Flotsam And Jetsam - Ugly Noise

Review

Galerie mit 22 Bildern: Flotsam And Jetsam - Keep It True Rising III 2023

Mit ihrem Debüt “Doomsday For The Deceiver” und dem Nachfolger “No Place For Disgrace” haben FLOTSAM AND JETSAM metallische Geschichte geschrieben und wurden in einem Atemzug mit den ganz großen der Szene genannt. Die üblichen Businessgeschichten, sowie Besetzungswechsel und kleinere Irritationen den musikalischen Kurs der Band betreffend, sorgten dafür, dass die Jungs um Ausnahmesänger Eric ‘AK’ Knutson den Anschluss verpasst und sich mehr schlecht als recht über die Jahre gerettet haben. Mit “Ugly Noise” wagen die amerikanischen Metaller einen neuen Versuch an alte Erfolge anzuknüpfen und schicken ihr nunmehr elftes Album ins Rennen.

Da im Vorfeld der Veröffentlichung genau das kolportiert wurde, war ich doch sehr auf das Album gespannt. Um es gleich vorweg zu nehmen, an die alten Glanztaten reicht auch “Ugly Noise” nicht heran. Der knackige, reine Speed-/Thrash Metal der Anfangstage ist etwas in den Hintergrund getreten, was schon der eröffnende Titeltrack mehr als deutlich macht. Die nur noch leicht thrashigen Riffs werden mit modernen (Power-) Metal-Elementen angereichert, wie sie unter anderem von Bands wie HOLY GRAIL verwendet werden. Was auf dem Papier durchaus zu funktionieren weiß, ist in der Praxis viel zu zerfahren und unausgegoren, so dass man schon das Schlimmste für “Ugly Noise” annehmen könnte.
Glücklicherweise entpuppt sich der Großteil des restlichen Materials als nicht so sperrig und dadurch kann beispielsweise das flotte “Gitty Up” den Schaden, den der Opener angerichtet hat, wieder egalisieren. Hier zeigen FLOTSAM AND JETSAM, wie auch bei “Carry On”, der Nackenbrecher “To Be Free” oder “Machine Gun”, dass sie doch noch in der Lage sind harte, thrashige Riffs zu schreiben und sie in interessante Songs zu packen. Ob das an der Rückkehr der beiden ehemaligen Mitglieder Michael Gilbert (Gitarre) und Kelly Smith (Drums) liegt, kann ich an dieser Stelle nicht beantworten.

Es sind jedoch nicht nur die Reminiszenzen an die Vergangenheit, die sich auf „Ugly Noise“ besonders gut machen. Auch modern ausgerichtete Stücke wie die cool groovenden “Cross The Sky” und “I Believe” oder das mit akustischen Gitarren unterlegte “Rabbits Foot” zeigen zwar eine andere Seite der aus Phoenix stammenden Band, doch stehen sie auf den gleichen Level, wie die oben genannten Nummern. Weniger gelungen sind das mit Effekten überladene “Run And Hide”, das mit Industrial-Elementen versehene “Motherfuckery”, sowie das uninspirierte “Rage”. Hier wäre weniger wirklich mehr gewesen, denn die Mischung der anderen Stücke ist ansprechend.

Die positiven Aspekte überwiegen auf “Ugly Noise” eindeutig und es freut mich die Band wieder erstarkt zu hören. Vielleicht liegt es doch an der Rückkehr der alten Recken, dass der Rest der Band – allen voran Sänger Eric – auch nochmal einen zusätzlichen Motivationsschub bekommen hat. Fakt ist, dass das Gros der Songs die FLOTSAMs auf dem richtigen Weg zeigt und Fans, sowie interessante Genrefreunde, “Ugly Noise” eine faire Chance geben sollten.

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02.04.2013

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1 Kommentar zu Flotsam And Jetsam - Ugly Noise

  1. Micl sagt:

    Wow, tatsächlich eine der geilsten Speed-Scheiben aller Zeiten.
    Wär schön wenn die Scheibe auch jüngeren Fans bekannt würde.
    Jedenfalls können sich einige heutige Topacts da noch einiges Abgucken, was die technischen Fähigkeiten, famoses Songwriting und kritische/wertige Texte angeht.
    Erwähnenswert auch noch, dass es ein neues Cover spendiert bekommen hat, dass auf witzig Art mit dem ursprünglichen zusammen hängt. Anspieltips http://www.youtube.com/watch?v=6NIzwEpXydo und http://www.youtube.com/watch?v=iuG14tcdaoc 9 Punkte sind nur gereechtfertigt, weil dem Album ganz am Schluss noch ein Killer fehlt, den Metallica bei Master und Justice immer parat hatten. Pflichtkauf.