Nemus - See - Mensch

Review

Nachdem sich beim Soloprojekt NEMUS im letztjährig erschienen Debüt „Wald – Mensch“ (2017) alles um Wald und Wiesen drehte, erzählt das nun folgende „See – Mensch“ als Konzeptalbum die Geschichte eines Mischwesens aus Mensch und Fisch. Wer hier an Lovecraft und „Shadow over Innsmouth“ denkt, hat vielleicht, neben den heimatlichen Wäldern und Flüssen, eine weitere Inspirationsquelle von Musicus Frank Riegeler (DREAMSHIFT) entdeckt.

NEMUS eröffnen die Badesaison

Musikalisch sind NEMUS am ehesten im Black Metal zu verorten. Dazu kommen kleinere Ausflüge in den Instrumental- bzw. Ambient-Bereich, welche allerdings nicht zu ausladend ausgefallen sind. Weiterhin erspäht der Hörer von Riegeler selbst aufgenommene Naturgeräusche, welche die traurige Geschichte des schuppigen Protagonisten hübsch untermalen. Weitere musikalische Einflüsse, wie sie gerne in Pressemitteilungen tradiert werden (Post-Rock, Folk Instruments), führen hier allerdings zu weit und beschreiben nicht adäquat die Ausrichtung von NEMUS.

Musikalisch ist „See – Mensch“ durchaus spannend ausgefallen, der Hörer wird mit starken Bildern durch die Erzählung rund um Blut und Schuppen geleitet. Einzelne Stücke stechen dabei nicht aus dem gesamten Album hervor, auf der positiven Seite wirkt „See – Mensch“ aber wie aus einem Guss und agiert stimmig und geschlossen als Konzeptalbum.

Die Gefahr bei einem vollständig als Solokünstler aufgenommenen und produzierten Album liegt meistens im qualitativen Unterschied einzelner Komponenten. Und so leiden auch NEMUS insbesondere am etwas schwachen Gesang, der sich nicht ganz auf Augenhöhe mit den Instrumenten und dem Songwriting bewegt. Hier ist noch Luft nach oben, um die Band bzw. das Projekt zukünftig auf die nächste Stufe zu heben.

Summa Summarum – „Mensch – See“

NEMUS spinnen den auf „Wald – Mensch“ aufgenommenen Faden weiter und legen mit ihrem neuen Album „See – Mensch“ unmittelbar und in gleicher Qualität nach. Entstanden ist ein gutes Album mit rotem Faden, interessanten musikalischen Ideen und einer klaren inhaltlichen Ausrichtung. Mit etwas mehr Tiefe und Variabilität im Gesang wäre eine weitere Entwicklung denkbar.

08.01.2019

Stellv. Chefredakteur

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1 Kommentar zu Nemus - See - Mensch

  1. unfurl999 sagt:

    Wo grabt ihr nur immer diese belanglosen Veröffentlichungen aus? Gibt doch insbesondere im Bereich Black Metal so viel Eigenständiges/Besseres.