Inter Arma - Paradise Gallows

Review

Galerie mit 9 Bildern: Soulcrusher 2018 - Inter Arma

Die letzten beiden Veröffentlichungen der US-Amerikaner INTER ARMA – das 2013er-Album „Sky Burial“ und die 2014er-EP „The Cavern“ – räumten bei den geschätzten Kollegen sieben von zehn Punkten ab, konnten die Herren Meul und Klug also schon überzeugen, aber nicht mitreißen. Auch das neue Album der Sludge/Post-/Black Metaller aus Richmond, Virginia, „Paradise Gallows“, reiht sich ein: gut? Ja! Langzeitwirkung und unbändige Schlagkraft? Nur mit Abstrichen!

„Paradise Gallows“: ein stimmungsvoller Klumpen aus Hass, Wut und Verachtung – aber nicht perfekt!

Zunächst entführt das Intro „Nomini“ den Hörer mit melodischem Gitarrenspiel und leicht ambientem Drone im Hintergrund, bevor „An Archer In The Emptiness“ mit dem Hassgebolze loslegt. Zähflüssiger, lavaartiger Black Metal mit Sludge-Sound und scheuklappenfreier Post-Herangehensweise, dafür standen INTER ARMA in der Vergangenheit, und dafür stehen sie auch anno 2016 auf „Paradise Gallows“. Dabei bemühen sich die fünf Amis stets um ekelerregende, morbide Atmosphäre, und in der Tat stellt „Paradise Gallows“ einen stimmungsvollen Klumpen aus Hass, Wut und Verachtung dar.

Leider bleiben INTER ARMA dem Hörer ein paar Höhepunkte schuldig. Klar, ein paar Hinhörer haben sich auf „Paradise Gallows“ eingeschlichen: Der beschwörend intonierte Gesang in „Primordial Wound“, das Piano-Intermezzo in „Potomac“ samt glänzendem Spannungsaufbau im Wiedereinstieg, der Kotzgesang und die disharmonischen Gitarren im letzten Teil von „Violent Constellations“. Anstrengend ist „Paradise Gallows“ trotzdem, denn INTER ARMA verteilen diese paar Zuckerstücke fürs Ohr über zu viel Spielzeit. So reiht sich zum Beispiel mit dem Titeltrack des Albums ein fast zwölfminütiges Stück mit viel Atmosphäre, aber wenigen Höhepunkten in die Tracklist ein – das darf man als Ambient-Drone-Band, aber für Blackened-Sludge-Post-irgendwas-Metal braucht es ein bisschen mehr. Denn echte Schlagkraft bekommt solche Musik nur durch Dynamik.

INTER ARMA lassen das i-Tüpfelchen vermissen

Ja, INTER ARMA sind definitiv düster, und alleine der Atmosphäre wegen ist „Paradise Gallows“ ein Antesten wert, wenn man auf den ganz finsteren, hoffnungslosen, lebensfeindlichen Kram steht. Aber für den ganz großen Wurf fehlt es dann eben doch noch am i-Tüpfelchen – nach wie vor.

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25.07.2016

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