Deflore - Egodrive

Review

Den italienischen Electro-Industriellen DEFLORE war 2006 mit ihrem Album „Human Indu[b]strial“ ein kleiner Überraschungshit im Underground gelungen, und so war ich sehr gespannt, was das neue Album „Egodrive“ bereithalten sollte.

Zunächst sei gesagt, dass das Duo ihrer Kombination aus markanten Riffs, prägenden Basslinien und Electro-Beats größtenteils treu geblieben ist. Neu sind die Texte: War der Vorgänger noch ein reines Instrumentalalbum, so gibt es diesmal einige Songs mit gesprochenen und gesungenen Versen (z.B. „No Air“), sehr reduziert, aber dafür umso aussagekräftiger.
DEFLORE sind auch variationsreicher geworden, sind längst nicht mehr so Dub-lastig, wie der Vorgänger. Vielleicht lag aber genau darin ihre Stärke. Ich persönlich mag das Debüt sehr, und vermisse sogar ein wenig diese lässig-beschwörende, düstere Stimmung. „Egodrive“ glänzt zwar auch durch eine packende Atmosphäre, hat aber einen anderen Ansatz. Und nach einigen Durchläufen wird einem bewusst, dass diese Veränderung im Hause DEFLORE eine Menge guter Seiten hat.

Auch „Egodrive“ ist ein Album geworden, welches sich dem Hörer nicht sofort offenbart, es will entdeckt und erforscht werden. Und je intensiver man sich damit beschäftigt, je offener man sich darauf einlässt, umso mehr Facetten lassen sich erkennen. Zu den stärksten Momenten des Albums zählen Songs wie „Servo“, „Megaphono“, „Tracktotank“ und der schöne Rausschmeißer „Ferox“. DEFLORE haben ein beachtliches Talent, und zeigen, dass es selbst nach Jahrzehntelanger Industrialgeschichte möglich ist, frische und eigenständig klingende Songs zu schreiben. Und noch wichtiger: Sie haben sich schon auf ihrem Debüt einen ganz eigenen Sound geschaffen, der nun in Form von „Egodrive“ seine logische Fortsetzung findet. Man erkennt einen DEFLORE-Song, wenn man ihn hört. Solch einen Wiedererkennungswert zu erreichen, schaffen nicht viele Bands.

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26.04.2008

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