Bathory
Der große Diskografie-Check

Special

„Destroyer Of Worlds“ (2001)

Bathory - Destroyer of Worlds (Cover)

Nachdem sich die Fanschar mit „Blood On Ice“ kurzzeitig von den schockierenden Mid-1990er-Rumpel-Ausflügen erholen konnte, holte Mastermind Quorthon den nächsten Hammer aus dem Schrank. „Destroyer Of Worlds“ ist das zehnte Studioalbum von BATHORY und mischt Elemente der „Viking“-Ära mit den Thrash und Speed-Metal-Ausflügen der vorhergegangenen Alben.
„Destroyer Of Worlds“ ist – wie zum Zeitpunkt der Veröffentlichung oftmals kolportiert – kein vollständiger Reinfall. Wobei die Betonung auf „vollständig“ liegt, ein ziemlich großer Reinfall ist das Werk allemal – denn es ist schlicht unterdurchschnittlich, sowohl im speziellen BATHORY-Vergleich, als auch im allgemeinen Maßstab.

Es gibt ja schon einige Lichtblicke: Der Opener „Lake Of Fire“ knüpft stilistisch zunächst eine Beziehung zum Vorgängeralbum „Blood On Ice“, der Titeltrack „Destroyer Of Worlds“ ist ein düsterer Epic-Metal-Track, „White Bones“ geht nett nach vorne. Mit dem Rausschmeißer „Day Of Wrath“ nimmt sich Quorthon ein gehöriges Vorbild an MANOWAR und spricht große Teile des Textes ein. Das ist alles nicht revolutionär, aber schon in Ordnung.

Der Titel klingt nach Revolution, doch die Musik bleibt unspektakulär

Aber „Destroyer Of Worlds“ hat objektiv viel zu viele Problemfelder – und da spricht nicht nur der ob dieses Albums ziemlich enttäuschte Fan der Werke bis 1991: Das Album ist unausgereift, inkonsistent und lässt die BATHORY-typische Atmosphäre fast völlig vermissen. Mit über einer Stunde Spielzeit ist es auch einfach zu lang. Angenommen, das Album wäre 1984 erschienen, dann hätte man die eine oder andere Idee als wirklich gut einordnen können. Aber als Release in 2001? No way.

Mit rumpeligen Thrash-Titeln wie „Bleeding“, dem sehr arg nach Proberaum klingenden „109“ oder dem krächzigen „Death From Above“ zeigt „Destroyer Of Worlds“ einfach, wie es nicht geht. „Sudden Death“ hingegen glänzt mit Eishockey-Atmosphäre, Orgeleinspielern und eingestreuten Schiedsrichter-Pfiffen. Echt jetzt. Eigentlich eine witzige Idee. Aber hier leider völlig deplatziert.
„Destroyer Of Worlds“ ist ein Album, das man alle zehn Jahre mal rauskramen kann, um sich zu vergewissern, dass es auch in der Zwischenzeit nicht „gereift“ ist oder man es doch sträflich unterschätzt hat. Hat man nicht. Aber hey: Es ist nicht so schlecht wie „Octagon“. Liebgemeinte vier Punkte auf der metal.de-üblichen Bewertungsskala gäbe es wohl dafür, wäre das Album zu bewerten. (SL)

Sammlungswürdig: Nah. Nur, wenn man eine leicht masochistische Ader ausleben will.
Wichtige Songs: “Sudden Death”. Das glaubt man nur, wenn man es selbst mal gehört hat.

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Quelle: metal.de
07.06.2020

Stellv. Chefredakteur

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