeklickt hat, absolute 08/15 alben wie sie fast täglich rauskommen. Soll ich mich jetzt entscheiden, welches ich belangloser finde?
    Sorry, bei aller Liebe… Das solltet ihr euch nochmal anschauen

  2. nili68 sagt:

    Naja, Klassiker.. EERIE gefallen mir trotzdem besser. Da das alles Geschmackssache ist, kann man alles gegenüber stellen.

    BATTLE A: Anael. Bei Kilatus geht der Mickey Mouse-Gesang übergaupt nicht.
    BATTLE B: Eerie, obwohl Weakling auch nicht schlecht sind.

    Generell ist die Qualität aber schon höher als letztes mal.

  3. Watutinki sagt:

    Battle A ist beides nicht so mein Fall.
    Battle B gefällt mir beides, wobei Weakling ein alter bekannter, absoluter Favorit ist. So muss BM für mich sein. :))

    Generell drei neue Alben kennengelernt, also für mich macht diese Battle Geschichte alleine deswegen schon Sinn. Danke!

  4. nili68 sagt:

    Naja, aber eines wird dir doch ein paar % besser gefallen, darum geht’s. Das bedeutet ja nicht, dass man seinen Sieger des Battles voll geil findet. Das kann man ja dazu schreiben.. und wenn man nur lernt sich zu entscheiden. 😉

  5. Interkom sagt:

    A: Anael – weil der mönchsmäßige Klargesang im ersten Track mich mit in fast jedem Black Metal ins Herz trifft (Wer da noch mehr weiß: bitte her damit. Sowas wie Wederganger)
    B: Weakling – 1. Ist Eerie nicht sonderlich stark und 2. ist Weakling ein gottverdammter Meilenstein im Black Metal

  6. ultra.silvam sagt:

    Diese Black-Metal-Battles scheinen mir doch sehr konzeptfrei und wahllos. Geht ihr da wie beim Lottospielen vor und wählt einfach irgendwelche zwei Platten? Battle B „All time Release“, da hat meiner Meinung das Album von Eerie nichts verloren, das ist kein Klassiker und mit einem Erscheinungsdatum von 2014 auch nicht alt, und das ist jetzt rein objektiv betrachtet. Is ja nicht so das es nicht genug Klassiker geben würde: Vinterland, Kvist, Isengard, Silencer, Ved Buens Ende, Fimbulwinter, Niden Div. 187, etc.
    Aber gut, ihr habt da bestimmt ein sehr durchdachtes Konzept.

  7. casualtie78 sagt:

    Also Anael sind mir zu beliebig , bei Kilatus nervt der Gesang mit der Zeit schon ein wenig,trotzdem hätten die bei Battle A die Nase vorn.

    Und was Battle B angeht ist Eerie ganz klar der Gewinner , war aber auch schwer dagegen anzukommen. Die Platte von denen feier ich seit langem und hoffe noch immer,das irgendwann mal was neues kommt.