Accept - Breaker

Review

Unter "Blast From The Past" erscheinen jeden Mittwoch Reviews zu Alben, die wir bislang nicht ausreichend gewürdigt haben. Hier gibt es alle bisher erschienenen Blast-From-The-Past-Reviews.

Galerie mit 26 Bildern: Accept - Knock Out Festival 2023 in Karlsruhe

Im März 1981 veröffentlichten ACCEPT mit „Breaker“ ihr drittes Studioalbum und erschaffen den Startpunkt für eine ganze Reihe weiterer teutonischer Heavy-Metal-Bands, welche sich im Laufe der 80er Jahre finden. Die Zeit der Kompromissbereitschaft, die bei „I’m A Rebel“ und dem Debütalbum „Accept“ mit dem Label Brain noch vorhanden war, ist vorbei. Dirkschneider und Co. wollen keinen angepassten Hard Rock mehr liefern.

„Breaker“ beeinflusst weitere Heavy Metal Bands

Aufgenommen wurde „Breaker“ mit Dirk Steffens und Michael Wagener. Beide Produzenten sind später an diversen weiteren Klassikern beteiligt. Steffens unter anderem bei RUNNING WILD („Under Jolly Roger“) und HELLOWEEN („Walls Of Jericho“), Wagener hat HAMMERFALL („Renegade“), MEGADETH („So Far, So Good…So What!“), METALLICA („Master Of Puppets“) oder TESTAMENT („Low“) auf seiner Habenseite stehen.

Eine Besonderheit gibt es bei den unterschiedlichen Pressungen: Bei der japanischen und englischen Version fehlt „Son Of The Bitch“. Dafür ist ein Song Namens „Born To Be Whipped“ auf der Trackliste zu finden. Der Grund ist sehr einfach: „Son Of A Bitch“ wurde durch „Born To Be Whipped“ ausgetauscht, zumindest vom Text. Die Lyrics des Originals sind der Plattenfirma zu anstößig für den englischen und japanischen Markt.

„Starlight“ eröffnet die Scheibe, wo es anfänglich noch nach Glam oder ähnlichen rockigen Anleihen riecht, beendet Sänger Dirkschneider mit seinem Organ jede weitere Diskussion. Die Gitarren von Wolf Hoffmann und Jörg Fischer kommen mit einem noch nicht gehörten Härtegrad rüber, sodass in vielen Haushalten die Kinnladen der Eltern runterklappen, als die Sprösslinge mit derartigen Klängen zu Hause aufschlagen. Der Titeltrack „Breaker“ sollte jedem Metal-Fan ein Begriff sein. Die Nummer gehört zu den Krachern von ACCEPT.

Der Plattenfirma widmen ACCEPT „Son Of A Bitch“

“Run If You Can” gehört zu den weniger bekannten Songs auf der Scheibe, steht aber den bekannten Hits in nichts nach. Der Refrain ist ein perfekter Nackenbrecher, welcher sich zum Mitgrölen eignet. Balladen gehören in den 80ern dazu, die von ACCEPT nennt sich “Can’t Stand The Night”. Der Schlusspunkt der A-Seite ist das bereits erwähnte „Son Of A Bitch“, ein weiterer Klassiker aus dem Hause ACCEPT. Die Nummer ist ein spezieller Gruß an das Plattenlabel, welches nach Meinung von Dirkschneider und Co. zu sehr in die vorherigen Scheiben eingegriffen hat.

Der nächste Klassiker folgt zu Beginn der B-Seite: „Burning“ schafft es sogar in die Radiostationen und wird zum Beispiel von Mal Sondock in der damaligen WDR-Hitparade gespielt. Ein NWoBHM-Stampfer folgt mit „Feelings“, die Stimme von Dirkschneider und die schneidende Saitenarbeit schieben „Feelings“ vom Hard Rock zum Heavy Metal. Von der Melodie noch im Hard Rock, dazu mehrstimmiger Gesang: Neben den Balladen ist „Midnight Highway“ der angebotene Kompromiss auf „Breaker“.

Die zweite Ballade („Breaking Up Again“) mit akustischer Gitarre und dem Gesang von Bassist Peter Baltes läutet das Ende von „Breaker“ ein. „Down And Out“ kommt angriffslustig um die Ecke, ein weiterer starker Track begleitet die Hörerschaft aus dem Longplayer.

„Breaker“ ist der Startschuss zu den goldenen ACCEPT-Jahren

Übersetzt bedeutet „Breaker“ im Sinne der Elektronik „Unterbrecher“. Das Label Brain hat sowohl ACCEPT als auch die SCORPIONS unter Vertrag. Das Agieren im Dunstkreis der Hard-Rocker unterbrechen ACCEPT mit der dritten Scheibe. Neben den Musikern ist auch das Produktionsteam zu erwähnen. Ohne das Zutun von Steffens und Wagener wäre der richtungsweisende Output nicht möglich gewesen. Zwei Balladen auf einer Heavy-Metal-Scheibe ist mehr als ungewöhnlich und der Schwachpunkt von „Breaker“. Im Vergleich zu den späteren Klassikern, wie „Restless And Wild“ oder „Metal Heart“, schneidet „Breaker“ insgesamt etwas schwächer ab. Nichts desto trotz sind unverzichtbare Perlen wie „Son Of A Bitch“, der Titeltrack oder „Starlight“ auf der LP zu finden. Wer in die Anfänge des Teutonen-Stahls eintauchen möchte, der kommt am dritten Studio-Album von ACCEPT nicht vorbei.

Auch live dürften einige Nummern von der mehr als 40 Jahre alten Platte auf dem Keep It True Rising III, Anfang Oktober in Würzburg, zu erleben sein. Dirkschneider und Baltes haben ein spezielles ACCEPT-80er-Jahre-Set angekündigt.

27.09.2023

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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1 Kommentar zu Accept - Breaker

  1. MetalGerhardt sagt:

    Die erste Scheibe von Accept, die zu überzeugen vermag. Das Debütalbum war nun wirklich sehr langweiliger Hardrock, bei dem nichts hängen bleiben wollte und selbst wenn „I’m a Rebel“ Fortschritte machte, besaß die Scheibe ebenfalls nur wenige gute Nummern.
    „Breaker“ wirkt nun deutlich brachialer, aber der „Gesang“ von Udo Dirkschneider bleibt gewöhnungsbedürftig. Teilweise klingt er richtig gut, manchmal aber auch etwas daneben, wie etwa in „Can’t stand the Night“.
    „Son of a Bitch“ und „Burning“ sind zwei herrliche Tracks, der Rest ist oftmals solide.
    Von Begeisterung kann ich noch nicht sprechen, aber ein gutes Album liegt hier durchaus vor!

    7/10