Olde Throne - an Gorta Mór

Review

“an Gorta Mór” ist das Debütalbum des Ein-Mann-Black-Metal-Projekts OLDE THRONE aus Christchurch, Neuseeland, das in naher Zukunft von Schweden aus operieren will. Das Album erzählt und erinnert an die Tragödie der großen Hungersnot in Irland von 1845 bis 1852. Mehr als eine Million Menschen starben in dieser Zeit an Hunger und Krankheiten.

“an Gorta Mór” beginnt und beendet das Album

Der Titelsong ist in zwei Teile gegliedert, von denen einer das Album einleitet und der andere es beendet. “an Gorta Mór (Part I)” ist der erste Track des Albums. Der stürmische Galopp des Schlagzeugs, das Tremolo-Picking und der einsetzende Kreischgesang sorgt für einen gelungenen Einstand in das Album. Eine schöne Gitarrenmelodie wird von der Strophe getragen. Das Ganze erinnert sofort an traditionellen, melodischen Black Metal der alten Schule ohne Blastbeats oder sonstige Schnörkel. Die Masse an Riffs und die packenden Leads, gepaart mit ungestümen Vocals, sorgt für zusätzliches Wohlbehagen.

In Anbetracht des konzeptionellen Themas des Albums klingt die Musik schrecklich hoffnungslos, man assoziiert gepeinigte Seelen, die von Schmerz und Hunger zerrüttet sind. Die musikalische Umsetzung ist sehr emotional und wütend.

Sieben Leidensgeschichten

Das Album fängt ein analoges Gefühl ein und hält sich an ein einfaches Rezept für ehrlichen Black Metal. Es gibt kein Intro, Zwischenspiel oder Outro auf dem Album, nur 7 harte Tracks, die als Leidensgeschichten sowohl aus der irischen Geschichte als auch aus der keltischen Mythologie dienen. Hier gibt es Neunziger-Huldigung in zeitgemäßem Gewand.

Norwegische Einflüsse

Der Mann hinter OLDE THRONE, Harrison McKenzie, lebt mit “an Gorta Mór” seine Liebe zu den norwegischen Klassikern der frühen Neunziger aus. Die Mischung aus Raserei und eindringlichen Kreischgesang erinnert insgesamt stark an die frühen EMPEROR. Allerdings verzichten OLDE THRONE auf den urtümlichen Rumpel-Sound, sowie auf die Verwendung von Keyboards. Die sieben Songs kommen allesamt druckvoll und transparent aus den Boxen, ohne Atmosphäre oder Brutalität einzubüßen. Die mitunter tollen Melodien werden alleine durch die gute Gitarrenarbeit erzeugt.

Solide Songs ohne große Überraschungen

“Knockdoe” geht in die selbe Richtung wie der Opener, bietet aber insgesamt weniger Abwechslung, ist dafür aber etwas flotter. Bei “Children Of Lir” spielt die Melodie der Gitarre in einer tieferen Tonart und erzeugt dadurch eine neue, interessante Atmosphäre. Hervorzuheben ist hier auch der Schlagzeugsound, der in diesem Stück sehr transparent ist und dadurch in den Vordergrund rückt.

“Connla`s Fate” beginnt überraschenderweise mit einer Akustikgitarre, bevor ein typischer Black-Metal-Rhythmus übernimmt, aber dann im Midtempo den Song fortführt. Hier gestalten sich die Vocals etwas varibaler. Nicht nur Kreischgesang, sondern auch die Stimme ist zum ersten Mal tiefer angesiedelt und die Gitarre spielt vermehrt Melodien.

“A Dying Land” beginnt getragener mit gesprochenen Worten, bevor der Song abwechselnd schneller und langsamer wird und dann schließlich in einer kleinen Raserei gipfelt.

Mit “Celtic Sorrow” folgt noch ein sehr kurzer Song mit erhabener Gitarrenmelodie und einem von der Strophe getragenen Mittelteil. Der Song klingt insgesamt sehr abwechslungsreich.

Mit “an Gorta Mór (Part II.)schließt sich der Kreis

“an gorta Mor (Part II.)” beschließt das Album und beginnt mit akustischer Gitarre, insgesamt ein sehr langsames und atmosphärisches Stück. Es gibt schön untermalte gekreischte Vocals und offene Akkorde. Es wirkt fast schon ein wenig hymnenhaft. Es folgt ein ganz langsamer Mittelteil mit ausdrucksstarker Gitarrenmelodie. Es setzt dann wieder die Strophe ein, die von einem gemäßigtem Drumbeat getragen wird. Das abwechslungsreichste Stück des Albums. Der Song wird zum Ende hin noch ein wenig schneller und klingt dann mit der Akustikgitarre vom Anfang aus. Der letzte Track bildet einen gelungenen Abschluss dieses grundsoliden Albums.

17.02.2022

Der metal.de Serviervorschlag

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2 Kommentare zu Olde Throne - an Gorta Mór

  1. nili68 sagt:

    Geiler Song. Mal im Auge behalten, bzw. vormerken.

  2. dan360 sagt:

    Ja, schönes Teil. Straighter, schnörkellos rotziger BM im 90ies Gewand.