Dantalion - Time To Pass Away

Review

Mit “Time To Pass Away” erscheint das mittlerweile achte Studioalbum der spanischen Band DANTALION.

Die Galizier liefern dabei acht intensive Tracks und geben mit der Rückkehr von Sanguinist als Sänger ein starkes Comeback zu ihrem primitiven Black-Metal-Sound der Anfangstage.

Die neuen Stücke sind geprägt von purer Negativität und verströmen wahre Dunkelheit und Verzweiflung. Unterstützt wird das auch durch das Cover-Artwork des russischen Künstlers Vergvoktre und der druckvollen Produktion von Brais Barreiro.

Time To Pass Away” liefert Black-Metal-Perlen im Eiltempo

DANTALION kreieren auf “Time To Pass Away” eine sehr rohe, atmosphärische, depressive und melodische Form des Black Metal.

Die Stücke sind allesamt in hohem Tempo vorgetragen, Blastbeats sind allgegenwärtig, aber werden auch nie langweilig. DANTALION verstehen es einfach, durch irre Wendungen und Breaks ihre Musik abwechslungsreich und stets originell zu gestalten. So ähneln sich durchaus die verschiedenen Songpassagen im Aufbau oder Rhythmus, nehmen dann aber immer eine andere Abzweigung und heben sich dann doch stark voneinander ab. Hervorzuheben ist ebenfalls die organische und dynamische Schlagzeugarbeit von Naemoth. Riffs werden nicht endlos wiederholt und so gelingt es DANTALION die volle Aufmerksamkeit des Hörers über die rund 40 Minuten schweren und traurigen Black Metal zu halten.

Die Songs auf “Time To Pass Away” genauer unter die Lupe genommen

“The Call”, ein sehr düsteres, synthie-orientiertes Intro eröffnet das Album. Zusammen mit einigen gesprochenen Worten und melodischen Gitarrensoli und Leads steht das Stück für sich alleine und wird ausgefaded ohne direkten Übergang.

Somit stellt “The Relentless Shadow” den ersten richtigen Song dar und startet im Highspeed-Bereich.

Das Tremolo-Picking am Anfang verleiht dem Song eine raue Atmosphäre, während die Riffs die Melodieführung unterstützen. Der Gesang überrascht sehr positiv. Es ist nicht das meist wütende, düster klingende Black-Metal-Geschrei, sondern der spezielle, depressive Touch in Sanguinists Stimme, der die Musik mit düsteren Akzenten veredelt.

“Gate To An Eternal Doom” weist eine gute Mischung aus langsamen, mittelschnellen und sehr schnellen Parts auf, während der Gesang erneut heraussticht. Mal verzweifelt, beschwörend und anklagend, aber stehts inbrünstig und authentisch vorgetragen, werden immer wieder Erinnerungen an SHINING mit Niklas Kvarforth geweckt.

Ein Highlight des Albums stellt der Song “Time To Close The Circle” dar. Er beginnt erneut mit extrem schnell flirrenden Gitarren und Blastbeats, variiert dann aber im Tempo und sorgt so für Abwechslung. Der Gesang klingt hervorragend verzweifelt und sorgt durch die DSBM-Vocals für Gänsehaut beim Hörer.

“Constant Mourning Process” startet langsamer und setzt so eigene Akzente, was erneut für Abwechslung sorgt. Dazu tragen auch einige atmosphärische Keyboardklänge im Hintergrund bei.

Schön und düster bis zum Schluß

“From Consciousness to the Grave” ist mit über sieben Minuten der letzte gleichzeitig der längste Track.

Schon zu Beginn ist das Schlagzeugspiel beeindruckend, der Gesang ist gequält und die Atmosphäre ist düster und kraftvoll. Mit einer Länge von über sieben Minuten ist es ein großartiger Abschlusstrack, voll von beeindruckenden Melodien, galoppierenden Riffs und einer grandiosen Songstruktur. Der Song fließt und bleibt dennoch interessant, mit guten Tempowechseln und neuen Elementen im weiteren Verlauf. Gesanglich und schlagzeugtechnisch wird zum Ende hin noch einmal alles aufgefahren. Noch verzweifeltere Vocals, ein noch höheres Tempo an den Drums. Die Atmosphäre, die DANTALION erzeugen ist einfach bedrohlich und eindringlich. Sie strahlt eine fast erdrückende Qualität aus.

Eine wirklich gelungene Rückbesinnung auf alte Tugenden

Mit Time To Pass Away sind DATALION definitiv wieder auf dem richtigen Weg und haben ein intensives und innovatives Album geschaffen. Es besitzt genau die richtige Menge an Einsamkeit und Verzweiflung für jeden, der bereit ist, sich diesen Gefühlen auszusetzen und zu stellen. DANTALION sind eine melodische, atmosphärische und depressive Black-Metal-Band deren neues Album “Time To Pass Away” man uneingeschränkt empfehlen kann.

31.07.2021

Der metal.de Serviervorschlag

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4 Kommentare zu Dantalion - Time To Pass Away

  1. Watutinki sagt:

    Hat definitiv was, wobei ich es gar nicht als so dunkel und verzweifelt empfinde, von den Vocals mal abgesehen. Was in erster Linie an den wie ich finde sehr melancholischen, angenehmen Melodien liegt, die einen wunderbar dahinschwelgen lassen. Zum Glück bringt die griffige Produktion auch das nötige Grundgerüst mit, um den Ganzen den nötigen Biss zu verleihen. Etwas mehr Variation beim Tempo hätte dem Album ingesamt aber gut zu Gesicht gestanden.

  2. redrider sagt:

    Der track gefällt…werd mir das album mal zu gemüte führen…

  3. nili68 sagt:

    Mir sind die Melodien schon fast zu angenehm. Könnte mir vorstellen, dass man sich da schnell dran überhört, obwohl es erstmal ganz gut rein geht. Mir fehlt da irgendwie der letzte Pfiff, aber irgendwas ist ja immer.. 😀

  4. cocs sagt:

    Watutinki kann ich so zustimmen, mir fehlt auch die letzte Verzweiflung im Gasang ,insgesamt ein gutes Album

    7/10