Enslaved
Interview zu "Axioma Ethica Odini"

Interview

Was ist der große Nachteil an Black Metal-Alben, die im Frühherbst veröffentlicht werden? Richtig, das Wetter während der Vorbereitung passt nicht so ganz zur Stimmung der Musik. An einem herrlichen Sommertag also mache ich mich auf den Weg in den Berliner Show Room des Gitarrenherstellers Gibson, um dort ein paar Hintergründe zum neuen ENSLAVED-Album „Axioma Ethica Odini“ in Erfahrung zu bringen. Dort treffen auch Grutle und Ivar ein, die, trotz der leichten Verspätung wegen anderer Pressetermine, sichtlich gut gelaunt sind (die deutschen Bierpreise sind nicht ganz unschuldig daran, habe ich mir sagen lassen). Wegen der Verspätung wird Arbeitsteilung in der Folge groß geschrieben: Während Ivar mit dem Kollegen Thor Wanzek telefoniert, habe ich die Gelegenheit, ein ausgiebiges Gespräch mit Grutle zu führen.

Enslaved

Hallo Grutle! Ich habe mir euer neues Album jetzt schon ein paar Mal angehört und kann nur meinen Hut ziehen: Das Songwriting, die Arrangements, die Produktion, der Sound, sehr beeindruckend!

Oh, vielen Dank.

Ich mochte eure letzten beiden Alben schon sehr, die die etwas progressivere Seite ENSLAVEDs gezeigt haben…

(nickt)

…und das bringt mich zu meiner ersten Frage: Wie siehst du „Axioma Ethica Odini“ im Kontext seiner Vorgänger, speziell „Ruun“ und „Vertebrae“?

Ja, ich verstehe, was du meinst… Es ist immer sehr schwer, über die eigenen Werke zu sprechen, zumindest teilweise – letztendlich ist es nicht nur deine eigene Sache, diese Dinge zu definieren. In gewissem Sinne denke ich, dass das neue Album härter, aggressiver klingt, und das hat eine Menge Gründe… gut, nicht unbedingt „eine Menge“, aber doch ein paar… die Produktion ist anders ausgefallen, klarer, moderner, „metallischer“…

Ich würde sagen, es ist wieder mehr Verzerrung beteiligt…

…ja, ein bisschen. Wir haben sehr hart an dem Klang der einzelnen Instrumente gearbeitet, haben viel Zeit damit verbracht, Mikrophone hierhin oder dorthin zu stellen. Dieses Mal haben wir nur Röhren-Verstärker verwendet, um den Klang ein wenig „aufzuwärmen“. Das Ganze sollte sehr hörbar werden, so dass die Instrumente separiert sind und das Album dennoch als Einheit klingt…

Ja, das bestätigt meinen Eindruck – sehr transparent, dennoch sehr „metallisch“.

Genau. Das ist einer der Hauptgründe, warum das Album aggressiver klingt. Letztendlich hat aber jeder seine eigene Meinung zu der Musik auf „Axioma Ethica Odini“, und das finde ich großartig! Manche Leute meinen, es sei viel progressiver als das letzte Album, manche finden das Album deutlich weniger progressiv, andere wiederum denken es ist… naja… gleich geblieben (lacht). Ich finde verschiedene Meinungen gut, denn sie zeigen, dass die Menschen an dem Album interessiert sind. Das hat ein bisschen was von einem Gemälde oder kunstvoller Fotografie: Die Leute haben ihre eigenen Interpretationen – und das bestätigt uns und unsere Leistung, wie ich finde.

Natürlich. Also siehst du „Axioma Ethica Odini“ als ’natürlichen Nachfolger‘ von „Vertebrae“?

Das ist immer natürlich, weil wir eigentlich nie über den Vorgänger nachdenken. Wir schauen nach vorn und führen auch keine Diskussionen wie „Können wir dies oder jenes machen?“ – wir machen einfach Musik, wir schreiben Songs, arrangieren sie so, wie es für uns sinnvoll erscheint. Es ist also alles im Fluss, wir denken nicht zurück oder so, das ist eigentlich ganz einfach.

Ich kann gut verstehen, warum einige Leute das Album als weniger progressiv ansehen, weil ich die eine oder andere „klassische“ Black Metal-Leadgitarre entdecken konnte, die waren auf „Ruun“ und „Vertebrae“ ja weniger vertreten. Dennoch gibt es einige Aspekte, bei denen ich diejenigen verstehen kann, die „Axioma Ethica Odini“ als progressiver ansehen. Gibt es bei auch also nie Momente, in denen ihr euch sagt „Oh, hier müssen wir uns aber zurückhalten, sonst wird’s zu abgefahren“?

Wir verwirren die Leute doch eh… (lacht) Eigentlich verwirren wir uns sogar selbst, wir wissen nie, wie das nächste Album klingt. Wir haben echt keine Ahnung, und auch der Klang einzelner Songs kann sich innerhalb weniger Tage massiv ändern, wenn wir uns überlegen, was anderes in den Vocals oder den Leads oder am Schlagzeug auszuprobieren. Wir überraschen uns irgendwie die ganze Zeit selbst, das ist einer der Gründe warum wir immer noch mit ENSLAVED aktiv sind. Es ist sehr unterhaltsam, wir haben einen Riesenspaß, an neuen Alben zu arbeiten und wir haben einen Riesenspaß, live zu spielen. Es fühlt sich immer noch sehr lebendig und erfrischend an, selbst nach 19 Jahren…

Als ich mit IHSAHN über sein letztes Album gesprochen habe, sind wir auch auf dieses Thema zu sprechen gekommen. Er meinte „Ja, das ist der Grund, warum wir EMPEROR zu Grabe getragen haben!“ Es war für ihn mit EMPEROR nicht mehr möglich, das zu erreichen, was du gerade beschrieben hast.

EMPEROR war eine dieser Bands mit Musikern, die in unterschiedliche Richtungen wollten, deshalb waren sie in ihrem eigenen Rahmen gefangen. Was IHSAHN da beschreibt, ist, dass man den Fußboden streicht und irgendwann merkt „So, die Farbe ist verbraucht – aber verdammt, ich komme hier nicht mehr weg!“ Du ‚malst‘ dich quasi in eine Ecke. Ich bin sehr froh, dass uns das nicht passiert ist.

Das ist gut, ja.

Aber ich freue mich für IHSAHN, dass er jetzt das machen kann, was er offensichtlich immer mit EMPEROR vorhatte.

Die Leute sind also verwirrt, wie du eben sagtest. Und tatsächlich findet man in Internet-Foren immer mal wieder Aussagen wie „Die neuen ENSLAVED sind total scheiße!“, es gibt anscheinend einige ‚Die Hard‘-Old School-ENSLAVED-Fans, die sich nicht mit eurer neuen musikalischen Ausrichtung anfreunden können.

Oh, ich würde da nicht von Old School-ENSLAVED-Fans sprechen, nicht einmal von ENSLAVED-Fans, denn ENSLAVED verändert sich immer. Sie sind also eher Old School-Extreme Metal-Fans, die die ersten Alben mögen, und DARKTHRONE und IMMORTAL und so weiter. Alle ENSLAVED-Fans, die ich so treffe, sind neugierig, sagen „Wow! Ich freue mich schon riesig auf das nächste ENSLAVED-Album, und ich weiß, dass es anders klingen wird als das letzte.“ – aber man hört doch immer noch ENSLAVED, es gibt einen roten Faden, der sich durch alle Veröffentlichungen zieht. Es mag ja sein, dass Old School-Black Metaller ein Problem mit dem neuen Zeug haben – aber ich höre mir nie Musik an, die ich nicht mag. Wenn ihr das neue Zeug nicht mögt, warum zur Hölle hört ihr euch das an? Dann bleibt doch einfach bei den alten Sachen!

Und warum zur Hölle redet ihr auch noch darüber?

Genau! Hört euch weiter „Frost“ an, ist mir scheißegal. Was soll ich denn eurer Meinung nach machen? Ein Retro-Album, also genau das, was ich 1994 schon gemacht habe? Nein, so eine Band sind wir nicht.

Echte Fans würden das wahrscheinlich auch nicht erwarten.

Nein.

Und dennoch wird viel Mist geredet.

Die Leute sind einfach zu viel online… Das Internet ist super für eine ganze Menge an Dingen, aber bitte verbringt doch nicht eure ganz Freizeit online. Macht was anderes. Schaut euch einen Film an. Geht im Wald spazieren. Geht in die Berge. Geht wandern. Geht jagen. Macht was anderes. Steht von eurem verdammten Sofa auf, ihr Dickheads (lacht).

Ich werde nachher nochmal auf Internet-Gerüchte zurückkommen, wenn wir uns über das Konzept unterhalten. Aber bevor wir das tun, würde ich gerne noch auf den roten Faden zurückkommen, den du eben erwähnt hast: Es gibt etwas ganz Spezielles an eurer Musik, das mir auf den letzten drei Alben sehr klar geworden ist – ihr verwendet fast nie eine echte Grundtonart, es gibt keine Tonika oder Dominante oder so im musiktheoretischen Sinn.

Nein, es gibt überhaupt keinen musiktheoretischen Hintergrund.

Genau, und ich denke, dass ENSLAVED eine der ganz ganz wenigen Bands ist, die es schaffen, trotz dieses fehlenden Ansatzes spannend und aufregend zu klingen.

Absolut. Als wir 1991 anfingen, lief das ungefähr so ab, dass Ivar ein Riff gespielt hat – oder sogar ich! – und wir haben dann irgendwann gesagt „Oh, das klingt, cool!“ Wir haben uns aber nie darum geschert, was für ein Akkord das war oder so. Ich habe dann gesagt „Naja, ich spiel’s so (deutet einen mehr oder weniger komplizierten Gitarrengriff an) und es klingt cool.“ Das ist heute immer noch so. „Was spielst du da für einen Akkord?“ – „Keinen Schimmer!“ (lacht)

Aber ihr macht trotzdem Fortschritte…

B. B. King kümmert sich doch auch nicht um Noten…

…und das, obwohl der Black Metal voll von Standard-Harmonien ist, ich kann’s echt nicht mehr hören. Es ist ziemlich erfrischend, ein neues ENSLAVED-Album serviert zu bekommen.

Ich höre mir natürlich auch alten Kram an, den ich wirklich mag, aber hauptsächlich höre ich Musik, die mit Metal eher wenig zu tun hat. Wenn wir daheim mit unserem ‚Forspill‘ anfangen – so nennen wir das ‚Vorglühen‘ bevor wir losziehen, ein ‚Nachspill‘ gibt es übrigens auch – dann sage ich spätestens nach zwei Bier „Mach doch mal CELTIC FROST oder DARKTHRONE an…“ – ich mag das Zeug also nach wie vor, aber ich habe Plagiate noch nie gemocht.

Genau das meine ich. Ich höre mir die alten Scheiben ja auch an…

Richtig. Aber wenn eine Band sich traut, die ausgetretenen Pfade zu verlassen, kann ich sie mir auch sehr gut anhören!

Und es gibt nur ganz wenige Bands, die retro klingen, ohne langweilig zu sein.

Aber warum haben die Bands so Angst davor?

Keine Ahnung. Vielleicht ist es das Einzige, was sie können? Wie auch immer, lass uns die Musik mal beiseite schieben und ein wenig über das Konzept plaudern. Wenn ich mich auf mein Latein verlassen kann – der Album-Titel ist doch lateinisch, oder!? – …

Zum Teil, ja.

…dann geht es um die Grundlagen einer heidnischen Ethik, richtig!?

Eigentlich ist es noch einfacher. Es hat damit angefangen, dass Ivar das Album „Axioma“ nennen wollte, weil er so fasziniert von Axiomen war – weißt du, was ein Axiom ist?

Es kommt aus der Mathematik, richtig?

Es ist eher ein philosophischer Spruch, eine Wahrheit…

…die man nicht beweisen muss…

…im Gegensatz zu mathematischen Gesetzen und so. Faszinierendes Zeug, weil es quasi unbesiegbar ist. Ein Axiom ist ein unbesiegbarer Spruch. „Ich stimme nicht zu.“ – „Naja, das geht nicht, weil es ein Axiom ist!“ (lacht)

Zwei und zwei ergibt vier – dem kann man nicht widersprechen.

Ja, das wäre ein mathematisches Axiom. „Ethica Odini“ handelt aber von philosophischen Axiomen. „Ethica Odini“ ist der Titel der lateinischen Übersetzung des Hávamál, die im elften oder zwölften Jahrhundert veröffentlicht wurde, ich weiß es nicht mehr genau… 1250 oder so? Ich weiß es gerade nicht. Wie auch immer, es war die erste Übersetzung überhaupt, die vom Hávamál aus dem Isländischen existierte. Die meisten Songtexte basieren auf dieser alten Ethik, den alten Sprüchen, die die Menschen in der heutigen Gesellschaft leicht vergessen. Die Leute reden zum Beispiel sehr viel ohne nachzudenken, sie reden viel ohne zuzuhören, sie tun irgendwas ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Wir versuchen, die Menschen dazu zu inspirieren, dass sie mal ein paar Schritte zurückgehen und über die Konsequenzen ihres Tuns nachdenken, daran denken, wer sie eigentlich sind, wie sie sich anderen und sich selbst gegenüber verhalten. Dass man gegenüber seinen ‚Feinden‘ immer zu einem Gefecht bereit sein sollte – weniger physisch, sondern philosophisch, geistig, mit Worten. In den Texten gibt es viele Bezüge zur Mythologie und zur Metaphysik. Der Titel, „Axioma Ethica Odini“ – naja, streng genommen müsste es wahrscheinlich AxiomAE [Er meint den Plural von „Axioma“ – Anm. d. Verf.] heißen, aber wir halten es da wie mit der Musik: in unseren Ohren klingt „Axioma“ gut. Ivar wollte das Album jedenfalls „Axioma“ nennen, ich wollte es „Ethica Odini“ nennen und irgendwann wurde uns plötzlich klar, wir sagten nur „Ah! Die Teile funktionieren bestens zusammen!“ – und daher heißt das Album jetzt so.

Du hast ja eben schon gesagt, dass Axiome auf einer philosophischen Ebene unbesiegbar sind – ich habe jedoch die nordische Mythologie, die Edda zum Beispiel, immer eher als „Erfahrungsbericht“ verstanden, weniger fundamental.

Die jüngere Edda ist wirklich eher so, ja, aber die ältere Edda basiert auf mündlich überlieferten Gedichten und ähnlichen Dingen. Eigentlich kommt sie sogar vom Festland, aus Norwegen, und wurde erst Jahrhunderte später auf Island niedergeschrieben. Ich würde sie auch nicht als ‚religiös‘ bezeichnen, ich verstehe ‚Religion‘ als monotheistischen Begriff, während – hm, wie soll ich das erklären? – ‚Naturreligionen‘, oder besser ‚Naturglauben‘, wie die nordische Mythologie, die keltische, die römische, die griechische und so weiter, alle diese Götter finden ihr Pendant in den anderen Mythologien, sie basieren auf dem Wetter, der Ernte, insgesamt sind sie sehr nahe am Menschen.

Genau das meine ich. Monotheistische Religionen wie das Christentum sind normativ, daher würde ich den Begriff ‚Axiom‘ eher dort anwenden, weil es eben normativ ist und sagt „Hier ist die Wahrheit und daran gibt es keine Zweifel!“

Aber das ist doch kein Axiom! Das Christentum, der Islam, das Judentum, das ist alles anfechtbar, du kannst den zehn Geboten auch nicht zustimmen. Aber kannst du widersprechen, wenn jemand sagt „Wenn du ein fremdes Haus betrittst und dort fremde Menschen triffst…“ – das ist aus dem Hávamál – „…halt dich zurück und hör erst einmal zu, bevor du selbst etwas sagst!“? Damit kann man nicht streiten, das ist unmöglich. Aber du kannst einem monotheistischen Gebot widersprechen, zum Beispiel „Du sollst nicht stehlen!“ – wenn ich hungrig bin, wenn ich sonst sterben würde, würde ich natürlich stehlen und mir erst einmal 85 Hamburger einverleiben!

Also bedeutet „Axiom“ hier nicht, dass es normativ ist.

Nein.

Und eine normative Ethik beruht nicht auf Axiomen?

Nein, denn wenn du kurz vor dem Hungertod stehst, stiehlst du.

Natürlich, das würde jeder machen.

Ein Glaubenssystem mit Odin als höchstem Gott, das sagt dir nicht, dass du nicht töten sollst oder so. Es gibt dir Hinweise, ethische Ratschläge…

…und deshalb ist…

…es keine Religion, genau.

Das erklärt, warum ich ein paar Schwierigkeiten mit dem Begriff ‚Axiom‘ hatte, aber das hätten wir ja geklärt.

Man könnte sagen, ein odinistisches Axiom ist unbesiegbar, weil es ein philosophischer Ratschlag ist, keine Regel.

So etwas wie gesunder Menschenverstand also?

Ja, genau.

Während die abrahamitischen Religionen in weiten Teilen dem Menschenverstand widersprechen.

Ja, die monotheistischen Religionen haben doch diesen ganzen politischen [? – Anm. d. Verf.] Mist angefangen, und mit dieser Angst vor einer höheren Macht.

Wenn wir gerade schon beim Christentum sind: Ich bin vor einiger Zeit über ein Statement gestolpert (ja, wieder im Internet). Der Kopf der holländischen Band SLECHTVALK…

…ah, diese Band…

…eine christliche Black Metal-Band…

…eine christliche ‚Black‘ Metal-Band, ja…

…ja, ich weiß, es ist paradox, aber sie nennen sich selbst christliche Black oder Viking Metal-Band. Er hat sich dazu geäußert, dass ein Konzert mit ENSLAVED abgesagt wurde, weil ENSLAVED eurem Management zufolge keine Konzerte mit religiösen oder politisch aktiven Bands spielt.

Ja, das ist doch ganz einfach. Wir machen das nicht. Wir haben kein Interesse an Religion und wir haben kein Interesse an Politik. Wir arbeiten nicht mit Leuten zusammen, die dort aktiv sind. Ein Monotheist zu sein widerspricht dem gesunden Menschenverstand, genau wie extreme politische Ansichten – zum Beispiel Rassismus, ich meine, jemanden zu hassen weil er eine andere Hautfarbe hat? Geht’s noch?

Verstehe. Shamgar von SLECHTVALK beteuert in seiner Aussage jedoch, dass er zwar Christ sei, aber niemandem seine Ansichten aufzwinge und auch schon mit mehreren satanischen Black Metal-Bands gespielt habe. Er verstehe nicht, warum ENSLAVED sich weigern.

Es ist wirklich ganz einfach. Wir nehmen an solchen Dingen einfach nicht Teil. Wirklich. Ganz. Einfach. Ganz davon abgesehen hätte dieses Konzert sowieso ohne uns stattgefunden, weil wir da schon eine andere Tour gebucht hatten. Man sollte aus Mücken keine Elefanten machen – das zählt doch nicht mal als ‚Story‘!

Dafür ist das Statement aber ziemlich lang (lacht).

Oh ja, ich habe mal versucht, es zu lesen, bin aber eingeschlafen… Warum gibt der Typ eine Erklärung ab, wenn wir bereits alles gesagt haben (lacht)?

Aber wenn wir schon bei Konzerten sind: Sind Shows in Deutschland geplant?

Hm, also wir spielen eine Tour mit DIMMU BORGIR in Europa und den Staaten. Die ist erst gestern bestätigt worden, die Daten habe ich also nicht im Kopf, tut mir Leid – sie sind sicher schon online zu finden [in der Tat: Auf www.enslaved.no gibt es alle aktuellen Tourdaten – Anm. d. Verf.]. Was ich weiß, ist, dass Deutschland fürs Erste leider nicht auf dem Programm steht. Sonst besuchen wir aber fast ganz Europa im Oktober, danach geht’s in die USA, dann werden wir ein paar Tage in Norwegen sein, bevor wir uns nach Indien aufmachen…

Tatsächlich?

Ja, kurz vor Weihnachten. Über die Feiertage sind wir dann zuhause und machen uns im Januar wieder auf den Weg, um auch durch das restliche Europa zu touren.

Wie sieht die Setlist aus? Gibt es da schon Pläne?

Jedenfalls nicht nur neues Zeug, wir werden ein gemischtes Set spielen. Das wird immer schwieriger, ist schließlich unser elftes Album! Wir werden mindestens vier, vielleicht sogar fünf Songs von „Axioma Ethica Odini“ spielen, der Rest wird sich aus den anderen Alben zusammensetzen, vielleicht machen wir sogar einen Poll auf Myspace oder so, das wissen wir noch nicht. Von „Isa“ wird es auf jeden Fall „Isa“ geben, von „Ruun“ werden wir „Ruun“ spielen – Titelsongs funktionieren immer. Außer vielleicht der von „Vertebrae“, das ist ein sehr seltsamer Song (lacht).

Und auf dem neuen Album ist „Axioma“…

…ein Ambient-Stück, wir haben das im Sommer als Intro für die Festivals verwendet.

Gibt es einen speziellen Grund, warum ausgerechnet „Axioma“ ein Ambient-Interludium ist?

Das Stück ist inspiriert vom Konzept des Axioms. Etwas obskures, unerreichbares, denn ein Axiom ist wirklich sehr diffus, undurchsichtig – und doch unbesiegbar. Wir wollten den Begriff sehr stimmungsvoll und mystisch vertonen, statt einen echten Song zu schreiben…

Verstehe. Das war auch schon meine letzte Frage. Ich danke dir herzlich für das Interview und überlasse dir die letzten Worte:

Also erstmal möchte ich mich entschuldigen, dass wir so wenig in Deutschland spielen, ich hoffe, wir können das nächstes Jahr ändern. Ansonsten… hmmm… kauft unser Album! Lest die Texte! Genießt das Artwork! Macht euch euer eigenes Bild! Hört nicht auf Monotheisten! Cheers! Habt Spaß und genießt euer Leben!

Galerie mit 29 Bildern: Enslaved - European Spring Tour 2024 in Berlin
27.09.2010

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