Menschenfresser - Sterben

Review

Soundcheck Dezember 2018# 20 Galerie mit 5 Bildern: Menschenfresser Fanpaket

Stell dir vor, du sitzt des Nachts in einer einsamen Hütte im Wald und bist fürchterlich aufgeregt, weil deine Freunde kurz vorher hinaus gegangen sind und einfach nicht zurück kommen wollen. Machen sie draußen alleine Party, ist ein degenerierter Serienkiller im Wald unterwegs? Alle diese Gedanken huschen durch dein Hirn, und gerader als Du denkst ach es ist bestimmt nichts und du dich ein wenig beruhigt hast, flüstert dir eine angsteinflößende Stimme das Wort “Sterben” in dein Ohr… Willkommen im vierten Albtraum von MENSCHENFRESSER, den aus Trier stammenden kannibalistischen Reitern.

Beängstigendes Potpourri

Horror Metal. Ja, das ist es. Wieder einmal. Was hat sich also am Sound des Trios geändert? Nichts, möchte man aus einer verwesenden Kehle hinaus schreien. Die morbide Atmosphäre, die seit jeher ein Markenzeichen der Band ist, ist noch immer vorhanden. Doch wurde sie dieses Mal zugunsten einiger blackmetallischer Elemente ein wenig in den Hintergrund gerückt worden. Das heißt jetzt aber nicht, dass MENSCHENFRESSER ihren Sound von Grund auf umstrukturiert haben. Sie machen nur das, was ich schon seit einer Ewigkeit gefordert habe. Sie öffnen sich nur und bleiben trotzdem bei ihrem Sound-Potpourri. Das wiederum heißt, es gibt eine völlig eigene Mischung aus Doom-, Death- und Black-Metal Elementen, die zu gleichen Teilen das Album bestimmen. Nicht in jedem Song, aber auf Albumdistanz. Bei “Frontfleisch” habe ich, ob des akustischen Intros, kurz gedacht meine Anlage ist kaputt. Und genau hier zeigen MENSCHENFRESSER, dass sie dazu gelernt haben. Die ‘Ballade’ ist musikalisch absolut ausgereift und ein ziemlich böser Doom-Metal Brocken. Wunderbar.

Passende Lyrik

Der besondere Reiz eines MENSCHENFRESSER-Albums liegt natürlich auch in den deutschen Texten, die, wie immer, nichts für zartbesaitete Genossen sind. “Gehirnmassaker” ist so eine Nummer. Im Uptempo gehalten, dazu ein paar doomige Passagen, sowie Blastbeats und ab geht die Reise. Hier ist auch die Gitarrenarbeit interessant und fügt sich nahtlos in den Song ein. Aber auch die restlichen sechs Songs (plus ein Interludium) sind auf ähnlich hohem Niveau angesiedelt. International müssen sich MENSCHENFRESSER jedenfalls nicht (mehr) verstecken. Wer auf eine kauzige Variante des Horror-Metal steht, sollte den Jungs mal ein Ohr widmen. Für mich immer noch die perfekte Mischung aus der Atmosphäre eines Horrorfilms und Old School Death Metal.

(Zu) Kurze Spielzeit

Gibt es daher nichts zu meckern? Doch, gibt es. In heutigen Zeiten ist eine Spielzeit von 29 Minuten nicht gerade üppig. Wie schon bei den vorangegangenen EPs bleiben MENSCHENFRESSER auf “Sterben” unter einer halben Stunde Spielzeit. Das kann man so machen und argumentieren, dass das ja genügend Spielzeit für ein MENSCHENFRESSER-Album wäre. Insgesamt ist es aber irgendwie ein bisschen wenig für ein komplettes Album. Wie dem auch sei, “Sterben” ist wieder einmal ein gelungener Horrortrip geworden.

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22.11.2018

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37 Kommentare zu Menschenfresser - Sterben

  1. BlindeGardine sagt:

    Konnte jetzt noch nicht reinhören, aber klingt interessand. Das review list sich verdächtig wie eins zu totenmond, läge ich da grob richtig oder voll daneben?

    1. Bluttaufe sagt:

      Ich habe die „Kannibalistische Reiter“ recht unschön im Kopf. Der Trailer hierzu gibt mir auch wenig.
      Durch das rollende R kommen einem EISREGEN bzw. EISBLUT in den Sinn.
      Der Death Metal ist auch sehr, sehr simpel gehalten.
      Lyrisch auch eher was für die U18 Fraktion. Wer PRIESTERMORD (fallen mir gerade wegen den bekloppten Texten ein) ernst nimmt, kann sich das hier mal geben.

      1. BlindeGardine sagt:

        Ok dann doch lieber die finger weg. Splatterige texte sind im deat metal ja nichts wirklich verwerfliches, eisregen niveau in sound und lyrik brauchts dann aber eher nicht.

      2. BlindeGardine sagt:

        Meine güte, the wurstfinger on the touchscreen are real! Aber was anderes, gibt es totenmond eigentlich noch? Die fand ich ja seinerzeit schon immer ganz cool.

      3. doktor von pain sagt:

        Totenmond gibt’s noch, die haben vor zwei Jahren ihr letztes (und gar nicht mal schlechtes) Album rausgebracht.

      4. BlindeGardine sagt:

        Achwas, siehste, das letzte was ich von Totenmond kenne war die „TonbergUrtod“. Um die ist es ja auch recht still geworden, während die ne ganze Weile ja recht omnipräsent waren.

      5. Bluttaufe sagt:

        Die waren seit „TonbergUrtod“ nicht gerade produktiv. Aber wirklich weg waren die nie. Du hast im Grunde nur 2 Alben verpasst. Das letzt Album fand ich hingegen etwas enttäuschend, da zu glatt, zu kurz…steht alles unter dem Review.
        Die „Thronräuber“ war hingegen gut. Typisch TOTENMOND halt.

    2. Bluttaufe sagt:

      Probieren geht über studieren. Ich wurde auf die aufmerksam, da man sie – warum auch immer – mit den APOKALYPTISCHEN REITERN verglich. Ist natürlich auch Humbug.
      Die Splattertexte wären mir egal aber der Rest passt auch nicht.
      Meine Meinung…aber Meinungen sind wie Ar…löcher.

  2. nili68 sagt:

    Klingt wie Death Metal-Eisregen, inklusive lächerlichem Akzent. Ganz schlimm. Der Album Trailer auf Youtube ist mir da aussagekräftig genug.
    Kids können damit aber tiefgläubige Eltern durchaus ärgern und somit signalisieren, dass sie nicht jeden Sonntag in die Kirche wollen, sondern nur jedes zweite mal.

  3. ClutchNixon sagt:

    Also irgendwie ist das Zeug, entschuldigt bitte, ziemlich doof und auf ähnliche Weise plump wie dieser Eisregen – Schiet. Zudem liest sich die Rezension nun wirklich seltsam.

    1. Bluttaufe sagt:

      Sag nicht, ich hätte euch nicht davor gewarnt. Du bist beim Death Metal besser involviert. Sage mal was zum musikalischen Aspekt.

      1. ClutchNixon sagt:

        Die würden gerne ne Ursuppe aus Autopsy und Nihilist Songs anrühren und das ganze mit dem scharfen Hellhammer Löffel auskratzen, aber chirurgisch gesehen ist das prinzipiell erst einmal interessant klingende Unterfangen ne mittelschwere Katastrophe, die dank der echt beschissenen Umsetzung besagter Ursuppe und durch Hinzunahme infantiler Scheißlyrics einfach nur in die Hose geht. Und wenn dann noch dieser Grüßaugust von einem Gruselonkel auf ganze miese Proto Black Metal Parts abkrächzt weiß ich nicht ob lachen, oder aber tierisch göbeln soll.

      2. Freddy sagt:

        Was für Musik ´-Experten…lächerlich

      3. Freddy sagt:

        Ihr 3 kennt euch ja super aus macht doch eine Band ich hätte auch schon einen Namen thematisch und lyrisch würde das zu euch passen“Die deutschen Berserker von der Sonderschule“. 1 like habt ihr schonmal!

      4. ClutchNixon sagt:

        Korrektur: das Dank der…, ob ich lachen.
        Entschuldigung.

        @Freddy: Entweder du spielst in der Band und stehst nicht drüber, will sagen du hast Probleme mit Kritik, oder aber du bist ein reflexartig austeilendes Groupie. Ich weiß nicht welche der beiden Möglichkeiten ich amüsanter finde.

      5. Bluttaufe sagt:

        Clutch, das hätte ich in der Form von dem Doktor erwartet.
        DIE DEUTSCHEN BERSERKER VON DER SONDERSCHULE würden nur mit nili als Trianglist funktionieren.
        Für mentale Flatulenzen würden wir gerne auf Freddy (das Meerschwein) zurückgreifen.

        Freddy… 😀

        https://www.youtube.com/watch?v=FQNEgzrDvLo

      6. BlindeGardine sagt:

        DIE DEUTSCHEN BERSERKER VON DER SONDERSCHULE sollten mal ne Tour mit MARDER starten oder vielleicht sogar ne Split aufnehmen. Irgendwo in Vorprogramm findet sich dann sicherlich auch noch ein Slot für Menschenfresser 🙂

      7. BlindeGardine sagt:

        Aber nicht mit nili als Trianglist, da lockt man nur das falsche Publikum an 😉

      8. ClutchNixon sagt:

        Nee – Sager und Arsch – Anis – Connoisseure? Die Schal(l)mei kann ich auch sehr gut für ihn vorstellen. Für alles andere reichen meine Kapazitäten heute morgen leider nicht.
        @Blut: Man tut was man kann 😉

      9. doktor von pain sagt:

        Von mir erwartet? Weshalb jenes?

      10. ClutchNixon sagt:

        Ich glaube, dass Bluttaufe sich aufs Levitenlesen bezog 😉

      11. doktor von pain sagt:

        Das ist also typisch für mich? Nun, sieh mal einer an.

      12. Bluttaufe sagt:

        Richtig! Das las sich gestern eher wie eine Diagnose.
        Ich hörte MARDER warf neulich Feldsteine in die Waschmaschine, legte den Schleudergang ein und malträtierte währenddessen seine Gliedmaßen mit einem Latthammer. Man darf zurecht auf den 10 Punkte Kandidaten gespannt sein.
        Wenn wir mit DIE DEUTSCHEN BERSERKER VON DER SONDERSCHULE bereits 1 like haben, sind wir dann noch trvvvve und eväääl?
        Wir können uns auch DIE BRAUSETABLETTEN nennen. Wenn jemand nach uns fragt: DIE BRAUSETABLETTEN haben sich aufgelöst.

  4. Dor Weiße Riese sagt:

    Wer sind denn nun eigentlich diese/r Marder?🤔
    „Marder“ tauchen hier in einer Regelmäßigkeit auf, man könnte Denken es handelt sich vielleicht um eine Groß-angelegte Marketingkampagne. Durchstarten im Schleudergang? 2019 Mainact auf dem Wacker Open Air?
    Steckt hier ein Branchenriese wie Roadwasher Recorder, Sunil Music oder gar Nuclear Bosch dahinter?
    Ganz klar Bonzen Metal oder vielleicht doch nur tiefster Underground, welcher nur in irgendwelchen Kellern rumpelt.?

    1. BlindeGardine sagt:

      MARDER sind so underground, dass die nichtmal Member haben. Die waren letztens noch mit Threatin auf Tour und der hat nicht schlecht gestaunt, dass bei seiner Vorband nicht nur niemand vor, sondern auch niemand auf der Bühne war. DAS ist Underground.

    2. Bluttaufe sagt:

      MARDER sind so elitär, dass sie das Label No Promotion Records gründeten. Dies galt als Gegenangriff zum Riesen Atomic Blast. No Promotion signen keine Bands und tun auch so sonst nix.
      MARDER waren neulich auf Tournee und als die Leute 3 Stunden vor einer leeren Bühne standen, flippten sie vor Euphorie völlig aus. Eine Band, die so trve ist, dass sie nicht auftritt bringt die Massen zum Beben.
      Das ist underground…

      1. nili68 sagt:

        Ich könnte mir vorstellen, dass es sowas in der Art (Musik oder nicht) schon mal als künstlerisches Happening gegeben hat..
        Im Black Metal ist das doch der Standardwitz, wenn man sich über Trueness lustig macht.

      2. Bluttaufe sagt:

        nili, du bist als Triangel-Mensch raus!
        Sad but trve!

    3. n00bs! Es gibt ja tatsächlich eine Band namens Marder. Wenn wer Telemark mag, dem könnten die auch gefallen. 😉
      https://marder.bandcamp.com

  5. Dor Leo sagt:

    Offensichtlich haben MARDER doch schon ein Output draußen, wenn auch auf einem gänzlich unbekannten Label.
    Schaut man sich den Subtitel an, zählen die vielleicht sogar zu den Einflüssen Marduks.

    https://youtu.be/QEXkf1fCupM

    1. doktor von pain sagt:

      Wow, DAS ist avantgardistisch!

      1. ClutchNixon sagt:

        Und echt DEEPE Lyrics. So richtig aus dem Leben gegriffen. Einfach gut!

  6. Beim ersten Lied im Teaser musste ich an die alte Doom-Band Winter denken, zum Rest fiel mir nichts mehr ein, weil mir das zweite Lied auf den Keks ging. Dann doch lieber Totenmond.

    1. ClutchNixon sagt:

      Alter, Into Darkness! Bester Track: Servants of the Warsmen

      1. ClutchNixon sagt:

        Nah, eigentlich alle geil. Danke für die Erinnerung

      2. Nichts zu danken, man. Always at your service.