Siebenbürgen - Plagued By Thy Angel

Review

Da ist es nun also, das vierte komplette Album der Band, die sich vor ebenfalls vier Jahren mit der Scheibe „Loreia“ nicht nur einige Aufmerksamkeit verdiente, sondern auch zahlreiche Fans sicherte. Doch seit „Delictum“ schienen mir diese Zeiten unendlich lange her – was mir leider durch ihr neuestes Werk „Plagued By Thy Angel“ erneut bestätigt wird. Nichts ist mehr geblieben, von dem einstmals finstren, rauhen Melodic Black Metal mit schwedischen Texten und entsprechend interessanter Phonetik; lediglich die Stilbezeichnung Vampyric Metal, die inzwischen schon so ausgereizt ist, daß sie sogar zu den neuen SIEBENBÜRGEN passt, ist geblieben. Doch das ist nur die eine Seite der Medallie.

Betrachtet man „Plagued By Thy Angel“ unvoreingenommen und ohne die Discographie der Band zu beachten, kommt ein wahrhaft beachtenswertes Album zu Tage – sodenn man auf eine eingängige und melodische Mischung aus Black und Gothic Metal steht. Wenig neues ist auf der CD zu finden, aber durch seine ausgefeilten Arrangements, schönen Melodiebögen, eingängigen Riffs und herrausragende Produktion weiß SIEBENBÜRGENs Neuling auch in einer gut besetzten (oder gar überfüllten ?) stilistischen Metalecke zu glänzen. Auch wenn ich nach „Delictum“ diesen Release hätte erwarten müssen, war ich doch überrascht wie sehr man sich vom Black Metal entfernt hat – lediglich die Vocals können stellenweise noch an frühere Tage erinnern. Das kann nicht nur durch die Produktion zustande gekommen sein. Auch die Gitarren haben jetzt einen wesentlich stärkeren Heavy Metal Einschlag, als noch auf den vorhergehenden Alben. Stattdessen hat man sich sehr stark beim Gothic Metal der Neunziger bedient, so daß mir an allen Ecken und Enden Assoziationen zu der genialen „Diva“ von Heavenwood, oder Werken von Tristania in den Sinn kommen.

Keine Frage – „Plagued By Thy Angel“ rockt gewaltig. Mit dem zwei- bis dreistimmigen hymnenhaften „Angelic“, einem „Father Of All Lies“, welches Heavenwood gut zu Gesicht gestanden hätte, und etlichen weiteren erstklassigen Songs haben SIEBENBÜRGEN Material abgeliefert, daß ihnen ein gutes Standing bei den Fans einbringen wird; aber man hat sich auch neu positioniert. SIEBENBÜRGEN sind tot, es lebe SIEBENBÜRGEN.

29.12.2001

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 36670 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

3 Kommentare zu Siebenbürgen - Plagued By Thy Angel

  1. ChickenMaster sagt:

    8 Punkte sind zuviel… Die CD is gegenüber den Vorgängern ein wenig einfallslos, DIE Ohrwürmer hab ich noch nicht gefunden, wie es bei "Delictum" oder "Loreia" z.B. der Fall war (die vierte kenn ich nicht)… Soll aber nicht heißen, dass die CD schlecht ist! mfg ChickenMaster

    6/10
  2. ChickenMaster sagt:

    was ich vergessen habe: das Cover gefällt mir sehr gut! mfg ChickenMaster

    6/10
  3. sbeyer sagt:

    Allem in allem ist das Album ganz ok, Siebenbuergen geht vom Moshfaktor her noch genauso ab wie frueher, allerdings suche ich vergebens nach etwas Neuen auf dem Album. Fuer mich ist es lediglich eine etwas bessere Delictum. Loreia und Grimjaur bleiben an der Spitze des Siebenbuergen-Himmels ewig unerreicht.

    7/10