Audrey Horne - Pure Heavy

Review

Galerie mit 24 Bildern: Audrey Horne - Eier mit Speck 2019

Es grenzt schon fast an ein Wunder, zumindest aber an ungünstiges Schicksal oder widerspenstige Musikhörer, dass AUDREY HORNE nicht bereits viel höhere Ehren zuteilwurden. Der Pressekompass der letzten Alben bewegte sich landauf landab im (dunkel)grünen Bereich, so richtig über den Status des Nicht-mehr-ganz-so-Geheimtipps konnten die Norweger aber bis dato nicht hinauswachsen. „Pure Heavy“ als Album Nummer fünf versucht sich nun gerade mal eineinhalb Jahre nach „Youngblood“ am Ausbau der Salonfähigkeit…

…und wird bei allen, die „Youngblood“ liebten, offene Türen einrennen. Im Grunde schallte uns „Pure Heavy“ schon entgegen, da waren die letzten Klänge seines Vorgängers gerade mal verhallt. Der letzten Überbleibsel des Alternative-/Grunge-Sounds schon damals weitestgehend entledigt, spielt „Pure Heavy“ nun gänzlich in der Liga klassischen 70ies-Rocks und Heavy Metals – und kehrt fast alle distinktiven Merkmale nach außen, die sich AUDREY HORNE in den letzten Jahren erspielen konnten. Mit Thomas Tofthagen und Arve Isdal hat man zwei Verkaufsargumente an den Gitarren, die nicht erst seit gestern lupenreine Rock-Riffs am Stück schreiben können und filigran-verspielte wie glasklare Soli nur so regnen lassen – ganz zu schweigen von ihren Twin-Guitar-Duellen als Highlight so mancher Songs. In Kombination mit Toschies espritreichem Harmonie-Gesang ist „Pure Heavy“ so enorm auf erdigen, positiven, hochjauchzenden Abgehfaktor gepolt, dass man die vorwiegend hymnischen Rocker gerne von jedweden Vorwürfen allzu tiefer Verbeugungen vor IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST und THIN LIZZY freispricht. Auch, weil mit „Holy Roller“ und allen voran „Waiting For The Night“ zwei Überhits im Gepäck dabei sind.

Classic Rocker (auch solche mit Faible fürs Moderne) könnten nun sagen, AUDREY HORNE wurden auf „Pure Heavy“ von der Muse nicht nur geküsst, sondern gleich mit der Zunge mundgefickt. Kann man so stehen lassen – wenn man denn nicht zu Zeiten von „Le Fol“, „No Hay Banda“ oder dem selbstbetitelten dritten Album mit AUDREY HORNE Freundschaft geschlossen hat. Das düstere, sehnsüchtig-melancholische Element war stets Teil der Sound-Identität AUDREY HORNEs; sein Fehlen macht „Pure Heavy“ nicht unbedingt schlechter aber im feierseligen Überschwang der Gefühle vermisst man doch die ein oder andere vergossene Träne. Abgesehen vom mittig als Akustik-Zäsur platzierten „Diamond“, aus dem deutlich mehr herauszuholen gewesen wäre, ist die rosarote Brille das Einzige, was man „Pure Heavy“ vorwerfen kann.

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16.09.2014

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