Hexvessel - All Tree

Review

Soundcheck Februar 2019# 7 Galerie mit 5 Bildern: Hexvessel - Prophecy Fest 2017

Mat McNerney ist zurück! HEXVESSEL sind zurück! „All Tree“, das zweite Album unterm Century Media Banner und das insgesamt vierte für die Band, geht, nach dem etwas rockiger orientiertem „When We Are Death“ (2016), wieder deutlich zurück zu ihren eher folkigen Wurzeln der Erstwerke „Dawnbearer“ (2011) und „No Holier Temple“ (2012). Denn: Andre McIvor ist auch zurück! Wer? Na, der Co-Songwriter, der zusammen mit McNerney maßgeblich für das Erstwerk verantwortlich war. Also ist es vielleicht auch ihm zu verdanken, dass HEXVESSEL musikalisch sich wieder ihren Wurzeln zuwenden. Und warum auch nicht: Schließlich hat McNerney mit seinem Nebenprojekt GRAVE PLEASURES schon eine Spielwiese, um seine rockige Ader auszuleben (wobei ich die musikalische Qualität von „When We Are Death“ hiermit keineswegs schmälern möchte).

Waldgang: „All Tree“ geht wieder ganz im Folk auf

Auch „All Tree“ ist wieder sehr reduziert, verzichtet häufig auf Stromgitarren, bindet dafür verstärkt andere Instrumente wie Piano, Flöten, eine Violine und die Duduk ein. Neben der obligatorischen Akustik-Klampfe natürlich.  „All Tree“ bringt wieder sehr viel mehr Melancholie, Ruhe, Folklore und ja, stellenweise auch diese gewisse Kauzigkeit, die schon „Dawnbearer“ und „No Holier Temple“ inne hatten, zurück. Hat man sich nun also komplett in den Wald zurückgezogen  – „All In – All Tree“ sozusagen? Nein: Leadunterstützung der E-Gitarren ist etwa im Quasi-Opener „Son of the Sky“ zu hören, aber auch kurz in „Ancient Astronaut“. Beinahe beschwingt kommt „Wilderness Spirit“ daher, während „A Sylvan Sign“  eine beruhigende Ausstrahlung hat und den Hörer beinahe wie auf Moos bettet.

Alte Eiche: HEXVESSEL sind am besten, wenn sie bei ihrem ursprünglichen Handwerk bleiben.

Auch wenn das gebotene nicht so eingängig wie die Songs auf „When We Are Death“ ist und auch „All Tree“ sicherlich wieder ein paar mehr Anläufe braucht: Diese gewisse Magie, die irgendwann erst durch das Laub hervorbricht, ist bei HEXVESSEL definitiv für mich exklusiv bei der Folkausrichtung ab Werk erhältlich. Mit HEXVESSEL verbinde ich in erster Linie eine gewisse Naturromantik, Lagerfeueratmosphäre (die gibt es akustisch sogar in „Liminal Night“!) und weniger eine weitere THE DOORS-Coverband (so, das war nun die letzte Abfälligkeit über „When We Are Death“, versprochen. Ist kein schlechtes Album. Wirklich nicht.).

Das liegt nicht zuletzt an den einfachen, aber effektiven Leads der Akustikgitarre, die von den restlichen Instrumenten gekonnt unterstützt und ergänzt werden, aber auch an McNerney’s charismatischer und abwechslungsreicher Gesangsperformance.  „All Tree“ macht zwar in der Entwicklung der Musik von HEXVESSEL nichts neues und hat nicht ganz dasselbe Niveau der beiden Erstscheiben für mich. Aber froh über das Schwelgen im nostalgischen Sound ist man dann irgendwie doch. Und manchmal reicht das ja auch.

Gerade der Closer „Closing Circles“ macht das Nostalgische noch einmal deutlich, geht textlich und stimmungsmäßig ein wenig aufs Gemüt, ist aber auch schön und fast zerbrechlich. Ob McNerney einfach nostalgisch geworden ist und zwischen ein paar Bier beschlossen hat, HEXVESSEL könnte mit „All Tree“ ein neues Album vertragen oder Andrew McIvor ihn dazu getrieben hat, ist vielleicht auch eher zweitrangig. Traditionsbewahrung gerne, wenn die so gekonnt abläuft wie auf „All Tree“. Das schreit eigentlich geradezu nach einer neuen intimen Clubtour, um dem ganzen auch wieder einmal live beiwohnen zu können (Meine Erinnerungen an vergangene Konzerte sind da bereits ein wenig verschwommen).

„Fare thee well, for we won’t meet again.“

 

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08.02.2019

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1 Kommentar zu Hexvessel - All Tree

  1. ClutchNixon sagt:

    Verschroben schön, oder schön verschroben? Egal. Geil wie immer. Ich freu mich drauf.