Amduscia - Madness In Abyss

Review

Nach etwas über einer Stunde muss man sich erst einmal zurücklehnen, durchschnaufen und vor allem eines machen: Die Stille genießen. Diese gewisse Sehnsucht nach Stille und Geborgenheit ist die Folge des knapp einstündigen Elektro-Infernos, das AMDUSCIA auf ihrem dritten Longplayer „Madness In Abyss“ hinterlassen haben. Dass die Mexikaner nach ihren Alben „Melodies For The Devil“ und „From Abuse To Apostasy“ neben HOCICO zu einem neuen bzw. weiteren mittelamerikanischen Aushängeschild in Sachen Harsh Elektro geworden sind, ist nichts Neues. Dass die Jungs auf ihrem neuen Album aber derart schlechte Laune haben und es dermaßen krachen lassen, war nur in Ansätzen zu erwarten.

Klar, Harsh Elektro ist immer eine harte & aggressive Angelegenheit, bei „Madness In Abyss“ hat man jedoch den Eindruck, als hätten es sich AMDUSCIA zum Ziel gesetzt, dem Hörer aber auch nicht nur den Hauch einer Chance zum Durchatmen zu geben. Beginnend mit dem Opener „Kill, Inc., Motherfuckers“ fliegen einem bis zum abschließenden „What“ die pumpenden und knallharten EBM-Beats sowie die bis zur Unkennlichkeit verzerrten Vocals nur so um die Ohren. Entspannte Phasen bietet quasi keiner der insgesamt zwölf Songs, unheimlich dicht und vielschichtig hämmern diese durch die Boxen.

Geschulte Harsh Elektro-Hörer werden trotz dieses heftigen Soundgewitters immer wieder Melodiebögen entdecken und auch die auftretenden Trance-Samples bringen zumindest in Ansätzen „harmonische“ Momente in den Sound von AMDUSCIA, an denen man sich immer wieder etwas orientieren kann. Dies ist auch durchaus nötig, da man sonst von „Madness In Abyss“ quasi über den Haufen gerannt wird. So fällt es bei diesem elektronischen Nonstop-Inferno nach einer gewissen Zeit auch ein wenig schwer, die Songs noch auseinanderzuhalten, was allerdings ein nicht unbekanntes Phänomen in der Harsh Elektro-Szene ist. Ob man dies „Madness In Abyss“ nun zum Vorwurf machen sollte oder nicht, möge der eingefleichte Elektrofan selbst entscheiden. Vielleicht hätte das ein oder andere „ausgleichende Zwischenstück“ dem Album gut getan, so steht man eben unter musikalischem Dauerbombardement – die Fans und die Clubs werden es AMDUSCIA danken! Unbestritten ist allerdings die Tatsache, dass die Mexikaner mit ihrem neuen Album ihre Position in diesem Genre festigen und „Madness In Abyss“ mit Sicherheit auch eine fortschreitende Perfektionierung des Sounds von AMDUSCIA darstellt.

Dass auch noch weiteres Potenzial in den Mexikanern schlummert, zeigt die der limitierten Erstauflage beiliegende Bonus-CD, auf der man sieben weitere Tracks findet. Diese sind im Gegensatz zum „Hauptalbum“ überwiegend instrumental gestaltet und orientieren sich musikalisch in eine Richtung, die man am besten mit leicht experimentellem Dark Ambient umschreiben kann. Sehr interessant und einen Gegenpol zu den anderen 14 Songs darstellend, öffnen sich hier vielleicht neue Perspektiven für das nächste Album und einer möglichen Verschmelzung von Harsh Elektro & Dark Ambient. Lassen wir uns überraschen…

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02.11.2008

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