Under The Black Sun 2017
Der große Festivalbericht

Konzertbericht

Billing: The Ruins Of Beverast, In The Woods..., Hetroertzen, Darkened Nocturn Slaughtercult, Nocturnal Depression, Cryfemal, Angantyr, Make A Change... Kill Yourself, Corpus Christii, Infinity, Monarque, Crimson Moon, Kult, Besatt, Darkmoon Warrior, Inferno, Arkona (PL), Balmog, Streams Of Blood, Chotzä, Evil Spirit, Panychida, Satan Worship und Engulfed
Konzert vom 29.06.2017 | Freilichtbühne, Friesack

Under The Black Sun 2017 – Donnerstag, 29.06.2017

ENGULFED

Galerie mit 5 Bildern: Engulfed - Under The Black Sun 2017

Gleich mit der ersten Band zeigt sich das Problem des Wetters. Klar, Sonnenschein wäre auch kein Black Metal, aber dass die türkischen Death Metaller ENGULFED vor zwei Handvoll Leuten den Festivaleinstand geben müssen, während sich der Großteil der Menge hinten im Bierfest-Pavillon eng an eng kuschelt – das hat die Band nicht verdient. Denn ENGULFED geben sich viel Mühe, ihren trockenen Death Metal bei bestem Sound unters Volk zu bringen und wecken angenehme Erinnerungen an DEAD CONGREGATION. Das Stageacting wirkt zwar ein bisschen unspektakulär, aber so richtig Bock hat das Publikum ja auch noch nicht – es sei ENGULFED also verziehen, genauso wie es angesichts des unablässigen Regens dem Under The Black Sun verziehen sei.

(Stephan Möller)

EVIL SPIRIT

Galerie mit 5 Bildern: Evil Spirit - Under The Black Sun 2017

Ein paar Köpfe mehr tauchen bei EVIL SPIRIT immerhin vor der Bühne auf. Die Berliner Doom Metaller haben ja auch sowas wie ein Heimspiel. Trotzdem sitzen die ersten Stunden Regen den Besuchern bereits mächtig in den Knochen – da ändert auch der gute Sound und der an sich gute Auftritt des Trios nichts. Schwere Riffs, verschrobene Melodien und der Gesang von Drummer Marcelo Aguirre passen zwar gut zu den finsteren Wolken über Friesack, aber einen richtigen Funken können EVIL SPIRIT heute leider nicht entfachen.

(Jan Wischkowski)

INFINITY

Galerie mit 5 Bildern: Infinity - Under The Black Sun 2017

INFINITY zocken im Mittelfeld des heutigen Spieltages. Und siehe da: Zum ersten Mal regnet es nicht. Oder fast, doch inzwischen nimmt man ja, was kommt … beziehungsweise nicht kommt. Das geht der Band in Bezug auf die Zuschauer wohl ähnlich: Kaum werden die Wolken nicht mehr ausgewrungen, kommen auch ein paar Leute vor die Bühne – die anderen verharren nach wie vor unterm Bierzelt. Wer die Band nicht kennt und von dort aus keinen guten Blick auf Drummer Balgradon Xul hat, wird sich fragen, wo die Vocals herkommen. Da die Songs abseits vom Geballer durchaus auf ausgefeilte Leads fokussiert sind, kommt das fehlende Mikro am Bühnenrand der Atmosphäre nur zugute. Schade, dass gerade Draconis technische Probleme mit seiner Leadgitarre hat. Ansonsten ist der Sound sehr ordentlich – und der Auftritt ebenso.

(André Gabriel)

HETROERTZEN

Galerie mit 5 Bildern: Hetroertzen - Under The Black Sun 2017

Auch mal eine Neuerung fürs Under The Black Sun: vierte Band des Festivals, erstes Corpsepaint des Jahres. Die schwedisch-chilenische Freundschaft HETROERTZEN betritt die Bühne bei glasklarem, sauberem und perfekt austariertem Sound – Hammer! Schön ist, dass auch die Wettergötter ein Einsehen haben und den Regen für den Auftritt des Vierers ein wenig zurückschrauben, sodass sich endlich auch mal eine angemessene Menge vor der Bühne zeigt. Zurecht, denn HETROERTZEN begeistern mit ihrer rituellen, sehr düsteren Atmosphäre, die sie am Anfang ihrer Show aufbauen und die ganze Show über aufrecht halten. Das Augenmerk der Auswahl liegt auf den letzten drei Alben, wobei vor allem „Blood Royale“ vom 2014er-Album „Ain Soph Aur“ sowie der grandiose Abschluss „The White Priestcraft“ von „Exaltation Of Wisdom“ (2010) als erinnerungswürdig im Gedächtnis bleiben – beim Verfasser dieser Zeilen zumindest, was ein subjektiver Eindruck sein mag. Insgesamt eine perfekte Mischung aus finster-orthodoxem Black Metal (musikalisch) und Rock’n’Roll-Attitüde (im Auftreten), bei dem vor allem die halbklaren Schreie von Sänger Anubis immer wieder in Mark und Bein, zumindest aber unter die Haut gehen. Das Under The Black Sun 2017 hat ein erstes Highlight zu verbuchen.

(Stephan Möller)

BEATEN VICTORIOUSES

Galerie mit 6 Bildern: Beaten Victoriouses - Under The Black Sun 2017

Nachdem es in dem Abendstunden endlich voll vor der Bühne geworden ist, lässt sich bei BEATEN VICTORIOUS schon von Gedränge sprechen. Ja, es ist eng in den ersten Reihen. Das iranische Duo, das mittlerweile in Berlin beheimatet ist und sich die Unterstützung eines lokalen Schlagzeugers gesichert hat, scheint Neugierde zu wecken. Kein Wunder, neben den exotischen Black-Metal-Klängen ist bei der Band auch immer auf der Bühne was los. Heute mit einer Bondage-Künstlerin, die sich während der Show einem Ritual unterwirft und dabei viel Haut zeigt. Ein Blickfang, der den wirklich starken Auftritt von BEATEN VICTORIOUS aber keineswegs in den Hintergrund rückt. Der Sound sitzt perfekt, die Band ist in Top-Form und legt sich gewaltig ins Zeug. Im Gegensatz zu ihrer anderen Band MOGH, steht Çaruk Revan bei BEATEN VICTORIOUS im Mittelpunkt, und das völlig zu recht: Das Gekeife der zierlich wirkenden Frau sorgt für Gänsehaut – mal bösartig, mal voller Verzweiflung. Ein erstklassiger Abschluss vom ersten UTBS-Tag!

(Jan Wischkowski)

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25.07.2017

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1 Kommentar zu Under The Black Sun 2017 - Der große Festivalbericht

  1. Schroeder sagt:

    Schicker Bericht und vor allem kommt der auch zeitnah daher 😉