25 Jahre - 25 Alben - 25 Songs
Heute: Sven Lattemann

Special

25 Jahre metal.de. Das sind 25 Jahre, die jeder Redakteur unterschiedlich wahrgenommen hat und in denen unterschiedliche Alben wichtig waren. In dieser Serie geht es darum, sich für jedes Jahr auf ein Album festzulegen, welches für den Redakteur persönlich am wichtigsten war. Mit der Nennung eines Songs, der stellvertretend für das Album steht, ergibt sich dann eine Playlist. Am Ende des Jahres folgt die ultimative „25 Jahre metal.de Playlist“.

Sven Lattemann, Redakteur

Svens Playlist:

Die Gesamtplaylist aller Redakteure, die im Laufe des Jahres noch anwachsen wird:

1996 – TYPE O NEGATIVE – „October Rust“

Das stärkste Release in einem Hammer-Release-Jahr – ohne Frage. Die Konzerte der „October Rust“-Tour gehören zu den tollsten Live-Auftritten denen ich beiwohnen durfte ever und das Album habe ich wahrscheinlich am häufigsten seit 1996 gehört. Verursacht auch 2021 noch Gänsehaut.

Song: „Love You To Death“

Auch Noch:

THERION – „Theli“

BATHORY – „Blood On Ice“

SATYRICON – „Nemesis Devina“

1997 – EMPEROR – „Anthems To The Welkin At Dusk“

Bis zum heutigen Tage mein liebstes Black-Metal-Album. Ein dichtes, finsteres, zermalmendes Meisterwerk, das mich einfach nur umgehauen hat – und ja: Besser als die „In The Nightside Eclipse“.

Song: „With Strenght I Burn“

Auch Noch:

THE GATHERING – „Nighttime Birds“
RAMMSTEIN – „Sehnsucht“
DIMMU BORGIR „Enthrone Darkness Triumphant“

1998 – THEATRE OF TRAGEDY „Aégis“

Ein richtiger Schmachtfetzen, dieses Teil. Aber: Was für eins. Da werden die härtesten Metaller schwach – und auch die Vorgängeralben muss man einfach ins Herz schließen.

Song: „Siren“

Auch Noch:

BLIND GUARDIAN – „Nightfall In Middle-Earth“
ICED EARTH – „Something Wicked This Way Comes“

1999 KREATOR – „Endorama“

Zugegeben: Die 1990er haben dem Metal nicht sooo gut mitgespielt. Auch KREATOR haben da mal was anders versucht. Und: Das ist total gut so! Bisschen Metal, bisschen Gothic, ganz wenig Thrash. „Endorama“ geht ziemlich gut rein, hat tolle Melodien. Man darf das Album halt nicht mit „Pleasure To Kill“ vergleichen.

Song: „Everlasting Flame“

Auch noch:

TYPE O NEGATIVE – „World Coming Down“
IMMORTAL – „At The Heart Of Winter“

2000 – CRADLE OF FILTH „Midian“

Auch wenn ich die Frühwerke von CRADLE OF FILTH tief in meinem Herzen trage: So richtig kantig und knallig ist „Midian“ eines der absoluten Höhepunkte der Band – einfach mehr auf die Schnauze.

Song: „Cthulhu Dawn“

2001 – OPETH „Blackwater Park“

„Blackwater Park“ definiert für mich den absoluten OPETH-Sound. „Still Life“ hat vielleicht die besseren Songs, aber „Blackwater Park“ ist das rundeste, schönste Werk von OPETH. Bis heute.

Song: „Blackwater Park“

Auch Noch:

BOLT THROWER – Honour – Valour – Pride

2002 – BATHORY „Nordland I“

Eine gute Gelegenheit ein BATHORY-Album in diese Liste zu bekommen: „Nordland I“ reicht beinahe an die großen Taten der der Achtziger- und frühen Neunziger-Jahre heran – und prägt selbst Anno 2002 einen Sound, der so einzigartig und ergreifend ist, dass man sich in den großen Zeiten von BATHORY wähnt. Ein wunderbarer Einstieg auch in die Diskographie von BATHORY.

Song“ Foreverdark Woods“

2003 – THERION „Deggial“

Das Beste, was THERION Post-„Theli“ veröffentlicht haben: Epischster Symphonic-Metal ohne Kitsch-Faktor (soweit das in diesem Musikbereich möglich ist) – und ohne den teilweise vollständig übertriebenen Metal-Oper-Anschlag der späteren Alben.

Song: „Ship Of Luna“

2004 – ENSLAVED „Isa“

„Isa“ ist der erste progressive Hammer von ENSLAVED – und hat mit einem Schlag die Band so richtig interessant gemacht. Sicher: „Eld“ fetzt, „Frost“ ist famos, aber „Isa“ begründet eine neue Ära. Bis heute nur von „Ruun“ übertrumpft.

Song: „Ascension“

2005 – SENTENCED „The Funeral Album“

SENTENCED gehörten für mich irgendwie immer zu den unterschätztesten Bands überhaupt. Sicher: Hier saß vielleicht nicht immer alles zu 100%, aber die Band konnte einfach mitreißen, emotional. Umso trauriger war es, als die Band 2005 zu Grabe getragen wurde – allerdings nicht, ohne sich gebührend zu verabschieden.

Song: „May Today Become The Day“

2006 – CELTIC FROST „Monotheist“

Aus meiner Sicht das beste Album der 2000er-Jahre. WAS FÜR EIN BROCKEN – „Oh God, why have you forsaken me!“. Das Comeback-Album der Schweizer war eine richtige Überraschung – und umso bedauerlicher, dass der Weg von CELTIC FROST hiernach nicht weiter ging.

Song: „Synagoga Satanae“

Auch noch:

SATYRICON – „Now, Diabolical“
NEGURA BUNGET – „OM“

2007 – MOONSORROW „V: Hävitetty“

MOONSORROW gehörten bis zur „V: Hävitetty“ zu den Bands, die ich geflissentlich ignoriert hatte. Erst mit diesem Album sollte sich das ändern – und dann war es schon ein bisschen Liebe. Für alle Alben.

Song: „Jäästä Syntynyt/Varjojen Virta“

Auch noch:

SHINING – “ V: Halmstad“
WOLVES IN THE THRONE ROOM – „Two Hunters“

2008 – BOHREN & DER CLUB OF GORE „Dolores“

Watt, dreizehn Jahre ist das Album schon alt? „Dolores“ ist vielleicht das ausgewogenste Album von BOHREN & CLUB OF GORE. Heavy und melancholisch – und dabei nicht mal richtig Metal. Kein Rotwein-Abend ohne „Dolores“.

Song: „Unkerich“

2009 – THE DEVIL’S BLOOD „The Time Of No Time Evermore“

Ohhh, was für eine Band. Ein wahres Geschenk an die Metalwelt, so tiefgreifend ergreifend, einflussreich und bewegend – und vor allem provokativ. Viel zu früh kam leider das Ende. Ein wirklich einmaliges Album einer fantastischen Formation.

Song: „The Anti-Kosmik Magick“

2010 – AGALLOCH – „Marrow Of The Spirit“

Folk-Post-Gaze-wasauchimmer war ja Anfang der 2010er-Jahre schwer angesagt. Und AGALLOCH waren da mittendrin. ALCEST, WOLVES IN THE THRONE ROOM – egal. Hauptsache akustische Gitarre und ordentlich (Natur-)Romantik. Was werden bloß unsere Enkelkinder dazu sagen?

Song: „The Watcher’s Monolith“

2011 – GHOST „Opus Eponymous“

Der Anfang der Erfolgsgeschichte von GHOST. Kaum zu glauben, dass der kauzige Doom-Occult-Metal der Schweden mal so eine „massentaugliche“ Form annehmen würde. Aber „Opus Eponymous“ ist schon ein saucooles Album und auf JEDER Fete gern aufgelegt. Und zum Aufräumen und Putzen auch.

Song: „Ritual“

2012 – UNCLE ACID & THE DEADBEATS – „Blood Lust“

Okkult, kantig, einmalig: Die „Blood Lust“ ist ein regelrecht elektrisierendes Album. BLACK SABBATH-Verehrung allererster Güte mit eingängigen Songs und einem fantastischen Frontmann. Und auch live hauen die Herren um Mister Starr richtig was raus. Apropos raushauen: Es wird mal wieder Zeit für ein neues Album, ne?

Song: „Death’s Door“

2013 – ATLANTEAN KODEX – „The White Goddess“

Das perfekte Epic-Metal-Album – bei „The White Goddess“ stimmt einfach alles. Pure Epik für das heimische Wohnzimmer, der Türöffner zur Rückkehr in dieses Genre.

Songs: „Heresiarch“

Auch Noch:

IN SOLITUDE – „Sister“
DARKTHRONE – „The Underground Resistance“

2014 – PERTURBATOR – „Dangerous Days“

Der Einstieg in das Synthwave-Universum – und ein Meilenstein des Genres. Ein Cyberpunk-Trip mit Hits, Hits, Hits: „Future Club“, „Humans Are Such Easy Prey“, „Perturbator’s Theme“. Geil.

Song: „Future Club“

Auch Noch:

SÓLSTAFIR – „Otta“

2015 – SUPLHUR AEON – „Gateway To The Antisphere“

Alta! Death Metal ist ja dann besonders gut, wenn er von Cthulhu handelt. So wie hier – ein fortlaufendes Ritual und die beste Art blasphemisch die Großen Alten zu verehren.

Song: „Devotion To The Cosmic Chaos“

2016 – KHEMMIS – „Hunted“

Auch die „Hunted“ hat schon fünf Jahre auf dem Buckel. Mein bislang liebstes Album von KHEMMIS. Einer der Wegbereiter für modernen Doom-Sound mit überzogenem Fantasy-Image – das Cover-Artwork ist eine ganz eigene Liga.

Song: „Hunted“

2017 – HÄLLAS – „Excerpts From A Future Past“

Schnöder Rock kann ja so schön sein. Besonders dann, wenn gar nicht schnöde ist und als „Adventure Rock“ daher kommt und Rollenspiel-Attitüde mit Space Opera und Tempelrittern verwebt. „Excerpts From A Future Past“ ist bis heute zu keiner Minute langweilig geworden.

Song: „Star Rider“

2018 – VISIGOTH – „Conquerer’s Oath“

Die Rückkehr zum „klassischen“ Metal. Keine Band macht einem dies so einfach wie VISIGOTH: Wer früher schon BLIND GUARDIAN und MANOWAR gehört hat, der fühlt sich bei „Conquerer’s Oath“ auf Anhieb daheim.

Song: „Steel And Silver“

Auch Noch:

TRIBULATION – „Down Below“

2019 – SCHAMMASCH – „Hearts Of No Light“

Für mich das Album des Jahres 2019. Der dichte, mystische Black Metal der Schweizer ist etwas ganz Besonderes – und vor allem Einmaliges.

Song: „Ego Sum Omega“

Auch Noch:

MAYHEM – „Deamon“

2020 – THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA – „Aeromantic“

Spät kam die Verehrung für TNFO – aber sie kam. Und zwar mit diesem Album. Da bleibt keine Bein ungewippt bei diesem Groove. Abba-Metal, der immer eine Lächeln auf das Gesicht zaubert. Kann man ja auch gut gebrauchen.

Songs: „Transmissions“

Bisher erschienen:

Björn Gieseler

Michael Klaas

Dominik Rothe

Jeanette Grönecke-Preuss

Jan Ole Möller

Oliver Di Iorio

Christian Plath

Alexander Santel

Tobias Kreutzer

Johannes Werner

Arne Glaser

Sven Lattemann

Quelle: Sven Lattemann
10.08.2021
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