The Night Flight Orchestra
Selbstvertrauen zahlt sich aus

Interview

Ihr habt auch euren Riesling und Rum präsentiert und probiert. War das mehr ein Marketing-Gag oder Teil der gesamten Promotion?

Es war ein bisschen von beidem. Wir haben ein Paket von der Brennerei [Phantom Spirits, Anm. d. Red.] für unsere Bandmitglieder bekommen und wollten diesen schon lange probieren, konnten uns aber aus gegebenen Anlass nicht treffen. Also musste ich es zum Venue bringen, wo wir das Konzert spielen würden. Jeder war so aufgeregt, das Zeug endlich zu probieren. Und welchen besseren Weg hätte es geben können, als den Schnaps und den Riesling live auf der Bühne vor laufender Kamera zu testen? Ich meine, manchmal kommt man in Social Media nicht so richtig damit an, da viele ja Schnäpse und Weine und etc. rausbringen.

Also gingen wir damit direkt auf die Bühne, auch, weil wir nach den Konzerten mit den Ladies immer einen trinken. Im Grunde haben wir hier nur 1 und 1 zusammengezählt. Es war ziemlich cool. Und eins kann ich dir sagen: Der Rum ist direkt ins Blut gegangen. (lacht) Es war eine richtige Party und nach der Show haben wir uns darüber unterhalten, ob wir noch weitere Songs aufnehmen sollten, wenn wir schon mal hier sind. Diese sollten nicht übertragen werden, sondern nur als Aufnahmen für später dienen. Wir haben 20 Minuten Pause gemacht, haben noch ein paar Drinks zu uns genommen – und als wir wieder loslegen wollten, war das gesamte Adrenalin, das uns während der Show befeuert hatte, einfach komplett weg. Wir konnten kaum spielen. (lacht)

War der Rum echt so schlimm?

Nein, ich denke das hatte mehr wirklich mit dem Adrenalin zu tun und der Tatsache, dass wir durch den Rum alle schon so ein bisschen angeschwippst waren. Wir hätten im Grunde direkt nach der eigentlichen Show ohne Pause weitermachen sollen, anstatt die Pause einzulegen. Wir hätten das Momentum, das wir durch das Adrenalin aufgenommen hatten, einfach weiter beibehalten sollen. Denn das war definitiv eine emotionale Show für uns und wir waren alle richtig nervös im Vorfeld. Und als wir fertig waren, haben wir uns freudig in den Armen gelegen und waren glücklich, dass das Konzert so gut geworden ist. Und danach war jeder von uns einfach nur noch fertig.

Ich denke mal angesichts der aktuellen Situation wird es schwer, einen Ausblick auf SOILWORK und THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA zu geben, oder?

Naja, Pläne haben wir für beide Bands allemal. Es kommt demnächst eine neue SOILWORK-Single heraus, der letzte Teil der „Feverish“-Trilogie. Wir legen die Musik also keinesfalls ad acta, sondern hoffen immer noch dass einige Festivals noch ausgetragen werden.

Vielleicht als Abschluss folgende Frage: Hast du irgendwelche Ratschläge für andere, vielleicht kleinere Bands, die mit der aktuellen Situation fertig werden müssen?

Oje, das ist eine schwere Frage. Wir selbst waren in dieser Situation auch noch nicht. Jeder streamt ja derzeit auf seine Weise Konzerte, also denke ich ist das in jedem Falle das beste, was man machen kann, selbst wenn man nur zuhause sitzt und auf der Akustischen Cover von anderen Songs spielt. So schaffst du halt eine Verbindung zu deinen Fans. Was kann man sonst tun? Ich weiß, dass jüngere Bands ziemlich gut mit Social Media sind und die Plattformen entsprechend kreativ nutzen. Da haben die mir definitiv was voraus. (lacht)

Vielleicht sollte man die Zeit echt einfach nutzen, um besser zu werden als Musiker. Man sollte sich selbst dabei filmen, wie man spielt und sich selbst dabei zuhören, um einen Eindruck zu bekommen, wie man nach außen hin ankommt. Irgendwie muss man sich ja nach außen hin präsentieren, Lockdown oder nicht. Auf diese Art und Weise habe ich auch das Singen gelernt: Ich habe mir selbst beim Singen zugeschaut und beobachtet, was mit mir pyhsikalisch passiert, während ich singe. Also nutzt die Zeit, um euch selbst zu analysieren.

Dann danke ich dir vielmals für die Zeit und für das tolle Interview. Und hoffentlich sieht man sich irgendwann doch noch mal live.

Ja gleichfalls.

Galerie mit 29 Bildern: The Night Flight Orchestra - Rengsdorfer Rockfestival 2023

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30.04.2020

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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