Solstafir
Solstafir live in Stuttgart und Berlin 2014

Konzertbericht

Billing: Obsidian Kingdom, Sahg und Sólstafir
Konzert vom 2014-11-07 | Universum, Stuttgart

Solstafir

Ob „Ótta“ nun dem direkten Vergleich mit dem überragenden Vorgänger „Svartir Sandar“ standhält oder nicht, darüber kann man lange diskutieren. Dass es den Redaktionslieblingen SÓLSTAFIR jedoch einmal mehr gelungen ist, ein verdammt starkes und mitreißend-atmosphärisches Meisterwerk zu erschaffen, daran kann es keinen ernsthaften Zweifel geben. Umso mehr freuen wir uns nun also darauf, die Isländer endlich wieder live erleben zu können.

 

Tatsächlich dürfen SÓLSTAFIR an diesem 7. November zum ersten Mal eine echte Headliner-Show in der schwäbischen Landeshauptstadt bestreiten und stoßen dabei auf ein gewaltiges Publikumsinteresse, dem auch der anhaltende Bahnstreik nichts anhaben kann. Kaum haben die Veranstalter die Tore des „Universums“ geöffnet und verkündet, dass noch ganze zwei (!) Karten an der Abendkasse verfügbar seien, werden ihnen diese auch förmlich aus der Hand gerissen. Damit heißt es also „Ausverkauft!“ und vor der Bühne wird später dichtes Gedränge herrschen.Während OBSIDIAN KINGDOM den Abend eröffnen, lässt es sich immerhin selbst für Klaustrophobiker noch recht gut aushalten. Dabei können sich die Spanier über allzu große Zurückhaltung der Anwesenden nun wirklich nicht beklagen und treffen mit ihrem wilden Stilmix einen Nerv bei den Anhängern härterer Post-Rock/Metal-Sounds. Zugegeben, seinen Bewegungsdrang kann das Quintett auf der winzigen Bühne ganz offensichtlich nur sehr eingeschränkt ausleben, was das Stageacting immer wieder ins unfreiwillig Komische abgleiten lässt. Nichtsdestotrotz kommt die energiegeladene Show hervorragend an und macht den ein oder anderen neugierig auf das vor kurzem von Season Of Mist wiederveröffentlichte Debütalbum „Mantiis“.

Solstafir

Die Synthie-Spielereien des mit einer fragwürdigen Emo-Frisur aufwartenden Keyboarders stellen ein famoses Bindeglied zwischen den härteren Riff-Attacken und den atmosphärischen Soundscapes dar, die sich auch als akustische Untermalung eines dystopischen Sci-Fi-Streifens gut machen würden. Ein bisschen Industrial hier, ein paar klassische PINK-FLOYD-Tugenden da – von stilistischer Selbstbeschränkung wollen OBSIDIAN KINGDOM nichts wissen. Dass das aus so vielfältigen Elementen aufgeschichtete Klanggebilde dennoch nicht einfach in sich zusammenbricht, sondern auf der Songebene hervorragend funktionier, ist die eigentliche Leistung der Jungs aus Barcelona. Eine spannende Gratwanderung zwischen dem, was stilistisch erlaubt und möglich ist!

Galerie mit 33 Bildern: Obsidian Kingdom - Solstafir Tour 2014

Natürlich könnte man dieses Fazit gewissermaßen auf alle drei Bands des heutigen Abends übertragen. Wo der Opener aber noch jede Menge jugendliches Ungestüm erkennen lässt, gehen die nachfolgenden SAHG ungleich routinierter und abgeklärter zu Werke. Die Norweger mischen ihren Doom mit progressiven Parts und einer charmanten Portion dreckigem Rock’n’Roll und schaffen dadurch einen eingängigen Sound, der gleichermaßen zum andächtigen Lauschen und zum wilden Abfeiern einlädt.

Solstafir

Das neue Album „Delusions Of Grandeur“ wird eifrig beworben und liefert spätestens mit dem ohrwurmeligen „Firechild“ ein unwiderstehliches Kaufargument. Obwohl die Songs alles andere als simpel strukturiert sind, haben sie allesamt das Zeug, zu fiesen Dauermietern in den Gehörgängen zu mutieren. Frontmann Olav Iversen verfügt nicht nur über ein markantes Gesangsorgan, sondern versprüht auch in den kompakten Ansagen eine Menge Charme. Kein Wunder also, dass SAHG bereits eine respektable Anzahl an Fans unter den Anwesenden wissen und diesen heute sicherlich noch eine Reihe an weiteren hinzufügen dürfen.

Galerie mit 28 Bildern: Sahg - Solstafir Tour 2014

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23.11.2014

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