Dornenreich
Dornenreich

Konzertbericht

Billing: Dornenreich und Lost Dreams
Konzert vom 2000-06-21 | Utopia, Innsbruck

Jetzt aber zum Hauptteil und Grund meiner stundenlangen Anreise: In einer Information war dazu verlautbart worden: „…präsentieren vorab Teile dieses Albums in arg tobenden Live-Versionen. Der Gesang wird hierbei sogar noch Großteils improvisiert sein, was die Einmaligkeit dieses Auftritts, bei dem DORNENREICH einen voll ausgekosteten Moment lang ihre düster-dynamische Intensität losbrechen lassen werden, nur noch unterstreicht.“ Ich muß dafür noch einmal auf den vorhin erwähnten Herrn zurückkommen, dieser stand nämlich eine Viertelstunde später mutterseelenallein auf der Bühne, bat um Ruhe und stellte sich als „Fra Diavolo“ bzw. „Bruder Klee“ (?) vom Ablaze-Zine vor. Er meinte die Anwesenden erstmal mit dieser fast schon Kasperltheater-Frage „Seid ihr gut drauf?“ animieren zu müssen. Als er irgendwann mit der Publikumsreaktion zufrieden war, hielt er spontan eine kurze Ankündigungs- und Lobrede. Darin erwähnte er u.a. daß die Jungs alles geben werden, diese Nacht quasi ein historisches Moment sei (im vier-Jahre-langen Bandbestehen): das erste Konzert der Jungs überhaupt! Und dann hieß es nur noch „Bühne frei – für Dornenreich!“ Und siehe da, kein Intro, kein Corpse-Paint… und nur drei Mannen: im Hintergrund Gilvan (bzw. Moritz, Trommelverdrescher von Korova, Angizia, einst Evenfall und nun noch von Darkwell und Enid…) und vorn agierend, Eviga (Silbenschmied, Stimmakrobat und Saitenschwinger) und (hinterm Synthesizer) Valnes, die „erst“ im Zivildienstalter sein dürften: Gitarre eingestöpselt, Keyboard eingestellt, Stöcke zur Hand – 1-2-3-4 – und dann gab´s kein Halten mehr! Dem Erscheinungsbild und Evigas Begrüßung nach, hätte man vielleicht eher „freundliche, sanfte“ Musik oder alles mögliche erwartet, nur nicht das Gewitter das über den Saal hereinbrechen sollte. Ohne dabei hörbar ihre Instrumente zu vernachlässigen, wirbelten die Musiker ihre Mähnen in sämtliche Himmelsrichtungen – und waren dabei nicht die Einzigen: unter den etwa dreißig Leuten die vorne richtig mitgingen (und von denen – sicher ungewollt – gleich mal jemand eine kleinere Box von der Bühne stieß), fiel freilich der sympathische Fra Diavolo auf, der mit besessener „Gib mir mehr!“-Geste vor Eviga wie vor einem angebeteten Gott stand.

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10.07.2000

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