Darkenhöld - Le Fléau Du Rocher

Review

“Pergament knistert, Staub liegt in der Luft und uralte Folianten ringen funkelnd um Aufmerksamkeit. Welche Wunder gibt es hier zu entdecken?”, fragte der geschätzte Stefan Wolfsbrunn vor fünf Jahren in der Review zu “Arcanes & Sortilèges” richtigerweise. Nicht ganz so geheimbündlerisch-mysteriös – wenngleich immer noch verdammt episch – geben sich DARKENHÖLD auf ihrem neuen Album “Le Fléau Du Rocher”. Obwohl der leider nicht mehr bei uns tätige Kollege konstatierte, dass Eskapismus zumindest im Jahre 2020 nie besser gewesen sei, können wir diesen Superlativ beim Nachfolger wiederholen. Wer seinen Black Metal vor allem als realitätsfernes Kopfkino mag und weniger Interesse an der korrekten Beschwörung aller Höllenfürsten hat, sollte nun auf alle Fälle aufmerksam sein.

DARKENHÖLD – Meister der Magie

Die Band aus Nizza setzt weiterhin auf starke Melodien, eine erdige Produktion und flächige Keyboards. Damit erinnern DAKRNEHÖLD musikalisch gesehen immer wieder an die jeweils ersten drei Alben von SATYRICON und TAAKE, wenn Ihsahn diese mit den Keyboards von “In The Nightside Eclipse” veredelt hätte. Ohne wirklich heiter oder gar fröhlich zu sein, ist die Melodieführung jedoch offener, heroischer geworden, was die bereits vom Cover suggerierte Stimmung unterstützt. Verblüffend ist das Talent der Franzosen, einprägsame Momente in die Songs einzuarbeiten, ohne dass ihr Songwriting an sich eingängig oder gar trivial wäre. Dennoch mögen Chefmusiker Aldébaran und seine Kollegen klassisch angehauchte Gitarrensoli und gefühlvolle Leads der IRON-MAIDEN-/RUNNING-WILD-Schule hörbar gern, was sie von vielen Black-Metal-Bands abhebt.

Neben der entrückten Stimmung besonders hoch auf “Le Fléau Du Rocher”: die Hitdichte. “Codex De La Chevalerie”, “Le Cortège Royal”, “Troubadour”, “Gardienne Des Dryades” – von einem derart packenden Songwriting könnte sich manch etablierte Band ’ne Scheibe abschneiden. Etwas behutsamer hätten DARKENHÖLD zwar mit der Prominenz der Snare-Drum im Mix umgehen können, das ist aber der einzige kleine Makel an einem hervorragenden Album, das sich sogar am ohnehin starken Vorgänger vorbeispielt.

Lasst euch auf “Le Fléau Du Rocher” entführen!

Es bleibt dabei: DARKENHÖLD sind ein verlässlicher Garant dafür, den Geist von ’93 in die Gegenwart zu transportieren. Ohne die Übermenschenfantasien, dafür mit doppelt so viel “Dungeons & Dragons”-Attitüde. Besser kann man den Schrecken der Gegenwart kaum entkommen, das gilt im Jahre 2025 ebenso wie zu Zeiten des Vorgängers 2020.

30.05.2025

Redakteur

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1 Kommentar zu Darkenhöld - Le Fléau Du Rocher

  1. Lysolium 68 sagt:

    Bin mega gespannt auf das Ding!