Enslaved - Below The Lights

Review

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Dass ENSLAVED nicht mehr wirklich zum Viking-Black-Metal gezählt werden können, ist nicht erst seit gestern bekannt. Es hat sich ja schon auf den letzten beiden Scheiben bemerkbar gemacht, in welche Richtung die Norweger fortan tendieren würden. An den Vorgänger „Monumension“ knüpft die neue Platte nun ganz deutlich an, kann aber trotzdem einige „alte“ Songstrukturen mit einbauen. Die gute dreiviertel Stunde hat dabei sehr starke, aber auch schwache Punkte, wo ein paar flache Töne einfach nur so dahinwabern, ohne irgendwelche interessanten Aspekte zu Tage zu fördern. Dieses Schema ist eigentlich in allen Tracks angewandt und dies ist doch etwas schade, da so kaum ein Song überragen kann, obwohl sie doch tatsächlich ein paar saugute Passagen enthalten.

Probe aufs Exempel: Der Opener „As Fire Swept Clean The Earth“ beginnt sehr ruhig, um dann mit einem Schrei und einer midtempo-Mischung aus heiserem und cleanen Gesang, die sich doch sehr hinziehen, da minutenlang die gleichen Riffs gespielt werden. Nach dem Break und ca. ab der 4. Minute geht es dann von der Schnelligkeit wieder bergauf und böllert geradewegs los. Dieses bildet einen schönen Contrapunkt zu den restlichen midtempo Parts und wird gut umgesetzt. „The Crossing“ geht nach dem auf und ab zwischen Akustikgitarren und einer schleppenden und zähen Mixtur aus midtempo Elemente über in einen recht kernigen, aber auch wieder streckenweise eher langweiligen Song. Hier wird wieder zwischen cleanem und dem kreischenden Gesang gewechselt, kann mich aber trotzdem nicht vom Hocker hauen. „Queen Of Night“ hört sich sehr lieblich und progressive an. Auch wenn ab und zu, alleine schon durch den teilweise kreischenden Gesang, ein Black-Metal-Flair aufkommt, ist dieser Song im Grunde recht atmosphärisch und seicht. Der nächste Song ist „Havenless“, der mich wieder etwas an die älteren Zeiten erinnert und das Viking-Image und sehr viel Kälte ausstrahlen. Mein Favorit ist „Ridicule Swarm“, denn hier holen Ivar und Grutle noch einmal den Hammer heraus und zeigen wo es langgeht. Es geht forsch und kompromisslos zur Sache und es wird nochmal alles gegeben.

Nach dem Ausstieg von R. Kronheim und Dirge Rep holten die beiden Bandgründer nun Arve Isdal ins Drachenboot, der mit seinen Künsten überzeugen kann und die Tracks nachhaltig prägt. Sicherlich ist das neue Material wieder etwas härter als noch auf „Monumension“, dennoch können mich die langen Zwischenspiele nicht mitreißen und verderben mir die Hörfreude ein wenig. Als Hintergrundmusik ist diese Platte zu gut, denn auch der Sound ist sehr gut ausgefallen, trotzdem bleiben ENSLAVED anno 2003 wohl Geschmackssache, die es vor dem Kauf anzutesten gilt.

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07.06.2003
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