Israel, Iran, Irak, Afghanistan...
Black Metal im Nahen und Mittleren Osten

Special

Naher Osten

Die geographische Bezeichnung „Naher Osten“ fasst als Sammelbegriff die arabischen Staaten Vorderasiens und Israel zusammen. Von den insgesamt 13 vertretenen Nationen entfallen, ähnlich wie es später bei der Auflistung der Bands aus dem Mittleren Osten der Fall sein wird, einzelne Länder aufgrund der Abstinenz einer regionalen Metal-Szene oder überwiegend inaktiver und mittlerweile aufgelöster Bands.

Kuwait: LASHER

Die einzig derzeit umtriebige Black-Metal-Band aus Kuwait trägt den Namen LASHER. Mit „Futile Endeavours To Transcend The Bestial Vessel“ veröffentlichte das Projekt, über dessen Besetzung und Zahl involvierter Musiker der Mantel des Schweigens liegt, das erste und bisher einzige Album der Kuwaiter/des Kuwaiters. Zwar treibt das Werk aus dem Jahr 2020 keine unerwarteten Stilblüten, weiß jedoch durch solides Songwriting und eine kurzweilige Mischung aus traditionellem und melodischem Black Metal der zweiten Welle zu überzeugen.

Saudi Arabien: ALNAMROOD

Ebenfalls recht dünn besetzt sieht es mit der Szene in Saudi Arabien aus. ALNAMROOD, was direkt übersetzt so viel wie „Der Nichtgläubige“ bedeutet, wählten mit ihrer antireligiösen und anarchistischen Einstellung den Weg des größten Widerstands: die Verleumdung einer höheren göttlichen Gewalt wird in Saudi Arabien nach wie vor verfolgt und mit Gefängnis und Folter bestraft. Entsprechend agieren die involvierten Musiker aus dem Dunkel heraus und lassen ihre Tonträger über das kanadische Label Shaytan Productions vertreiben. ALNAMROOD verbinden teils thrashigen Black Metal mit traditionellen Instrumenten und Melodien, die der arabischen Tonleiter folgen. Als Einstieg in die mittlerweile recht umfangreiche Diskografie bietet sich das aktuelle Album „Wala’at“ aus dem vergangenen Jahr an, frühere Werke brechen im direkten Vergleich noch deutlich stärker mit den westlichen Hörgewohnheiten.

Alnamrood - Wala'at - Cover

Alnamrood – „Wala’at“

 

 

Israel: DIM AURA

Während Israel mit MELECHESH ein in der internationalen Szene durchaus etabliertes Schlachtschiff an den Start bringen kann, handelt es sich dabei keineswegs um den einzigen erwähnenswerten Vertreter angeschwärzter Tonkunst innerhalb des Landes. DIM AURA bewiesen 2013 erstmalig ihr musikalisches Können auf dem Debütalbum „The Negation Of Existence“, welches sechs Jahre später mit „The Triumphant Age Of Death“ noch getoppt werden konnte. Das Quartett spielt unverblümten, reinen Black Metal der norwegischen Schule und wartet mit packendem, eingängigem Riffing auf. Der Vorgänger unterscheidet sich von der puristischen Herangehensweise des aktuellen Werks geringfügig durch etwas dominantere Elemente aus Thrash und Speed Metal, ein Antesten sind beide Veröffentlichungen wert.

Dim Aura

 

 

Galerie mit 12 Bildern: Melechesh - Rockharz Open Air 2013

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Quelle: Bandcamp, Metallum, Alnamrood Interview Noizr, Wikipedia
03.08.2021

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3 Kommentare zu Israel, Iran, Irak, Afghanistan... - Black Metal im Nahen und Mittleren Osten

  1. Cynot sagt:

    Könntet Ihr so eine Übersicht auch für andere Regionen der Erde machen, in denen Metal vielleicht noch nicht so verbreitet ist? Bspw. Subsahara-Afrika? Finde sowas immer recht interessant für einen Blick über den Tellerrand.

    1. Hallo Cynot,

      Vielen Dank für dein Feedback, die Idee ist auf jeden Fall notiert und wird meinerseits gerne in einem der kommenden Specials aufgegriffen. Mal schauen, was die Recherche diesbezüglich hergibt.

  2. Michael sagt:

    Gebt es zu: Das, was wir alle haben wollen, ist doch die Möglichkeit, im Metalarchiv die Länderliste nach Anzahl der Bands aufsteigend zu sortieren…