Wyrmwoods - Gamma

Review

Es raschelt wieder in den WYRMWOODS, denn der alleinige Protagonist dieses finnischen Projektes, Nuurag-Vaarn, vermengt auf „Gamma“ zum dritten Mal in voller Länge etwas, das im weiteren Sinne als Black Metal durchgeht, mit allerhand klanglicher Seltsamkeiten, die das Ambient-Spektrum so hergeben. Die vom geschätzten Vorredner Santel zur Besprechung des Debüts „Earth Made Flesh“ erwähnten ORANSSI PAZUZU seien hier zumindest in ihrer „Kosmonument“-Inkarnation in Erinnerung gerufen, wobei die Sache bei WYRMWOODS ein bisschen weniger kosmisch ausfällt.

KURZ NOTIERT: Wie nachhaltig ist die Schrägheit von WYRMWOODS?

Es ist überhaupt schwierig, zu sagen, wohin der Sound eigentlich gehen soll. Die Gitarren klingen verschnupft und die gutturaleren Vocals ziemlich abgezehrt. Beides wirkt vor dem Backdrop einer ansonsten ziemlich druckvollen Produktion durchaus gewollt. Damit, aber auch hinsichtlich der Wahl an Samples respektive Sounds beschwört Nuurag-Vaarn eine eigenartige Stimmung herauf. Aber wenn sich die Songs von „Gamma“ nicht gerade dem Hörer mit Stringenz aufdrängen, wie das beispielsweise „Karamoon“ tut, bleibt es meist bei der reinen Empfindung von Seltsamkeit, die sich relativ schnell verflüchtigt.

„Gamma“ schlägt seine Haken definitiv nicht konsequent genug in die Gehörgänge, um darüber hinaus einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Aber es lässt seine Hörer einen ziemlich eigenartigen Trip durchleben, dem man sich durchaus mal gönnen kann.

17.11.2020

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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7 Kommentare zu Wyrmwoods - Gamma

  1. nili68 sagt:

    Klingt interessant.. Auf jeden Fall kein Album, dass sich nach dem ersten, zweiten, dritten usw. Hören erschließt und dass auch vermutlich nicht soll.
    Das könnte generell ein Problem bei avantgardistischen und progressiven Alben und Reviews sein, die ja wohl auch eine Timeline befolgen müssen und dann so „mal so grob“ ein Urteil rausgehauen wird, anstatt dem die nötige Aufmerksamkeit zu widmen.
    Ich weiß natürlich nicht, wie viel Zeit der Reviewer sich hier gelassen hat, den ich damit auch nicht explizit anspreche, aber da ich sowas öfter höre und ein Faible dafür habe, wären das für mich auf Anhieb schon mehr als 6 Punkte..

  2. royale sagt:

    ein voivod-virus-watchtower…cocktail

    8/10
  3. Headcleaner sagt:

    Hinterlässt schon beim ersten Hören einen durchaus bleibenden Eindruck, zumal ich diese Mischung so bisher noch nicht gehört habe. Rezensionen solcher Alben sollte man hier generell interpretieren können – die mittelprächtig besprochenen Alben finde ich in der Regel sehr gut, die gut besprochenen dann doch meist zu normal. Grandioser Hirnfick.

    9/10
  4. nili68 sagt:

    ich würde 8,5 geben. Da das ja aber nicht geht und man einer Band, die man grundsätzlich mag auch mal (natürlich in bescheidenem Umfang) was Gutes tun kann:

    9/10
  5. royale sagt:

    jau, das Album ist wie ein musikalischer Adventskalender, bei jedem Durchgang öffnet sich ein Türchen und ist mit Sicherheit mehr wert als ne 6/10. Aber will garnet nun auf den Schreiberling rumhacken viel mehr finde ich es super diese Band gefunden zu haben. Die komplett Diskographie, gibt es von dieser Band für laue 2Euro bei Bandcamp.

  6. nili68 sagt:

    Danke für die Info, aber ich werde mir die auf CD holen, zumal coronabedingter, verminderter Freizeitaktivität, sich das Geld auf dem Konto etwas ansammelt.. 😀
    Außerdem mag ich CDs lieber, außer etwas ist nicht anders oder nur schwer erhältlich. Ich hab‘ nichts gegen digitale Downloads, bin da persönlich aber etwas altmodisch.. 😉

  7. royale sagt:

    ach altmodisch hin oder her! bei mir heißt das eher „vinyl vs. platz“.
    Ich kaufe im Monat maximal 5 Platten oder CDs und etwa 100 Alben digital.
    Von Merch fang ich erst garnet an 🙂