Patristic - Catechesis

Review

Die italienische Extreme-Metal-Szene bietet eine besondere Produktivwerkstatt auf der Landkarte: Der Black Metal wirkt häufig verschroben, Death Metal theatralisch und, vielleicht auch aufgrund dessen, fehlen die ganz großen Zugpferde. Die mitunter größten Namen wie FLESHGOD APOCALYPSE, HIDEOUS DIVINITY oder HOUR OF PENANCE sind allesamt im letzten Jahr mit neuen Alben zurückgekommen und konnten mit entsprechender Qualität auf sich aufmerksam machen. Hinter dem hier besprochenen Debütalbum von PATRISTIC mit dem Titel „Catechesis“ steckt als Mastermind Enrico Schettino, der in den beiden letztgenannten Prügelkombos jeweils die Axt schwingt, bzw. schwang und hier ein neues Schlachtfeld eröffnet hat.

Historie Schettinos unverkennbar

Zur groben Einordnung des Ganzen sollte das schon beinahe ausreichen, denn die Einflüsse aus Schettinos Historie als Musiker sind unverkennbar. Wie der Titel zumindest schon teilweise vermuten lässt, handelt es sich bei „Catechesis“ eher um einen Soundtrack, der die Fäden vom römischen Reich, über das Heidentum bis hin zu den Schatten der Glaubenslehre zusammenführt. Daraus macht das Album kein Geheimnis, denn die beiden Stücke „A Vinculis Soluta“ (aufgeteilt in zwei Songs) und der Titeltrack (aufgeteilt in vier Songs) hängen inhaltlich allesamt mit fließenden Übergängen zusammen.

So beginnen die italienischen Landeshauptstädter meistens mit einer ruhigen, aber bedrohlichen Kulisse, bevor mit fetten Blasts chaotischer Wahnsinn, fragmentarische Riffketten und beschwörungsartig dissonant eingesetzter Gesang Einzug halten. Für Letzteren ist seit diesem Jahr Lorenzo Sassi (u.a. FROSTMOON ECLIPSE) zuständig, der aus dem Black Metal stammt und PATRISTIC einen düsteren Irrwitz verleiht, der in seinen besten Momenten an die Franzosen von DEATHSPELL OMEGA erinnert. Genauso führt das aber in manchen Passagen von „Catechesis“ dazu, dass das Trio übersteuert und die Sperrigkeit des Albums unüberwindbar erscheint.

In die Untiefen römischer Geschichte

Trotzdem erscheint das erste vollwertige Album der Band insgesamt etwas geordneter als die Vorgänger-EP „Apologetica“ und kann, trotz seiner zerberstenden High-End-Produktion, teilweise eine intensive Atmosphäre kreieren. Das ändert aber nichts daran, dass man sich für „Catechesis“ Zeit nehmen und in die Untiefen dieser römischen Geschichte hinabsteigen muss. Wer sich die o.g. Referenzbands mit schwarzer Note vorstellen kann, der sollte dringend ein Ohr riskieren.

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15.06.2025

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