Dornenreich
Dornenreich

Was sich unabhängig von der Musik noch negativ auswirkte, war die Beleuchtung, die, mal grün, mal rot oder gelb, einer durchschnittlichen Dorfdisco sicherlich in nichts nachstand, mit dem Geschehen auf der Bühne aber absolut nichts gemein hatte. Schade eigentlich, denn was wäre die intensive Mimik und Gestik der Beiden damit noch zu unterstreichen gewesen! In jedem Fall aber gelungen und weitaus wichtiger war die Einstellung des Mischpults und der Verstärker – der Sound also, und der kam angenehm druckvoll und dicht rüber – war keineswegs so undifferenziert bzw. verrauscht wie für diesen Stil sonst üblich. Höchstens die E-Gitarre hätte bei der Abstimmung der Instrumente etwas mehr Priorität haben dürfen. Gegen 23:20, also etwa 40 Minuten später rissen pünktlich zum Ausklingen der Zugabe zwei Gitarrensaiten, die wohl auch symbolisch für die vollkommene Verausgabung der Musiker (sogar die auftrittserprobte „Maschine“, Moritz, schien dagegen nicht gefeit) zu verstehen war. Wer sich daraufhin noch ein wenig umsah, konnte im Publikum ein paar interessante Gäste entdecken. So z.B. die Sängerin von Dreams of Sanity oder (den unglaublich jungen) Renaud Tschirner von Elend (R.I.P.) und den mittlerweile ebenfalls kurzhaarigen Christoph Niederwieser (Korova, Angizia und Shining of Kliffoth). Von Christoph – der außerhalb seiner Musik gar nicht so überdreht wirkte – erfuhr ich noch, daß es (entgegen einiger Verkündungen) mit Korova, dann auf neuem Label, doch noch weitergehen wird. Zudem stand er, wie anscheinend alle in dieser Nacht, noch unterm Bann des Dornenreichs.