Ichor (Aus) - God Of Thunder God Of War

Review

ICHOR haben sich laut Informationen bereits 1993 gegründet, aber seinerzeit lediglich ein Demo veröffentlicht. Immerhin zwei Drittel der aktuellen Besetzung der Australier haben in der Zwischenzeit bei den großartigen NAZXUL gespielt, die aber auch schon seit Jahren nicht mehr an an die Öffentlichkeit getreten sind. Aber hier geht es schließlich auch um „God Of Thunder God Of War“.

ICHOR könnten bei NAZXUL-Liebhabern punkten

Das ICHOR-Debütalbum könnte bei NAZXUL-Liebhabern aber durchaus auf offene Ohren stoßen, wenngleich auf „God Of Thunder God Of War“ die symphonische Komponente fehlt. Doch die Stimmung ist vergleichbar finster, und die zischelnden Vocals von Diablore sind unverkennbar. Entsprechend lichtscheu ist das Release einzuordnen, an dessen charmant-kantiger Produktion sich so mancher, der erst in den letzten Jährchen zum Black Metal gefunden hat, durchaus stoßen könnte.

Denn roh und ungeschliffen ist „God Of Thunder God Of War“ allemal. Das Schlagzeug rattert, übrigens wohl ohne Trigger, die Gitarren surren, und vereinzelt spielt sich die Leadgitarre erhebend in den Vordergrund. Allerdings ist die sonstige ICHOR-Klanglandschaft eher karg und lebensfeindlich. Die seltenen melodischen Augenblicke wirken in der allemal gekonnt umgesetzten finsteren Tristesse wie unheilvolle Lichtblitze. Dabei spielt es auch kaum eine Rolle, ob die Australier in etwas gehobenerem Tempo zu Werke gehen („Noble Ichor“) oder zähflüssig dahinschreiten („Yaga’s Tomb“) – der Grundtenor ist stets schwarz.

„God Of Thunder God Of War“: Aus der Zeit gerissen, aber mit Potenzial nach oben

Damit haben ICHOR auch herzlich wenig mit den aktuell vorherrschenden Trends im Black Metal zu tun. „God Of Thunder God Of War“ entspringt vielmehr den frühen Neunzigern und hat genau deshalb Charakter. Fraglich, ob damit heute noch viel zu holen ist, doch so ablehnend und unzugänglich das Werk wirkt, so wenig dürfte das den Musikern was ausmachen – denn gerade dadurch gewinnt es an Charme und Überzeugungskraft. Würden sich ICHOR nicht zwischendurch in ihrer Monotonie verlieren, wäre „God Of Thunder God Of War“ wohl noch ein ganzes Stück beeindruckender.

25.12.2018

Chefredakteur

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 36672 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

2 Kommentare zu Ichor (Aus) - God Of Thunder God Of War

  1. azl sagt:

    God of Thunder God of War? Davon, dass Kommata Leben retten, haben die auch noch nichts gehört, oder? So wie es da steht, ist es der „Gott des Donnergottes des Krieges“.

    1. FiveDigitCreature sagt:

      Das ist aber ein Luxus-Kommentar. Auch ohne Grammatik-Nazi-Diplom. 😉