Grand Supreme Blood Court
Grand Supreme Blood Court, Sinister, Bodyfarm & I Chaos live in Essen

Konzertbericht

Billing: Bodyfarm, Grand Supreme Blood Court und Sinister
Konzert vom 2013-02-23 | Turock, Essen

Grand Supreme Blood Court

Einhundert Prozent Todesblei aus Holland versprach das Konzert von GRAND SUPREME BLOOD COURT und SINISTER – und für mich war das schon Grund genug, Ende Februar ins Essener Turock zu fahren, aber da waren eben noch zwei weitere Nachwuchsbands aus Holland auf dem Billing, wodurch das Tulpenschlächter-Package erst so richtig komplett wurde: BODYFARM aus Amerfoort sowie die brutalen Todesschergen I CHAOS. Ausverkauft ist das Turock an diesem Abend zwar nicht, aber doch ordentlich gefüllt – und die Stimmung mehr als ordentlich.

I CHAOS

Und der Opener I CHAOS legt schon mal intensiv los. Deren Musik ist ziemlich technisch, bisweilen verfrickelt, aber dennoch nachvollziehbar. Jedenfalls haben die Zuschauer, die den Weg ins Turock gefunden haben, von Beginn an ihren Spaß. Die Band spielt tight zusammen, was nicht weiter verwundert, werkelt doch die komplette Instrumentalfraktion nebenbei bei DEW-SCENTED: Links Gitarrist Rory Hansen, rechts Basstist Joost van den Graaf, der nicht nur seinen Bass ordentlich pluckern lässt, sondern das Ganze mit der passenden Mimik unterlegt, hinten Drummer Koen Herfst, der für ein präzises Schlagzeugfundament sorgt. Sänger Harry van Breda, Mittelpunkt und der einzige Langhaarträger, klappt immer wieder wie ein Taschenmesser zusammen, wenn er nicht gerade den Rotor ansetzt. Nett und ordentlich Bewegung auf der Bühne.

Galerie mit 10 Bildern: I Chaos - Grand Supreme Blood Court + Sinister

Grand Supreme Blood Court

 

BODYFARM

Fliegender Wechsel auf der Bühne, wo das Quartett BODYFARM ihren mächtigen, gleichwohl aber groovenden Death Metal zelebriert. Die Riffs sind etwas einfacher gestrickt als bei I CHAOS, was aber gerade in der Liveversion gut abgeht. Vor allem sind BODYFARM gut aufgelegt und spielen einen ordentlichen Gig. Sänger und Gitarrist Thomas Wouters mag durch die Doppelbelastung an den Mikroständer gebunden sein, doch das gleichen seine Nebenleute gut aus. Vor allem Gitarrist Bram Hilhorst lässt regelmäßig seine Matte kreisen, während Mathieu Westerveld am Bass eher für die statischen Posen zuständig ist. Die Band spielt neben einem Querschnitt aus ihren bisherigen Werken auch bislang ungehörten Stoff, da sich der Vierer eh gerade im Studio befindet, um ein neues Album einzutrümmern.

Galerie mit 11 Bildern: Bodyfarm - Grand Supreme Blood Court + Sinister

Grand Supreme Blood Court

Setlist:

  • Intro
  • Slaves Of War
  • Iced
  • Demons Of The Cross
  • Charlatan Messiah
  • Tombstone Crusher
  • Frontline Massacre
  • The Frozen Halls
  • I Am The War
  • Heartraped

 

SINISTER

Die Todesbleiveteranen SINISTER haben einen ganzen Batzen schicker Songs im Angebot, so dass eigentlich jede Setlist Offenbarung und Enttäuschung zugleich ist. Offenbarung, weil die Band auf Perlen wie „Sense Of Demise“ zurückgreift, Enttäuschung, weil Klassiker wie „Cross The Styx“ oder „Leviathan“ draußen bleiben. Aber egal, denn das letzte Album „The Carnage Ending“ zeigt die Holländer wieder auf Kurs, und davon spielen sie gleich vier Stücke. Und mittlerweile hat SINISTER wieder ein mehr als solides Line-Up beisammen, das mit zwei Gitarristen eben auch mehr als nur eine abgespeckte Version der Songs spielen kann: Da gibt es den finster dreinblickenden Gitarrero Dennis Hartog zur Linken und die beiden Brussaard-Brüder auf der rechten Bühnenseite.

Galerie mit 24 Bildern: Sinister - Grand Supreme Blood Court + Sinister

Grand Supreme Blood Court

Mittig Sänger und Urmitglied Aad Kloosterwaard, der vielleicht nicht für seine Ansagen Berühmtheit erlangen wird, sich aber Mühe gibt, seine Frontmannrolle vielseitig auszufüllen – und dazu gehört neben grummeligem Gesang und einem ganzen Arsenal an Gesten eben auch das Grimassenschneiden. Und ja, Songs wie „Unheavenly Domain“, „Transylvania“ oder die Midtempowalze „My Casual Enemy“ pflügen erfreulich nach alter Schule die Bühnenbretter um. Guter Auftritt.

Grand Supreme Blood Court

Setlist:

  • Freedomless
  • Sadistic Intent
  • Transylvania (City Of The Damned)
  • The Grey Massacre
  • Unheavenly Domain
  • My Casual Enemy
  • Afterburner
  • Blood Ecstacy
  • The Carnage Ending

 

GRAND SUPREME BLOOD COURT

Martin van Drunen ist als Sänger mittlerweile an vielen Fronten aktiv – nicht nur bei ASPHYX und HAIL OF BULLETS, sondern jetzt auch bei GRAND SUPREME BLOOD COURT. Die Band wurde von ASPHYX-Urgitarrist Eric Daniels aus der Taufe gehoben, und mit an Bord sind die Kollegen von den bereits genannten ASPHYX und HAIL OF BULLETS. Bleibt die Frage, was bei dieser Band anders ist… es ist natürlich das lyrische Konzept: Van Drunen haut in den Texten voll auf die Kacke und verurteilt mit dem GRAND SUPREME BLOOD COURT mal eben die halbe Menschheit zum Tode. Klar, dass da kein Auge trocken bleibt. Auch wenn der sympathische Frontmann zum Beispiel grinsend und in perfektem Deutsch seine Abneigung gegenüber Rechtsanwälten zum Ausdruck bringt, um „Behead The Justice“ anzusagen.

Galerie mit 20 Bildern: Grand Supreme Blood Court - Grand Supreme Blood Court + Sinister

Grand Supreme Blood Court

Übrigens haben die vier Bands heute Abend fast ein Heimspiel: Van Drunen macht die Probe aufs Exempel und lässt abwechselnd die einheimischen und die angereisten holländischen Fans johlen: Nach meinem Empfinden war das verdammt nah am Ergebnis des 74er-Finales. Und die Musik? Simple, doomige Riffs, simples, effektives Drumming, dazu das Geknarze von van Drunen – wenn die Band mit den Songs vielleicht keinen Originalitätspreis gewinnen wird, gehen diese live doch ordentlich ab, was dadurch bestätigt wird, dass sich Mitte des Sets vor der Bühne ein nicht zu kleiner Moshpit bildet. Und da der Spaß im Vordergrund steht, spielt die Band einfach das Album von Anfang bis Ende durch. Und ganz offensichtlich ist das doomige „…And Thus The Billions Shall Burn“ ein perfekter Rausschmeißer, denn Eric Daniels kann dort die Zeitlupenriffs und –leads angemessen zelebrieren, indem er die Gitarre in die Höhe reißt. Nach kurzer Pause geht es mit einer Zugabe übrigens noch weiter; da aber die Band bereits alle ihre Songs gespielt hat (und natürlich nicht – wie von einem einzelnen Fan gefordert – „Deathhammer“ zum besten gibt), gibt es eben „Veredictum Sanguis“ nochmal. Der Stimmung tut dies keinen Abbruch, eher im Gegenteil, und so geht ein rundum gelungener NL-Death-Metal-Abend zu Ende. Bitte mehr davon!

Setlist:

  • All Rise!
  • Bow Down Before The Blood Court
  • There Shall Be No Acquittance
  • Veredictum Sanguis
  • Behead The Defence
  • Grand Justice, Grand Pain
  • Fed To The Boars
  • Circus Of Mass Torment
  • Public Castration
  • Piled Up For The Scavengers
  • …And Thus The Billions Shall Burn
  • Veredictum Sanguis

Grand Supreme Blood Court

04.03.2013

- Dreaming in Red -

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